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Verdacht auf Tötungsdelikt

Nach dem Spielen nicht nach Hause gekommen: Sechsjähriger bei Neubrandenburg tot aufgefunden

  • Veröffentlicht: 15.09.2023
  • 09:48 Uhr
  • Michael Reimers
Im Fall eines tot aufgefundenen Sechsjährigen ermittelt die Neubrandenburger Polizei wegen eines Tötungsdelikts.
Im Fall eines tot aufgefundenen Sechsjährigen ermittelt die Neubrandenburger Polizei wegen eines Tötungsdelikts.© Sebastian Kahnert/dpa

Es ist der Horror aller Eltern, wenn ihre Kinder nicht wie vereinbart nach Hause zurückkehren. Im Fall eines Sechsjährigen aus Mecklenburg-Vorpommern endete die sofort eingeleitete Suchaktion der Polizei tragisch.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In Pragsdorf bei Neubrandenburg ist ein Kind erstochen worden.

  • Der Sechsjährige war am Donnerstagnachmittag (14. September) als vermisst gemeldet worden.

  • Trotz eines sofort gestarteten Großeinsatzes der Polizei konnte der Junge nur noch tot geborgen werden.

In Pragsdorf bei Neubrandenburg ist ein Kind tot in der Nähe eines Bolzplatzes aufgefunden worden. Es handelt sich um einen sechsjährigen Jungen, der seit Donnerstagnachmittag (14. September) vermisst wurde, wie ein Polizeisprecher am Freitag mitteilte. Die Eltern hätten das Kind vermisst gemeldet, es habe eine größere Suche gegeben. Die Suchmaßnahme sollen sich auch über angrenzende Orte sowie die Pragsdorfer Seen erstreckt haben.

Es könne sich bei den Verletzungen um Stichwunden handeln, sagte der Sprecher weiter. Genaueres werde die Obduktion des Leichnams zeigen, die am Vormittag bereits begonnen habe. Ein Ergebnis zur Todesursache wird frühestens für den Freitagnachmittag erwartet. Ein Täter oder eine Täterin sei noch nicht gefasst, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag.

Der Ermittlungen und Befragungen in dem Ort liefen auf Hochtouren. Die Polizei ermittelt wegen Totschlags und geht dabei mehreren Ermittlungsansätzen nach. Am Freitag fehlte von der Tatwaffe noch jede Spur. "Es sind zahlreiche Einsatzkräfte vor Ort, die mit Hunden nach dem Tatmittel suchen", sagte die Sprecherin weiter. Das müsse es nicht zwangsläufig ein Messer sein.

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Laute Rufe nach dem Jungen blieben ohne Antwort

Genauere Informationen gehen aus einer gemeinsamen Mitteilung hervor, die am Freitagmorgen von der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg und die Polizei Neubrandenburg auf dem Presseportal "Blaulicht" veröffentlicht wurde. Darin heißt es:

"Am gestrigen Abend gab es in der Ortschaft 17094 Pragsdorf einen Großeinsatz von Polizei und Rettungskräften. Hintergrund war zunächst die Meldung eines vermissten sechsjährigen deutschen Jungen. Dieser wurde von den Eltern vermisst gemeldet, als er nach dem Spielen nicht wie vereinbart nach Hause gekommen ist. Bei der Suche waren viele Polizeibeamte, Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, Suchhunde, der Polizeihubschrauber und auch viele Anwohner beteiligt."

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Junge massiv am Oberkörper verletzt

Kurze Zeit später sei der sechsjährige Junge durch Feuerwehrleute mit massiven Verletzungen am Oberkörper in einem Gebüsch aufgefunden worden, teilte die Polizei weiter mit. Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen und einer sofortigen Einlieferung ins Krankenhaus habe nur noch der Tod des Jungen festgestellt werden können.

"Aufgrund der Verletzungen des Jungen wird derzeit von einem Tötungsverbrechen ausgegangen ... Am gestrigen Abend fanden erste Befragungen und weitere Ermittlungen statt. Diese werden heute weiter intensiviert und fortgeführt."

Ob der Fundort auch der Tatort sei, sei noch unklar, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Fundort liege im Dorf unweit eines Sees, an dem sich auch ein Bolzplatz befindet. Die Polizei habe am Fundort viele Spuren gesichert. Das Gelände sei abgesperrt.

Intensive Befragungen durch die Polizei

Im Ort, der an der Bundesstraße 104 östlich von Neubrandenburg liegt, liefen bereits intensive Befragungen. "Die Anteilnahme und die Aussagebereitschaft sind sehr hoch – das muss nun erstmal verschriftlicht werden", sagte eine Polizeisprecherin dazu. "Gestern ist da schon viel gelaufen, heute geht das auf Hochtouren weiter." Hinweise zum Motiv oder zum Tathergang seien deshalb zunächst weiter unklar. Von Streitigkeiten bereits im Vorfeld war der Sprecherin nichts bekannt. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte dazu, dass noch nicht klar sei, ob man in kurzer Zeit einen Verdächtigen finden könne.

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Das Opfer war gerade eingeschult worden

Die Gemeinde Pragsdorf hatte am Freitagmorgen auf der Internetplattform Facebook ihre Trauer nach dem Tod des Kindes bekundet. "Mit Trauer und Bestürzung haben wir heute früh vom schrecklichen Gewaltverbrechen und dem Tod von J. erfahren. Die Gedanken sind derzeit natürlich vor allem bei der Familie und den Angehörigen", hieß es auf der Facebook-Seite der Gemeinde. Gleichzeitig wurde auch darum geben, brauchbare Hinweise bitte umgehend an die Polizei weiterzugeben.

Dem Bürgermeister zufolge war der Junge gerade eingeschult worden und ging in die erste Klasse. In dem kleinen Ort leben seinen Angaben zufolge überdurchschnittlich viele Kinder. Auf der Facebook-Seite wurde auch auf eine Spendenaktion für die Familie des toten Kindes hingewiesen.

:newstime
  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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