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Nach Bidens Rückzug: Harris hat genug Delegiertenstimmen für Kandidatur

  • News-Ticker
  • Aktualisiert: 23.07.2024
  • 05:39 Uhr

Joe Biden will sich nicht um eine weitere Amtszeit als US-Präsident bewerben. Alle Entwicklungen gibt es hier im Ticker nachzulesen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der amtierende US-Präsident Joe Biden hat via der Plattform X seinen Rückzug von der Kandidatur um eine zweite Amtszeit angekündigt.

  • Biden ist durch Rückzugsforderungen von prominenten Demokraten immens unter Druck geraten.

  • Der US-Präsident hat die Vize-Präsidentin Kamala Harris als Ersatzkandidatin vorgeschlagen.

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Nach Bidens Rückzug aus dem Rennen um das Weiße Haus wächst die Unterstützung für Harris als Kandidatin der Demokraten. Entscheidend sind die Stimmen der Delegierten.
Nach Bidens Rückzug aus dem Rennen um das Weiße Haus wächst die Unterstützung für Harris als Kandidatin der Demokraten. Entscheidend sind die Stimmen der Delegierten.© Erin Schaff/The New York Times via AP

US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat Medien-Schätzungen zufolge derzeit die Unterstützung von genügend Delegierten der Demokraten, um im November als Präsidentschaftskandidatin ihrer Partei gegen den Republikaner Donald Trump anzutreten. Das berichteten die US-Nachrichtenagentur AP und der US-Sender CNN übereinstimmend unter Berufung auf eigene Umfragen und Schätzungen. 

Allerdings steht es den Delegierten des Parteitags im August frei, doch noch auch für einen anderen Kandidaten zu stimmen. Laut AP-Umfrage und CNN wird Harris derzeit von mehr als 1.976 Delegierten unterstützt, die sie für einen Sieg im ersten Wahlgang benötigt. Die Zählung von CNN beruht den Angaben zufolge unter anderem auf öffentlichen Unterstützungsbekundungen von Delegierten und Gesprächen mit Delegierten.

Harris bedankte sich in einer Stellungnahme bei den Delegierten für deren Unterstützung. "Ich freue mich darauf, die Nominierung bald offiziell anzunehmen", hieß es darin. Sie sei stolz darauf, dass die Delegierten aus ihrer Heimat Kalifornien dazu beigetragen hätten, sie über die entsprechende Hürde zu bringen, betonte Harris. Medienberichten zufolge geht die Unterstützung der vielen Delegierten aus dem einwohnerstärksten Bundesstaat der USA vor allem auf die einflussreiche Top-Demokratin Nancy Pelosi zurück, die als Kongressabgeordnete einen kalifornischen Wahlbezirk vertritt.

Spätestens beim Nominierungsparteitag der Demokraten vom 19. bis 22. August in Chicago könnte Harris zur Kandidatin gekürt werden. Die Präsidentenwahl findet am 5. November statt.

 
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© REUTERS/Craig Hudson

Biden kommt zurück in die US-Hauptstadt Washington

US-Präsident Joe Biden wird nach seiner Isolation wegen einer Corona-Erkrankung heute wieder in die US-Hauptstadt Washington zurückkehren. Das geht aus dem täglich vom Weißen Haus veröffentlichten Terminplan des 81-Jährigen hervor. Demnach verlässt Biden am Mittag (Ortszeit) seine Privatresidenz in Rehoboth Beach im US-Bundesstaat Delaware, wo er sich seit vergangenem Mittwoch (17. Juli) aufgrund seiner Corona-Infektion isoliert hatte. 

Welche Termine Bidens diese Woche genau stattfinden, ist unklar - auf dem Plan ist nur sein reguläres tägliches Briefing vermerkt. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist in der Stadt, um am Mittwoch (24. Juli) eine Rede vor beiden Kongresskammern zu halten. Eigentlich wollte er heute auch mit Biden zusammentreffen. Biden hatte außerdem angekündigt, seine Beweggründe für seinen Rückzug aus dem US-Präsidentschaftsrennen diese Woche näher zu erläutern.

