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Debatte um Sicherheit

Mutmaßliche Brandanschläge: Polizei will Bahnstrecke mit Drohnen überwachen

  • Veröffentlicht: 12.09.2023
  • 17:34 Uhr
  • Nelly Grassinger
Lokomotiven stehen aufgereiht auf den Gleisen des Rangierbahnhofs Maschen.
Lokomotiven stehen aufgereiht auf den Gleisen des Rangierbahnhofs Maschen.© Axel Heimken/dpa

Nachdem einem mutmaßlichen Anschlag auf der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin, ist eine Debatte über den Schutz der Bahninfrastruktur neu entbrannt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Auf Strecken der Bahn kommt es immer wieder zu mutmaßlichen Anschlägen und gefährlichem Vandalismus.

  • Die Polizei will dem Problem mit moderner Überwachsungstechnik begegnen.

  • Bundesinnenministerin Faeser plant zunächst die Videoüberwachung von Bahnanlagen auszubauen.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert angesichts der mutmaßlichen Anschläge auf Bahn-Infrastruktur den Einsatz von Drohnen für die Überwachung von Strecken. In der Nacht zum Freitag (8. September) waren der Polizei zufolge an drei Stellen im Hamburger Stadtgebiet Kabelschächte an Bahnstrecken in Brand gesetzt worden. Der Fernverkehr der Deutschen Bahn zwischen Hamburg und Berlin wurde schwer beeinträchtigt. Auf der linken Plattform Indymedia tauchte ein Bekennerschreiben auf. 

Bundespolizei fordert Drohnen und Zäune für Streckenabschnitte

Der Vorsitzende des Bezirks Bundespolizei der GdP, Andreas Roßkopf, forderte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): "Die Bundespolizei braucht moderne Überwachungstechnik wie Drohnen, Bewegungssensoren und Kameraüberwachung an der Strecke."

Es sei zudem nötig, dass "besonders sensible Streckenabschnitte - Hochgeschwindigkeitsstrecken und Gleiskreuzungen" durch Elektrozäune zu schützen. 

In allen Fernverkehrszügen brauchen wir auch eine Kameraüberwachung.

Andreas Roßkopf laut RND

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Bahn: Einzäunen nicht möglich

Der Vorschlag, wichtige Strecken mit Zäunen zu sichern, stößt bei der Deutschen Bahn auf Skepsis. "Das Einzäunen des gesamten Streckennetzes ist – wie bei Wasserstraßen und Autobahnen auch – aufgrund der Größenordnung von 34.000 Kilometern Streckenlänge nicht möglich", sagte ein Bahnsprecher dem RND. "Ein solcher Zaun würde fast einmal um die Erde reichen. Zudem würde der Zaun zahlreiche Lücken haben, etwa an Bahnübergängen oder Zugängen für die Reisenden zu den Bahnhöfen. Außerdem müsste er Rettungskräften und Instandhaltungspersonal stets einen freien Zugang zum Schienennetz ermöglichen."

urn:newsml:dpa.com:20090101:230901-99-42323
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SPD will Lücken bei Bahnsicherheit schließen

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte versichert, die Täter zu ermitteln und Bahntrassen besser zu schützen. Daher solle die Videoüberwachung ausgebaut werden, indem die Zahl der Kameras an Bahnanlagen von 9.000 auf 11.000 erhöht werde.

SPD-Fraktionsvize Detlef Müller konstatierte, dass das Bahnnetz Lücken bei der Sicherheit aufweise, die geschlossen werden müssen. So sollte der Zugang zu Kabeln für Dritte erschwert werden, indem sie in schwer zugängliche Kabelkanäle unter die Erde verlegt werden bei Instandhaltungsmaßnahmen oder aber beim Neu- und Ausbau. Müller machte zugleich deutlich, dass ein hundertprozentiger Schutz des Schienennetzes nicht zu gewährleisten sei. "Wir können auch nicht das gesamte Streckennetz einzäunen wie einen Kleingarten, sondern brauchen einen realistischen Blick", sagte der SPD-Politiker.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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