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Besser als der Marktführer?

KI-Kampf: ChatGPT-Konkurrent Claude kommt nach Europa

  • Aktualisiert: 14.05.2024
  • 16:27 Uhr
  • Kira Born
Wird ChatGPT bald von Claude 3 auf dem europäischen Markt abgelöst?
Wird ChatGPT bald von Claude 3 auf dem europäischen Markt abgelöst?© REUTERS

ChatGPT bekommt in Deutschland einen leistungsstarken Konkurrenten: das KI-Modell Claude der Firma Anthropic, das sogar stellenweise die Leistung des Modells von OpenAI übertreffen soll.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Im März brachte Anthropic die dritte Generation des ChatGPT-Konkurrenten Claude heraus.

  • Der leistungsfähige KI-Chatbot Claude 3 soll jetzt nach Europa kommen.

  • Besonders effektiv soll die neue KI beim Beantworten von Fragen zu Texten, dem Zusammenfassen langer Textpassagen und der Analyse von Bildern und Daten sein.

Der Kampf der Künstlichen-Intelligenz-Systeme geht in eine neue Runde: Die Firma Anthropic launcht den ChatGPT-Konkurrenten Claude 3 für europäische Nutzer:innen. Tests hätten gezeigt, dass Claude sehr gut unter anderem mit den Sprachen Deutsch, Französisch und Italienisch funktioniere. Dies sagte Anthropic-Mitgründer Jack Clark der Deutschen Presse-Agentur zum Start am Dienstag (14. Mai).

Ähnlich wie ChatGPT von OpenAI kann Claude mithilfe Künstlicher Intelligenz unter anderem Sätze auf dem Niveau eines Menschen formulieren und den Inhalt von Texten zusammenfassen. In Europa werden die Web-Version, die iPhone-App und eine Variante für Unternehmen verfügbar sein. 

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Was kann der neue KI-Chatbot Claude von Anthropic?

Anthropic brachte im März die aktuelle Generation Claude 3 heraus, die in einigen technischen Tests die Leistung des GPT-4-Modells des ChatGPT-Entwicklers OpenAI übertraf.

Das 2021 gegründet Unternehmen verwies darauf, dass Claude auch lange Texte zusammenfassen und Fragen dazu beantworten kann. Damit könne die Software besonders nützlich unter anderem für Rechtsexpert:innen sowie in der Medizin und Finanzbranche einsetzbar sein, wie Mitgründer Jared Kaplan betonte. Ebenso verfügt die neue Version über von Anthropic als "Vision-Fähigkeiten" bezeichnete Tools. Laut den Entwickler:innen soll es: "Fotos und Diagramme in verschiedenen Formaten interpretieren. Dies ist ideal für Unternehmenskunden, die Erkenntnisse aus PDFs und Präsentationen extrahieren möchten", wie es in einem Statement auf der Website von Claude 3 am 27. April hieß.

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Zum Launch von Claude 3 machte die amerikanische Firma klar, dass sie einen "starken Schwerpunkt auf Sicherheit" legen wolle. Um Sicherheitslücken zu vermeiden, entschied sich Anthropic nach eigenen Angaben dazu "ein sichereres großes Sprachmodell (LLM) selbst zu entwickeln", wie das Unternehmen in der Mitteilung angab. Die Firma sieht bislang keine Datenspeicherung in Europa vor, sei aber offen dafür, wenn Kunden sich das wünschen sollten. Zugleich seien Kundendaten stets verschlüsselt und damit nur für Anthropic zugänglich, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete.

Wettbewerb zwischen OpenAI und Anthropic um europäische Verbraucher?

Gegründet wurde das Unternehmen von einer Gruppe ehemaliger OpenAI-Mitarbeiter:innen. Sie waren maßgeblich an der Entwicklung von OpenAIs GPT-2 und GPT-3 beteiligt. 

Der OpenAI-Konzern lässt sich von der Ankündigung von Claude 3 nicht beeindrucken: Wenige Stunden vor Bekanntgabe des Europa-Starts von Claude stellte OpenAI eine sprechende Version von ChatGPT vor, die sich mit Nutzern wie ein Mensch unterhalten kann. Dabei geht die Software auch auf visuelle Informationen ein, die sie über die Smartphone-Kamera bekommt. Von Google werden bei der Entwicklerkonferenz am Dienstag (14. Mai) ebenfalls Neuerungen bei KI-Assistenten erwartet.

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Auch KI-Modell Claude 3 hat Probleme mit "Halluzinationen"

Anthropic sei nach eigenen Berichten erfolgreich damit gewesen, sogenannte "Halluzinationen" zu reduzieren, bei denen die Software falsche Angaben macht, sagte Anthropic Mitgründer Kaplan. Die "Halluzinationen" sind ein grundsätzliches Problem von KI-Programmen, die mit ihrer Funktionsweise zusammenhängen. Die Software wird mit riesigen Mengen an Informationen angelernt. Beim Formulieren von Texten entscheidet sie Wort für Wort, wie ein Satz wahrscheinlich weitergehen soll. Dabei können völlig falsche Ergebnisse herauskommen, selbst wenn die KI-Modelle nur mit korrekten Informationen gefüttert wurden.

Anthropic versucht bei Claude, solche Fehler durch den Abgleich mit Fakten zu minimieren. Auf ähnliche Weise wird auch mit Grundsatz-Regeln abgeglichen, um Beleidigungen oder Diskriminierung zu verhindern. Wie flächendeckend sich Claude 3 auf dem europäischen Markt als echter Konkurrent von ChatGPT etablieren kann, bleibt noch abzuwarten.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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