 
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© Susan Walsh/AP/dpa

Biden ruft während Harris-Auftritt in Wahlkampfzentrale an

US-Präsident Joe Biden hat sich telefonisch bei einem Besuch von Kamala Harris in der Wahlkampfzentrale der Demokraten zugeschaltet. "Wenn ich nicht Covid hätte, wäre ich gerade bei Euch", sagte er dem Wahlkampfteam in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware. Er richtete sich außerdem mit unterstützenden Worten für Harris an die Anwesenden: "Ich weiß, dass Kamala mich hören kann und gleich zu Euch sprechen wird", sagte Biden. "Umarmt sie. Sie ist die Beste."

Der 81-Jährige betonte, er sei sich darüber im Klaren, dass die Nachricht über seinen Rückzug von der Präsidentschaftskandidatur für das Wahlkampfteam "überraschend und schwer zu verkraften" gewesen sei. Er denke aber, dass er die richtige Entscheidung getroffen habe. Mit Blick auf die kommenden Wochen kündigte Biden an, "komplett involviert" zu sein. "Ich werde da draußen mit Kamala Wahlkampf machen", sagte er. "Ich werde wie ein Wilder arbeiten, sowohl als amtierender Präsident, um Gesetze durchzubringen, als auch im Wahlkampf." Er sei entschlossen, in seiner noch verbleibenden Amtszeit "so viel wie möglich zu erreichen, sowohl in der Außen- als auch in der Innenpolitik".

Es war das erste Mal seit seinem Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen, dass die Stimme des Präsidenten öffentlich zu hören war. Seine Entscheidung hatte er schriftlich verkündet. Während des Auftrittes von Harris in Delaware blieb Biden weiter zugeschaltet und hörte ihrer Rede zu.

 
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© REUTERS/Tom Brenner

Bidens Arzt: Corona-Symptome fast vollständig abgeklungen

US-Präsident Joe Biden ist nach seiner Coronainfektion den Angaben seines Arztes zufolge auf dem Weg der Besserung. "Seine Symptome sind fast vollständig zurückgegangen", teilte Bidens Leibarzt Arzt Kevin O'Connor in einem vom Weißen Haus veröffentlichten Schreiben mit. Sein Puls, sein Blutdruck, seine Atemfrequenz und seine Temperatur seien weiterhin "absolut normal". Seine Sauerstoffsättigung sei bei Raumluft weiterhin ausgezeichnet, so O'Connor. "Seine Lunge ist weiterhin frei."

Biden habe am Montagmorgen seine zehnte Dosis des Covid-Medikaments Paxlovid bekommen. Der 81-Jährige übe weiterhin alle präsidialen Pflichten aus, so der Arzt. Offen blieb, ob Biden weiterhin positiv auf das Coronavirus testet. Biden isoliert sich seit vergangenem Mittwoch in seinem Privathaus in Rehoboth Beach im Bundesstaat Delaware.

 

Top-Demokratin Pelosi stellt sich hinter Harris

Die frühere Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, stellt sich nach dem Rückzug von Joe Biden aus dem US-Präsidentschaftsrennen hinter dessen Stellvertreterin Kamala Harris.

"Mit großem Stolz und grenzenlosem Optimismus für die Zukunft unseres Landes unterstütze ich heute die Kandidatur von Vizepräsidentin Kamala Harris für das Amt der Präsidentin der Vereinigten Staaten", teilte Pelosi über die Plattform X mit.

"Meine begeisterte Unterstützung für Kamala Harris als Präsidentin ist offiziell, persönlich und politisch." Kurz zuvor hatte sie auf derselben Plattform ein Foto an der Seite von Harris mit ähnlichen Worten geteilt.

 

Harris lobt Bidens Errungenschaften als "unübertroffen"

Bei ihrem ersten Auftritt nach Joe Bidens Rückzug aus dem US-Wahlkampf hat dessen Vizepräsidentin und mögliche Ersatzkandidatin Kamala Harris die Errungenschaften ihres Chefs als "unübertroffen" gelobt.

Sie könne aus erster Hand bezeugen, wie der 81-Jährige "jeden Tag für das amerikanische Volk" kämpfe, und sie sei zutiefst dankbar "für seinen Dienst an unserer Nation". Biden zeichne sich aus durch Ehrlichkeit, Integrität, sein Einstehen für den Glauben und seine Familie, sein großes Herz und "seine Liebe, seine tiefe Liebe zu unserem Land".

 

"Mit Respekt, Bewunderung und Zuneigung - danke Mr. President!"

