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Folgen für weltweite Gesamtwärmebilanz

Neue Temperatur-Rekorde im Anmarsch: El Niño gibt Gas

  • Veröffentlicht: 01.03.2024
  • 17:18 Uhr
  • Stefan Kendzia
Es wird befürchtet, dass El Niño dieses Jahr rund um den Globus erneut für neue Temperaturrekorde sorgen könnte.
Es wird befürchtet, dass El Niño dieses Jahr rund um den Globus erneut für neue Temperaturrekorde sorgen könnte.© REUTERS

Das vergangene Jahr hat sämtliche Hitzerekorde gebrochen. Und das nicht nur im Sommer. Es war das heißeste Jahr der Messgeschichte überhaupt. Jetzt könnte El Niño dafür sorgen, dass wir vor einem weiteren Rekord-Jahr stehen.

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Bereits der Januar übertraf laut "Der Standard" im Schnitt alle bisherigen Januarwerte: Es war weltweit um 1,66 Grad wärmer. Das könnte sich im Verlauf des Jahres fortsetzen: El Niño sorgt für einen beschleunigten Anstieg der jährlichen globalen mittleren Oberflächentemperatur (GMST) - mit drastischen Folgen für die weltweite Gesamtwärmebilanz.

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2024 startet mit dem wärmsten je gemessenen Januar

Kaum ist das Jahr 2023 temperaturtechnisch mit Rekordwerten überstanden, steht ein neues Jahr mit noch extremeren Hitzewellen vor der Tür. Allein der diesjährige Januar hat einen traurigen ersten Platz verdient in Sachen "heißester Jahresstart" mit dem wärmsten je gemessenen ersten Monat, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Der Februar führt diese Bilanz wohl weiter fort. Eine neue, im Fachjournal "Scientific Reports" veröffentlichte Studie, bereitet nun Sorgen: Das Jahr 2024 könnte alle bisherigen Aufzeichnungen erneut mit Rekorden übertrumpfen. 

Schuld daran ist insbesondere das Klimaphänomen El Niño, das nun erst so richtig an Fahrt aufgenommen hat und den Klimawandel zusätzlich anheizt, wie "Der Standard" zu berichten weiß. Besonders der Golf von Bengalen, die Philippinen und das Karibische Meer werden unter extremen Temperaturen zu leiden haben, wie eine Forschungsgruppe an der Chinesischen Akademie für Meteorologische Wissenschaften in Beijing vorhersagen. Insgesamt wird sich das auf die gesamte Erde auswirken: Es könnte selbst bei einem moderaten El-Niño-Szenario bis zur Jahresmitte zu rekordverdächtigen globalen Durchschnittstemperaturen kommen.

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Die Prognosen verheißen nichts Gutes

Fällt El Niño hingegen besonders heftig aus, werden deutlich mehr Regionen von Extremtemperaturen betroffen sein. Die Prognosen verheißen dann nichts Gutes für das Karibische Meer, das Südchinesische Meer sowie Gebiete im Amazonasbecken und in Alaska. Für den gesamten Planeten könnte es selbst bei einem "moderaten" El-Niño-Phänomen mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit dazu führen, dass die globale mittlere Oberflächentemperatur in diesem Jahr den historischen Rekord vom Vorjahr bricht. Die Menschen werden sich wohl regional auf schwere Waldbrände, tropische Wirbelstürme und anhaltende Hitzewellen einstellen müssen, so die Wissenschaftler:innen.

  • Verwendete Quellen:
  • Scientific Reports: "Enhanced risk of record-breaking regional temperatures during the 2023–24 El Niño."
  • Der Standard: "El Niño sorgt in den nächsten Monaten für Temperaturrekorde"
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