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ALARM

Lybien: 2,5 Tonnen Uran spurlos verschwunden

  • Veröffentlicht: 16.03.2023
  • 10:32 Uhr
  • Stefan Kendzia
Article Image Media

In Lybien sollen 2,5 Tonnen Uran von einer Lagerstätte spurlos verschwunden sein. Festgestellt wurde das bei einer Überprüfung durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA). Insgesamt handelt es sich um zehn Behälter, in denen das nun vermisste nukleare Material  aufbewahrt worden sein soll.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Zehn Fässer mit insgesamt 2,5 Tonnen Uran auf mysteriöse Weise in Libyen verschwunden.

  • Internationale Atomenergiebehörde setzt alles daran, den Verbleib des radioaktiven Materials zu klären.

  • Das verschwundene Material kann allerdings keine nukleare Kettenreaktion auslösen.

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) machte während einer Überprüfung in Lybien eine beängstigende Entdeckung: Sie fanden einfach nichts. Das, was die Behörde an einer Lagerstätte aufzufinden dachte, sei schlicht verschwunden: Registrierte Fässer mit insgesamt 2,5 Tonnen an Uranerz-Konzentrat waren "nicht dort, wo sie sein sollten", wie die "Zeit" den IAEA-Sprecher zitiert.

Auf der Suche nach Uran

Wie es geschehen kann, dass zehn Fässer mit einem Gewicht von insgesamt 2,5 Tonnen einfach so verschwinden können - das ist die zentrale Frage. "Die Atomenergiebehörde wird weitere Schritte unternehmen, um zu klären, unter welchen Umständen das Kernmaterial entfernt wurde und wo es sich derzeit befindet", teilte IAEA-Direktor Rafael Grossi in einem Schreiben an die Mitgliedsländer mit.

Feststeht: Seit dem Sturz von Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi 2011 versinkt das Land im Chaos. Und wegen des jahrelangen Bürgerkriegs herrscht politische Instabilität. Genau dieser Zustand macht das Verschwinden von nuklearem Material - auch wenn Uranerz-Konzentrat nur schwach radioaktiv ist - so besonders.

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Keine atomare Gefahr

Das Uranerz-Konzentrat, auch "Yellowcake" genannt, besteht aus Uranverbindungen von gelb-orangefarbenem Pulver - daher auch der Name. Das nun verschwundene Material kann laut IAEA allerdings keine nukleare Kettenreaktion auslösen. Um das Konzentrat atomar verwendbar zu machen - ob für Atombomben oder -kraftwerke - müsse das Ausgangsmaterial höchst aufwendig in technischen Anlagen weiterverarbeitet werden.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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