Stars aus Film, Fernsehen und Musik loben US-Präsident Joe Biden für seine Entscheidung, sich aus dem Wahlkampf gegen den Republikaner Donald Trump zurückzuziehen.

"Danke, Mr. President!"", sagt Robert De Niro nach Bidens Rückzug. De Niro gilt als ausgesprochener Trump-Kritiker.

Hollywood-Ikone Barbra Streisand schrieb auf X: "Joe Biden wird als ein Mann in die Geschichte eingehen, der in seiner vierjährigen Amtszeit viel erreicht hat."

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Auch Oscar-Preisträgerin Jamie Lee Curtis (65) unterstützt Bidens Rückzug und setzt gleichzeitig viel Hoffnung in Kamala Harris, die gegenwärtige Vizepräsidentin und wohl auch aussichtsreichste Ersatzbewerberin bei den Demokraten.

 

Reaktionen auf Bidens Rückzug

Joe Bidens Entscheidung hat weltweit Reaktionen hervorgerufen. So äußern sich Bundeskanzler Scholz, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und weitere Politiker zum Rückzug.

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Rekordspenden für Demokraten

Der Rückzug von Joe Biden aus dem US-Präsidentschaftsrennen löst eine Spendenwelle für die Demokraten aus. Nach Bidens dramatischer Erklärung verzeichnete die Plattform Act Blue US-Medien zufolge am Sonntag (21. Juli) Zugänge in Höhe von mehr als 50 Millionen US-Dollar (rund 46 Millionen Euro).

"Damit war dies der größte Tag für Online-Spenden der Demokraten seit der Wahl 2020", schrieb die Zeitung "New York Times". Act Blue ist die führende Online-Plattform für Spenden der Demokraten.

US-Präsident Biden hatte nach seinem Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen dazu aufgerufen, für den Wahlkampf seiner Stellvertreterin Kamala Harris zu spenden. 

Nach Bidens TV-Duell-Debakel hatten wichtige Geldgeber entschieden, ihre Zuwendungen zunächst zurückzuhalten. Am Sonntag flossen Spenden für die Demokraten dann plötzlich in einem hohen Tempo: Nur fünf Stunden nach Bidens Rückzug aus dem Rennen verkündete Act Blue auf X bereits, rund 27 Millionen US-Dollar von Kleinspendern gesammelt zu haben.

Zuletzt war in den USA diskutiert worden, was mit den Millionen-Spenden passiert, die die Demokraten bereits gesammelt haben, und wer darauf Zugriff hätte. Vizepräsidentin Harris könnte auf den Wahlkampfapparat und vermutlich auch auf die gesammelte Spenden von Biden zugreifen, weil sie als Vize schon Teil von dessen Wiederwahlkampagne gewesen ist.

 

Fünf Dinge, die man über Kamala Harris wissen muss

Kamala Harris würde gern die erste Präsidentin der USA werden. Wer ist die Frau, die als Vize von Joe Biden bislang eher blass blieb? Hier den ganzen Artikel lesen!

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Auf dem Titelbild der "New York Times" ist ein Foto von Joe Biden zu sehen.
Auf dem Titelbild der "New York Times" ist ein Foto von Joe Biden zu sehen. © REUTERS/Caitlin Ochs

Warum Biden wirklich hinwirft

Der überraschende Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Rennen um eine zweite Amtszeit soll nach Informationen aus Regierungskreisen auf schlechte Umfragewerte zurückzuführen sein.

Biden habe sich in den vergangenen 48 Stunden intensiv mit den jüngsten Umfrageergebnissen beschäftigt, sagen zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen aus dem US-Präsidialamt der Nachrichtenagentur Reuters. Die Daten hätten auf sinkende Chancen für eine erfolgreiche Wiederwahl hingedeutet. Die Entscheidung zum Rückzug sei kurzfristig gefallen.

Die meisten seiner Mitarbeiter seien erst kurz vor der öffentlichen Bekanntgabe informiert worden. Biden habe eilig eine Telefonkonferenz mit seinem Führungsteam im Weißen Haus und seinem Wahlkampfteam einberufen, die kurz vor 13:45 Uhr (Ortszeit) stattgefunden habe. Unmittelbar danach gab der Präsident in einem offenen Brief seine Entscheidung bekannt, nicht für eine zweite Amtszeit zu kandidieren.

