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Imker in Sorge

Hornissen-Art breitet sich weiter rasant aus: Was bedeutet das für die Natur?

  • Veröffentlicht: 27.03.2024
  • 08:03 Uhr
  • Nelly Grassinger

Eine eingeschleppte Insekten-Art scheint sich in den Bundesländern rasch zu verbreiten. Expert:innen sind in Sorge um mögliche Folgen für die heimische Insektenwelt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Asiatische Hornisse verbreitet sich seit letztem Jahr immer rasanter in einzelnen Bundesländern.

  • Das Tier ernährt sich hauptsächlich von anderen Insekten, darunter auch Wild- und Honigbienen.

  • Expert:innen sind besorgt wegen der potenziellen Auswirkungen auf Imkerei und Landwirtschaft.

Zwischen Bienen und Hummeln schwirrt im Frühling immer häufiger ein weiterer Zuzügler durchs Land: Die Asiatische Hornisse besorgt einige Expert:innen. Das Insekt hat sich im vergangenen Jahr rasant ausgebreitet und scheint auch in diesem Jahr vermehrt aufzutauchen. Das Tier vertilgt andere Insekten - darunter auch Honigbienen

Der milde Winter und die weiter milde Witterung ohne dauerhaften Frost in diesem Frühjahr dürften dazu führen, dass sich das Tier (Vespa velutina) im Laufe des Jahres nochmals stark vermehrt.

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Auswirkungen auf das Ökosystem noch unklar

Die Hornissen-Art komme bereits im gesamten Saarland vor. Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen seien ebenfalls stark betroffen, sagte Benjamin Waldmann, Referent für invasive Arten beim baden-württembergischen Umweltministerium. Aber auch etwa in Niedersachsen, Bayern und Hessen sowie Hamburg gebe es Besiedelungen. "Eine Ausbreitung in weitere Bundesländer ist möglich und zu erwarten", sagt das Bundesamt für Naturschutz (BfN). Das alles macht Naturschützer:innen große Sorgen.

"Es ist nicht abzusehen, wie sich diese rasant ausbreitenden Art auf unsere heimische Insektenwelt auswirken wird", sagt der Bienenexperte des Nabu-Landesverbandes Baden-Württemberg Martin Klatt. Weder sei erforscht, wie sich die Asiatische Hornisse zur heimischen und unter Naturschutz stehenden europäischen Hornisse verhalte, noch wie sich die Erbeutung anderer Insekten auswirke.

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Potenzielle Gefahr für Imkerei und Landwirtschaft

Die Asiatische Hornisse jagt Honigbienen, frisst aber auch Fliegen, Käfer und Wildbienen. Ein großes Nest mit Tausend und mehr Asiatischen Hornissen verbraucht deutlich mehr als elf Kilo Insekten pro Jahr, sagte Kristin Krewenka vom badischen Imkerverband. Auch in Obst beißen Asiatische Hornissen ganz gern rein. Für den Menschen sind die Stiche laut Nabu nicht gefährlicher als die einheimischer Wespenarten.

Welche Schäden diese Hornisse jenseits des befürchteten Insekten-Artenverlustes anrichten könnte, ist dabei unklar. Der Deutsche Imkerverband warnte Anfang März vor potenziellen Gefahren nicht nur für die Imkerei, sondern auch für die Landwirtschaft. Er verwies dabei auf eine Studie zu Schäden im Obst- und Weinbau in Galizien und Portugal.

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Was tun gegen die eingeschleppte Art?

Die betroffenen Bundesländer setzen auf Meldeportale, wo Sichtungen und auch Nester der Tiere angezeigt werden können. In Baden-Württemberg waren es im vergangenen Jahr 550 gemeldete Nester - eine Verzwanzigfachung gegenüber dem Jahr davor. In Rheinland-Pfalz wurden nach Angaben des dortigen Umweltministeriums 2023 rund 430 Nester gemeldet und entfernt. Wie hoch die Dunkelziffer ist, weiß niemand. Überhaupt seien die Bundesländer zum Thema invasive Arten in ständigem Austausch, betont das Bundesamt für Naturschutz. "Auch eine gemeinsame, bundesweite Meldeplattform für Früherkennungsarten wird von den Bundesländern aktuell besprochen."

Daran, dass die Asiatische Hornisse je wieder aus Deutschland verschwindet, glaubt unter Expert:innen niemand. "Der Drops ist gelutscht", sagt Waldmann. "Wir können nur noch auf Begrenzung setzen."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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