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beben im DFB

Nach WM-Drama: Oliver Bierhoff muss gehen

  • Aktualisiert: 06.12.2022
  • 07:33 Uhr
  • Lisa Apfel
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem deutschen WM-Debakel wurden die Forderungen nach Konsequenzen laut.

  • Nun wurde der Vertrag von DFB-Direktor Oliver Bierhoff aufgelöst.

  • Ursprünglich galt der bis 2024.

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Nach dem WM-Aus der deutschen Nationalelf folgen nun personelle Konsequenzen. Der Vertrag von DFB-Direktor Oliver Bierhoff wurde aufgelöst.

Vertrag vorzeitig aufgelöst

DFB-Direktor Oliver Bierhoff hat seinen Vertrag beim Deutschen Fußball-Bund vorzeitig aufgelöst. Darauf einigten sich der 54-Jährige und der Verband vier Tage nach dem WM-Vorrundenaus in Katar, wie der DFB am Montagabend (05.12.) mitteilte.

"Ich mache damit den Weg frei für neue Weichenstellungen", so Bierhoff in einer Erklärung: "Einige Entscheidungen, von denen wir überzeugt waren, haben sich nicht als die richtigen erwiesen. Das bedauert niemand mehr als ich. Dafür übernehme ich die Verantwortung",  zeigte er sich selbstkritisch.

Der Top-Funktionär hatte ursprünglich noch das Ziel Heim-WM 2024 angepeilt.

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Bierhoff: "Wünsche dem DFB (...) viel Erfolg"

"Ich wünsche dem DFB, seinen vielen engagierten Mitarbeitern, allen unter seinem Dach versammelten Verbänden und Clubs, Einrichtungen und Initiativen sowie unseren Nationalmannschaften viel Erfolg bei ihren wichtigen Aufgaben", so der frühere Profi nach der jetzt bekannt gewordenen Kehrtwende.

Bierhoff räumt den Posten als für die Nationalmannschaften und die Akademie verantwortlicher DFB-Direktor noch vor dem für Mitte der Woche anberaumten Krisengespräch mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf und DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke. Über die Nachfolgeregelung werden die DFB-Gremien beraten.

Bedeutung für Flicks Zukunft noch ungewiss

Welche Konsequenzen der Rücktritt für die Zukunft von Bundestrainer Hansi Flick hat, war zunächst unklar.

2004 war Bierhoff zum DFB gekommen, in einer Funktion, die es so beim Verband noch nie gab. Als Teammanager war er neben dem damaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann mit am Sommermärchen bei der Heim-WM zwei Jahre später beteiligt. Bierhoff schaffte eine Aufbruchsstimmung, welche im WM-Sieg 2014 in Brasilien mit Joachim Löw als Bundestrainer gipfelte.

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Oliver Bierhoff: Nach dem Erfolgsrausch ein harter Aufprall

Was danach folgte, war ein jäher Abbruch der Erfolgsstimmung: Parallel zum sportlichen Niedergang folgte spätestens nach dem EM-Aus 2016 ein kontinuierlicher Akzeptanzverlust bei den Fans gegenüber Bierhoff.  

Auch bei den Turnierplanungen lief es für den früheren Mittelstürmer nicht mehr rund. Sein hymnisch gefeiertes Hüttendorf Campo Bahia in Brasilien war der letzte Glücksgriff als Teamquartier. Für das Hotel in Watutinki nahe Moskau hagelte es 2018 Kritik - besonders nach dem WM-Aus. Das Zulal Wellnes Resort in Al-Ruwais im Norden Katars wurde auch zum Symbol einer zu sehr behüteten und abgeschotteten Nationalmannschaft. Nach dem erneuten Vorrundenscheitern war Bierhoff noch mehr als Flick in den Fokus der enttäuschten Fußball-Fans geraten.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
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