 
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© Santiago/Pool via REUTERS

"Betrug": Trump mit wütenden Kommentaren nach Biden-Verzicht

Nach dem Rückzug von Joe Biden aus dem US-Präsidentschaftsrennen ist der republikanische Spitzenkandidat Donald Trump offensichtlich empört. Sein Wahlkampfteam habe Zeit und Geld in "den Kampf gegen den betrügerischen Joe Biden" investiert. "Jetzt müssen wir wieder von vorn anfangen", schrieb Trump auf der von ihm mitbegründeten Internet-Plattform Truth Social. Der 78-Jährige stellte eine Entschädigung der Republikaner für diesen "Betrug" an seiner Partei in den Raum.

Angesichts der miserablen Umfragewerte für den 81-jährigen Biden - besonders nach seiner desaströsen Leistung bei einer TV-Debatte Ende Juni - hatte Trump gehofft, für die Wahl im November leichtes Spiel zu haben. Nun werden die Karten im Wahlkampf neu gemischt.

 

Selenskyj: Biden hat ukrainischen Freiheitskampf unterstützt

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Joe Biden seinen Dank ausgesprochen - auch im Namen seines Landes. "Die Ukraine ist Präsident Biden für seine standhafte Unterstützung des ukrainischen Freiheitskampfes dankbar", schrieb Selenskyj bei X. Biden habe auf herausfordernde Zeiten mit mutigen Schritten geantwortet und man respektiere seine schwere Entscheidung, sich nicht zur Wiederwahl zu stellen.

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"Wir werden immer für die Führung von Präsident Biden dankbar sein. Er hat unser Land während der dramatischsten Momente der Geschichte unterstützt", schrieb Selenskyj weiter. Biden habe der Ukraine geholfen, den russischen Präsidenten Wladimir Putin davon abzuhalten, das Land zu besetzen, und die Ukrainer durch den "furchtbaren Krieg" hindurch weiter unterstützt. Man hoffe, dass die starke Führung Amerikas auch weiter dazu beitragen werden, dass das "Böse aus Russland" keinen Erfolg habe.

 
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© REUTERS/Liesa Johannssen

Heil: "Hoffe, dass Harris mit starker Kampagne gewinnt"

Nach dem Rückzug von Amtsinhaber Joe Biden aus dem Rennen um die nächste US-Präsidentschaft hofft Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), dass der republikanische Kandidat Donald Trump im Rennen um das Weiße Haus unterliegt. "Die Nachricht von der Entscheidung Joe Bidens hat eine historische Bedeutung", sagte Heil in einem dpa-Videointerview in Washington. "Das ist jetzt wieder ein offenes Präsidentschaftsrennen, und das hat auch Bedeutung für uns in Deutschland und Europa."

Besonderer Moment in Washington

Als Biden über die sozialen Medien Instagram, Facebook und X bekannt gab, dass er bei der Wahl im November nicht mehr antritt, saß Heil in Washington mit demokratischen Wahlkampfstrateginnen und -strategen zusammen und ließ sich über den Stand der Dinge aufklären. Plötzlich kündigten in der Runde die Handys Bidens Schritt an. Prompt gab es dort ein Aufatmen - und die Hoffnung, dass Bidens Stellvertreterin Kamala Harris als Kandidatin die Demokraten zum Erfolg führt.

Heil gab zwar pflichtschuldig zu Protokoll, dass die Bundesregierung auch mit der Trump-Administration gut zusammengearbeitet habe und sich auf alle Szenarien einstelle. "Aber ich kann sagen, die Erleichterung hier in Washington bei vielen Beobachtern, dass diese Entscheidung getroffen ist, ist sehr, sehr groß." Biden habe - nur wegen seines Alters - wohl kaum noch eine Chance mehr gehabt, war unter der Hand bei dem Treffen von den demokratischen Wahlkampfstrategen zu hören.

Heil über seine persönliche Hoffnung

"Ich persönlich habe großen Respekt vor der Entscheidung Joe Bidens. Das ist ein großer Schritt eines großen Mannes, der viel für sein Land und für die Welt erreicht hat", sagte Heil. Jetzt gelte: "Das ist wieder ein offenes Rennen." Auch in anderen Staaten hätten Rechtspopulisten verloren und Demokraten gewonnen - in Frankreich etwa, in Großbritannien und in Polen. "Das macht Mut, dass auch diese Wahlen hier gut ausgehen können."

