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Nach Kündigung des MOntagevertrags

Klage gegen VW: Russischer Autobauer will 190 Millionen Euro

  • Veröffentlicht: 20.03.2023
  • 16:23 Uhr
  • Anne Funk
Der russische Autobauer Gaz klagt gegen VW.
Der russische Autobauer Gaz klagt gegen VW.© Igor Russak/dpa

Noch bis 2022 baute Gaz in Russland für VW Autos zusammen, mit dem Ukraine-Krieg folgte die Kündigung des Montagevertrags. Der russische Fertigungspartner klagt nun auf eine Vertragsstrafe - VW zeigt sich "überrascht". 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Bis 2022 war die Firma Gaz Fertigungspartner von VW in Russland.

  • Mit dem Beginn des Ukraine-Kriegs zog VW sich zurück und kündigte den Montagevertrag.

  • Gaz klagt nun dagegen und verlangt eine Vertragsstrafe von 15,6 Milliarden Rubel.

Das Vermögen von VW in Russland wurde von einem Gericht in Nischni Nowgorod beschlagnahmt, nachdem der frühere Partner des Wolfsburger Automobilkonzerns, Gaz, Klage eingereicht hatte. Der russische Autobauer hatte beantragt, die Kündigung des Montagevertrags für nichtig zu erklären und verlangt eine Vertragsstrafe von 15,6 Milliarden Rubel (etwa 190 Millionen Euro). Das berichtet die Nachrichtenagentur Interfax am Montag (20. März) unter Berufung auf die Gerichtsakte. 

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VW zeigt sich überrascht

Bei VW reagierte man auf die Klage des Fertigungspartners mit folgenden Worten: "Wir sind uns der Forderung von Gaz bewusst und prüfen derzeit die Materialien zu diesem Fall." Man sei aber "überrascht, die Forderungen genau zu diesem Zeitpunkt zu erhalten". Aus Sicht der Deutschen galt die Trennung nämlich längst als beschlossene Sache.

Bis 2022 wurden in der Fabrik von Gaz in Nischni Nowgorod mehrere Modelle von Skoda und VW zusammengebaut, nachdem aber im Mai die US-Sanktionen gegen Gaz in Kraft getreten waren, zog sich VW aus der Co-Fertigung zurück. Den Angestellten dort bot der Konzern eine Abfindung.

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Komplettrückzug aus Russland

Bereits kurz nach Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine wurde die Produktion hier und auch im eigenen VW-Werk in Kaluga eingestellt. Zuletzt wurde publik, dass VW über einen Verkauf seines Werks und anderer Vermögenswerte in Russland verhandle. Das Geschäft müsste allerdings von der russischen Regierung abgesegnet werden. Als möglicher Käufer wurde die Autohandelsgruppe Avilon gehandelt. Sollte sich ein Abnehmer finden, wäre es de facto ein Komplettrückzug VWs vom russischen Markt. 

Zu näheren Details wollte man sich am Montag in Wolfsburg nicht äußern. Man hoffe aber, "dass die Klage nicht zu einer Verzögerung der Transaktion führt, die auch darauf abzielt, Beschäftigung und Arbeit für die betroffenen Mitarbeiter zu sichern". Über viele Jahre seien die Geschäftsbeziehungen mit Gaz gut gewesen, die Beendigung sei "einvernehmlich" gewesen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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