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Gründe unklar

Hoher Bundeswehr-Kommandeur muss überraschend gehen

  • Veröffentlicht: 24.09.2023
  • 08:41 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Der Kommandeur des Zentrums Innere Führung der Bundeswehr, Kurczyk, ist überraschend von seinen Aufgaben entbunden worden.
Der Kommandeur des Zentrums Innere Führung der Bundeswehr, Kurczyk, ist überraschend von seinen Aufgaben entbunden worden.© dpa

Generalmajor Kurczyk war erst im vergangenen Jahr Kommandeur des Zentrums Innere Führung der Bundeswehr geworden. Jetzt ist er seinen Posten wieder los. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundeswehr-Kommandeur für Innere Führung, Marcus Kurczyk, ist von seinen Aufgaben entbunden worden.

  • Zu den Hintergründen macht das Verteidigungsministerium keine Angaben.

  • Kurczyk hatte den Posten in Koblenz erst vor einem Jahr angetreten.

Der Kommandeur des Zentrums Innere Führung der Bundeswehr, Generalmajor Marcus Kurczyk, ist von Generalinspekteur Carsten Breuer vorläufig von seinen Aufgaben entbunden worden. Das teilte das Verteidigungsministerium von Boris Pistorius (SPD) am Samstag (23. September) in Berlin mit. Gründe wurden nicht genannt.

Hoher Bundeswehr-Kommandeur muss gehen

Der 58-jährige Kurczyk hatte den Posten in Koblenz erst im vergangenen Jahr übernommen. Zuvor war er Kommandeur des Landeskommandos Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin gewesen.

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Das Zentrum Innere Führung bildet militärische Führungskräfte in Lehrgängen zur Führungskultur der Streitkräfte und zu den ethischen Grundlagen des Soldatenberufes aus und weiter. Der Chef des Stabes im Zentrum Innere Führung, Thomas Berger, wird laut der Mitteilung die Aufgaben des Kommandeurs bis auf Weiteres übernehmen.

Im Video: Bundeswehr sucht händeringend Personal

Im April hatte Kurczyk in einem Interview einen anderen Umgang mit Rekruten gefordert. "Anders als vor 20, 30 Jahren ist es heute viel herausfordernder geworden, junge Menschen für die Bundeswehr zu gewinnen, aber das ist bei uns gedanklich noch nicht überall angekommen", sagte Kurczyk damals dem "Spiegel".

Kurczyk zeigte Verständnis für "Letzte Generation"

"Ich habe noch nie verstanden, warum erwachsene Staatsbürger, die zu uns kommen, nicht in der Lage sein sollen, selbstständig den Weg vom Unterkunftsgebäude zum Frühstück in der Truppenküche zu finden", sagte er. "Stattdessen müssen sie warten, bis auch noch der Kleinste fertig gefrühstückt hat, um dann gemeinsam zurückzugehen." Das sei "keine Erziehung, sondern klassisches Konditionieren".

Wie "T-Online" berichtet, hatte der Generalmajor auch Verständnis für die Klimaaktivist:innen der "Letzten Generation" gezeigt. "Nehmen Sie die vielen jungen Menschen, die sich aus Überzeugung auf den Straßen festkleben und sagen, wir sind die letzte Generation, und wenn wir jetzt nichts tun, geht die Erde kaputt. Das ist doch sensationell", wird der 58-Jährige zitiert.

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  • 08:17 Uhr
  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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