Heil schloss sich unter seinen demokratischen Gesprächspartnerinnen und -partnern mit der Einschätzung an, dass nun ein Ruck durch die verunsicherte Partei gehen werde. "Ich gehe davon aus, dass die Beobachter recht haben: Die Demokraten werden sich jetzt nicht zerlegen, sondern die werden sich gemeinsam aufstellen, und sie wollen diese Wahl gewinnen."

Die Bundesregierung müsse sich auf alles einstellen. "Wir hoffen das Beste und müssen auch mit Schwierigem rechnen. Aber natürlich sind meine persönlichen Sympathien als Demokrat, als Sozialdemokrat, bei Kamala Harris, und ich hoffe, dass sie in der Lage sein wird, mit einer starken Kampagne auch zu gewinnen."

 
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© REUTERS/Hannibal Hanschke

Scholz: Biden verdient Anerkennung für Rückzug

Der Verzicht von Joe Biden auf eine weitere Präsidentschaftskandidatur in den USA verdient nach Ansicht von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Respekt. "Mein Freund @POTUS Joe Biden hat viel erreicht: für sein Land, für Europa, die Welt, schrieb Scholz auf der Plattform X. "Dank ihm ist die transatlantische Zusammenarbeit eng, die NATO stark, die USA ein guter und verlässlicher Partner für uns. Sein Entschluss, nicht noch einmal zu kandidieren, verdient Anerkennung."

 

Vance: Harris hat Bidens Politik mitzuverantworten

Der US-Vizepräsidentschaftskandidat der Republikaner, J.D. Vance, hat nach dem Rückzug des Demokraten Joe Biden aus dem Präsidentschaftsrennen einen verbalen Angriff auf dessen Stellvertreterin Kamala Harris gestartet. "Joe Biden war der schlechteste Präsident meines Lebens, und Kamala Harris hat ihn auf Schritt und Tritt begleitet", schrieb Vance auf der Plattform X.

Er warf Harris vor, Bidens "Politik der offenen Grenzen und des grünen Betrugs" mitzuverantworten und behauptete, die Vizepräsidentin habe "fast vier Jahre lang über Bidens geistige Fähigkeiten gelogen". Er und der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump seien "bereit, Amerika zu retten, egal wer an der Spitze der Demokraten steht".

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Kamala Harris will die erste US-Präsidentin der USA werden.
Kamala Harris will die erste US-Präsidentin der USA werden.© AP

Harris will US-Präsidentschaftskandidatin werden

Nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Wahlkampf will seine Stellvertreterin Kamala Harris die Ersatzkandidatin der Demokratischen Partei werden. "Ich fühle mich geehrt, die Unterstützung des Präsidenten zu haben, und ich habe die Absicht, diese Nominierung zu verdienen und zu gewinnen", teilte Harris in einer schriftlichen Stellungnahme mit. Biden hatte zuvor Harris als seine Ersatzkandidatin vorgeschlagen.

Die Entscheidung über die Kandidatur liegt am Ende bei Delegierten der Demokratischen Partei aus allen Bundesstaaten.

Harris machte eine Kampfansage an Donald Trump. Sie werde die Nominierung als demokratische Präsidentschaftskandidatin gewinnen und Donald Trump schlagen. "Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um die Demokratische Partei zu vereinen - und unsere Nation zu vereinen - um Donald Trump zu besiegen", kündigte die 59-Jährige an.

 
Donald Trump, Präsidentschaftskandidat der Republikaner, äußert sich zum Ausscheiden Joe Bidens aus dem Rennen um das Präsidentenamt.
Donald Trump, Präsidentschaftskandidat der Republikaner, äußert sich zum Ausscheiden Joe Bidens aus dem Rennen um das Präsidentenamt.© REUTERS

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat auf den Rückzug von Joe Biden aus dem Rennen um das Weiße Haus mit etlichen Anschuldigungen gegen den Demokraten reagiert. "Der korrupte Joe Biden war nicht in der Lage, für das Amt des Präsidenten zu kandidieren, und er ist sicherlich nicht in der Lage, das Amt zu bekleiden - und war es auch nie!", schrieb der Ex-Präsident auf seiner Online-Plattform Truth Social.

