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CBD gleichgestellt mit Heroin und Fentanyl

Hongkong: CBD-Besitz und Konsum ab sofort strafbar

  • Aktualisiert: 01.02.2023
  • 17:20 Uhr
  • Clarissa Yigit
Hongkong hat ein Verbot erlassen, in dem Cannibidiol, auch bekannt als CBD, als "gefährliche Droge" eingestuft wird. Seit Mittwoch (1. Februar) gelten harte Strafen für den Besitz oder Konsum.
Hongkong hat ein Verbot erlassen, in dem Cannibidiol, auch bekannt als CBD, als "gefährliche Droge" eingestuft wird. Seit Mittwoch (1. Februar) gelten harte Strafen für den Besitz oder Konsum. © AP Photo/Alice Fung

Die umstrittene Chemikalie Cannabidiol (CBD) zählt seit Mittwoch (1. Februar) in Hongkong zu den "gefährlichen Drogen". Besitzer oder Konsumenten müssen von nun an mit hohen Strafen rechnen. Viele Unternehmen, die sich auf CBD-Produkte spezialisiert haben, mussten auf Grund des neuen Gesetzes schließen oder ihre Produkte vom Markt nehmen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Cannabidiol (CBD) zählt seit dem 1. Februar in Hongkong zu einer "gefährlichen Droge" und ist gleichgestellt mit Heroin und Fentanyl.

  • CBD ist eine Chemikalie, die in Hanf- und Marihuanapflanzen vorkommt.

  • Mit sieben Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 1 Million Hongkong-Dollar müssen Besitzer oder Konsumenten dieser Substanz rechnen. Für die Herstellung, den Import oder den Export von CBD droht lebenslange Haft.

Cannabidiol – auch als CBD bekannt – boomte vor zwei Jahren in Hongkong. Es tauchte in Cafés, Restaurants und Geschäften auf, mit Unternehmen, die bestrebt waren, sich einem aufregenden neuen Markt anzuschließen.

Nun wurde den Gesetzgebern in Hongkong im vergangenen Juni ein Gesetzesentwurf zum Verbot von CBD vorgelegt. Dieses tritt am Mittwoch (1. Februar) in Kraft. CBD zählt ab sofort zu einer "gefährlichen Droge" und steht auf der gleichen Stufe wie Heroin und Fentanyl, wie "CNN Business" berichtet.

Im Video: Legalisierung von Cannabis verstößt offenbar gegen EU-Recht

Was ist CBD?

Die Chemikalie, die in Hanf- und Marihuanapflanzen vorkommt, nennt sich CBD. Da sie nicht "high" macht – also nicht psychoaktiv wirkt – wird sie gerne zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen bis hin zur Reduzierung von Stress und Angstzuständen eingesetzt.

In Hongkong sorgt man sich nun allerdings darüber, dass in CBD-Produkten möglicherweise die Schwesterverbindung THC (Tetrahydrocannabinol) enthalten ist, die in Cannabispflanzen vorkommt und für das "High" sorgt.

Die Substanz CBD ist mittlerweile in Shampoos, Getränken, Körperölen, Gummibärchen und Hundeleckereien zu finden. Cafés oder Bauernmärkten, Tante-Emma- und High-End-Kaufhäuser als auch die Drogeriekette CVS sind mögliche Vertreiber dieser Substanz in den Vereinigten Staaten und Europa.

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Welche Konsequenzen hat dieses Gesetz?

Der Besitz oder Konsum einer beliebigen Menge CBD wird nun mit sieben Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 1 Million Hongkong-Dollar (127.607 US-Dollar) bestraft. Auch Reisende könnten mit Strafen rechnen, da die Regierung die Menschen davor warnt, "diese Produkte zu kaufen oder nach Hongkong zurückzubringen". Somit hat also auch die Herstellung, der Import oder der Export von CBD Konsequenzen – nämlich lebenslange Haft. Die gleichen Strafen und Bedingungen gelten für Cannabis.

Auswirkungen auf den Markt

Auf Grund des Verbots wurden Unternehmen, die sich auf Produkte mit CBD spezialisiert haben, zur Schließung gezwungen. Andere Marken mussten ihre CBD-Produkte zurücknehmen oder loswerden.

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Wie schädlich ist CBD?

Über den gesundheitlichen Nutzen als auch die Risiken von CBD wird seit langem diskutiert. So hätten Forschungen ergeben, dass der Wirkstoff Schmerzen lindere und bei Schlafproblemen helfen könne. Die "Food and Drug Administration" (FDA) in den USA hat ein Medikament mit dem Inhaltsstoff CBD zur Behandlung seltener, schwerer Formen von Epilepsie zugelassen. Die meisten CBD-Produkte werden zudem in den USA nicht von der FDA reguliert. Somit können die Menschen dort die Produkte frei kaufen.

Einige Experten meinen allerdings, dass die Funktionsweise von CBD und seine potenziellen Auswirkungen nicht ausreichend wissenschaftlich erforscht seien, wie "CNN Business" abschließend schreibt.

  • Verwendete Quellen:
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