Er warf Biden vor, "nur durch Lügen, Fake News und indem er seinen Keller nicht verließ" das Amt des Präsidenten erlangt zu haben. Trump beschuldigte außerdem Menschen, die Biden nahestehen sowie dessen Arzt und die Medien, gewusst zu haben, dass Biden "das Präsidentschaftsamt nicht ausüben kann".

Im Rest seiner Mitteilung verfiel der Republikaner in übliche Wahlkampfrhetorik zum Thema Einwanderung.

 

Top-Demokratin Pelosi zollt Biden Respekt

Die frühere Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, rückt nach dem Rückzug von Joe Biden aus dem US-Präsidentschaftsrennen dessen politisches Vermächtnis in den Vordergrund.

"Präsident Joe Biden ist ein patriotischer Amerikaner, der unser Land immer an die erste Stelle gesetzt hat", schrieb die weiterhin einflussreiche demokratische Kongressabgeordnete auf der Plattform X. "Sein Vermächtnis an Visionen, Werten und Führungsqualitäten macht ihn zu einem der bedeutendsten Präsidenten in der amerikanischen Geschichte."

Pelosi dankte Biden dafür, "immer an das Versprechen Amerikas geglaubt" zu haben. "Gott hat Amerika mit der Größe und Güte von Joe Biden gesegnet", schrieb die Demokratin abschließend.

 

Kreml will Lage in den USA genau beobachten

Nach dem Rückzug von Joe Biden aus dem Präsidentschaftsrennen in den USA will der Kreml die Lage "genau beobachten". Kremlsprecher Dmitri Peskow erinnerte daran, dass Russlands Präsident Wladimir Putin Biden als berechenbaren Kandidaten eingestuft habe, der für Russland vorzuziehen sei.

Aber: "Die Wahl ist noch vier Monate entfernt, und das ist eine lange Zeit, in der sich viel ändern kann." sagte Peskow. "Wir müssen geduldig sein und genau beobachten, was als Nächstes passiert." Priorität für Russland habe, die Ziele des Kriegs gegen die Ukraine zu erreichen.

 

Top-Republikaner Johnson fordert Biden zu Rücktritt auf

Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, fordert Joe Biden nach dessen Rückzug aus dem US-Präsidentschaftsrennen dazu auf, unverzüglich sein Amt niederzulegen. "Wenn Joe Biden nicht in der Lage ist, für das Amt des Präsidenten zu kandidieren, dann ist er auch nicht in der Lage, das Amt des Präsidenten auszuüben", schrieb Johnson auf der Plattform X. "Er muss sofort von seinem Amt zurücktreten."

Johnson bezeichnete Bidens Rückzug als beispiellosen Zeitpunkt in der amerikanischen Geschichte. "Wir müssen uns darüber im Klaren sein, was gerade passiert ist", schrieb der Republikaner.

"Die Demokratische Partei hat ihren Kandidaten etwas mehr als 100 Tage vor der Wahl vom Wahlzettel gestrichen." Die gegnerische Partei habe damit "die Stimmen von mehr als 14 Millionen Amerikanern für ungültig erklärt", die in den parteiinternen Vorwahlen der Demokraten für Biden gestimmt hätten. Damit habe die "selbst ernannte "Partei der Demokratie" genau das Gegenteil bewiesen".

 

Biden startet Spendenaufruf für Vize Harris

Nach seinem Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen ruft US-Präsident Joe Biden zu Spenden für den Wahlkampf seiner Stellvertreterin Kamala Harris auf. Biden veröffentlichte eine entsprechende Botschaft auf der Plattform X.

Zuvor hatte er Harris als Ersatzkandidatin für die Wahl im November vorgeschlagen. Die Entscheidung liegt am Ende bei Delegierten der Demokratischen Partei aus allen Bundesstaaten. Den Demokraten stehen nach der Ankündigung Bidens, sich nicht um eine weitere Amtszeit zu bewerben, turbulente Wochen bevor.

 

Trump: "Biden nicht in der Lage, das Amt zu bekleiden"

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat auf den Rückzug von Joe Biden aus dem Rennen um das Weiße Haus mit etlichen Anschuldigungen gegen den Demokraten reagiert.

"Der korrupte Joe Biden war nicht in der Lage, für das Amt des Präsidenten zu kandidieren, und er ist sicherlich nicht in der Lage, das Amt zu bekleiden - und war es auch nie!", schrieb der Ex-Präsident auf seiner Online-Plattform Truth Social.

Donald Trump wettert gegen US-Präsident Joe Biden nach seinem Rückzug.
Donald Trump wettert gegen US-Präsident Joe Biden nach seinem Rückzug.© AP

Er warf Biden vor, "nur durch Lügen, Fake News und indem er seinen Keller nicht verließ" das Amt des Präsidenten erlangt zu haben. Trump beschuldigte außerdem Menschen, die Biden nahestehen sowie dessen Arzt und die Medien, gewusst zu haben, dass Biden "das Präsidentschaftsamt nicht ausüben kann".

Im Rest seiner Mitteilung verfiel der Republikaner in übliche Wahlkampfrhetorik zum Thema Einwanderung.

 

Top-Demokrat Schumer zollt Biden-Rückzug Respekt

Der führende Demokrat im US-Senat, Chuck Schumer, hat dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Wahlkampf Respekt gezollt. Biden sei nicht nur ein großartiger Präsident, sondern auch ein wirklich bemerkenswerter Mensch.

Seine Entscheidung war gewiss nicht leicht, aber er hat wieder einmal sein Land, seine Partei und unsere Zukunft an die erste Stelle gesetzt.

Chuck Schumer

"Seine Entscheidung war gewiss nicht leicht, aber er hat wieder einmal sein Land, seine Partei und unsere Zukunft an die erste Stelle gesetzt", schrieb Schumer in einer Stellungnahme. Der heutige Tag zeige, dass Biden "ein wahrer Patriot und großer Amerikaner" sei.

 

First Lady kommentiert Biden-Rückzug mit zwei Herzen

Jill Biden hat den Rückzug ihres Ehemannes aus dem US-Präsidentschaftsrennen zunächst mit einem Emoji kommentiert. Die First Lady repostete über ihren privaten Account auf der Plattform X den entsprechenden Beitrag von US-Präsident Joe Biden mit zwei pinken Herzen.

 

Bidens Enkeltochter: "Einfach nur stolz" auf Großvater

Die Enkeltochter von US-Präsident Joe Biden hat ihren Großvater nach dessen Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen gewürdigt. Sie sei "einfach nur stolz" auf ihren Großvater. Er sei nicht nur der effektivste Präsident unserer Zeit gewesen - und werde es auch weiterhin sein, schrieb die 30-Jährige auf der Plattform X.

"Unsere Welt ist heute dank ihm in vielerlei Hinsicht besser." Er habe sich wahrscheinlich bereits als der effektivste und wirkungsvollste Staatsdiener in der Geschichte der USA etabliert. Sie schrieb weiter: "An die Amerikaner, die ihm immer den Rücken gestärkt haben: Bleibt weiter hoffnungsvoll." Naomi Biden ist die Tochter von Bidens Sohn Hunter Biden.

 

Deutsche Politiker zollen Biden Respekt für Rückzug

Deutsche Politiker zollen US-Präsident Joe Biden für seinen Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen Respekt. "Joe Biden hat als Präsident seinem Land auf beeindruckende Art und Weise gedient. Und er tut es auch mit diesem Schritt. Mein größter Respekt!", schrieb die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang auf der Plattform X.

Biden habe seinen Fehler, erneut zu kandidieren, spät, aber nicht zu spät korrigiert, schrieb der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen auf X. "Auch das verdient größten Respekt. Die Demokratische Partei hat nun die Chance, den Wahlkampf noch einmal zu drehen."

 

Biden schlägt Vize Harris als Ersatzkandidatin vor

Nach seiner Ankündigung, sich nicht länger um eine zweite Amtszeit zu bewerben, hat US-Präsident Joe Biden seine Stellvertreterin Kamala Harris als Ersatzkandidatin für die Wahl im November vorgeschlagen. Das teilte Biden in den sozialen Medien X, Facebook und Instagram mit.

 

Biden zieht sich aus US-Präsidentschaftsrennen zurück

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US-Präsident Joe Biden will bei der Wahl im November nicht länger für eine zweite Amtszeit antreten. Der Demokrat verkündete über die sozialen Medien Instagram, Facebook und X seinen Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen. In den vergangenen Wochen war der 81-Jährige wegen seines Alters und seines mentalen Zustandes in der eigenen Partei massiv unter Druck geraten.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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