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Kurz vor Gespräch zwischen Südkorea und Japan

Nordkorea provoziert Nachbarn erneut mit Raketentest

  • Veröffentlicht: 16.03.2023
  • 13:33 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Nordkorea pprovozert seine Nachbarstaaten erneut mit Raketentest.
Nordkorea pprovozert seine Nachbarstaaten erneut mit Raketentest.© Ahn Young-joon/AP/dpa

Kurz vor einem Gespräch zwischen Südkorea und Japan zur atomaren Bedrohung durch Nordkorea provoziert dessen Machthaber Kim Jong-un erneut mit einem Raketentest. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Nordkorea hat erneut eine atomwaffenfähige Langstreckenrakete abgefeuert.

  • Der Test erfolgte nur wenige Stunden vor einem Treffen zwischen Südkorea und Japan.

  • Der getestete Raketentyp könnte theoretisch auch US-Territorium treffen. 

Im Video: Nordkorea startet Rakete von U-Boot aus

Nordkorea hat nur wenige Stunden vor Beginn eines Besuchs des südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol in Japan eine atomwaffenfähige Rakete mit einer Reichweite von Tausenden Kilometern getestet. Südkoreas Militär habe am Donnerstagmorgen (16. März) den Start einer Langstreckenrakete im Gebiet um die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang erfasst, teilte der Generalstab in Seoul mit. Die Rakete flog demnach etwa 1.000 Kilometer weit in Richtung Japanisches Meer (koreanisch: Ostmeer), wo sie ins Wasser fiel. Südkorea und Japan verurteilten den Waffentest Nordkoreas. Yoon warf dem nördlichen Nachbarland bei einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats in Seoul schwere Provokation vor.

Nordkorea provoziert mit Raketentest

Das nordkoreanische Atomwaffen- und Raketenprogramm wird von den USA und ihren asiatischen Verbündeten Südkorea und Japan als Bedrohung angesehen. Japan und Südkorea haben sich angesichts der wachsenden Bedrohung durch Nordkoreas Raketentests und auch Chinas Machtstreben auf eine Wiederaufnahme ihres bilateralen Sicherheitsdialogs geeinigt. Eine Stärkung der Beziehungen sei von Dringlichkeit, sagte der japanische Ministerpräsident Kishida nach einem Gipfeltreffen mit dem südkoreanische Präsidenten Yoon in Tokio.

Beide Staats- und Regierungschefs einigten sich zudem auf eine Wiederaufnahme ihrer gegenseitigen Pendeldiplomatie. Es ist das erste Mal seit zwölf Jahren, dass mit Yoon ein südkoreanisches Staatsoberhaupt zu bilateralen Gesprächen Japan besucht. Die beiden US-Verbündeten wollen ihre Streitigkeiten über den Umgang mit Japans Kolonial- und Kriegsvergangenheit überwinden.

UN-Resolutionen verbieten dem von Machthaber Kim Jong-un regierten Nordkorea die Erprobung ballistischer Raketen jeglicher Reichweite. Solche Raketen können je nach Bauart mit einem oder mehreren Atomsprengköpfen ausgerüstet werden. Nordkorea ist wegen seines Atomprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen und weithin isoliert.

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Kim feuert atomwaffenfähige Raketen ab

Dem Generalstab Südkoreas zufolge testete Nordkorea erneut eine ballistische Langstreckenrakete. Die Reichweite von Langstrecken- beziehungsweise Interkontinentalraketen (ICBM) überschreiten 5.500 Kilometer. Von Nordkorea aus könnten sie damit theoretisch auch das Territorium der USA erreichen, denen Pjöngjang eine feindselige Politik vorwirft.

Erst am Sonntag hatte Nordkorea zu Beginn neuer Militärübungen der USA mit Südkorea zwei Marschflugkörper getestet. Der Test sollte nach Angaben Pjöngjangs ebenfalls der atomaren Abschreckung dienen. Am Dienstag folgte der Abschuss von ballistischen Kurzstreckenraketen. Die neuen Waffentests werden auch als Demonstration der Stärke gegenüber den USA und ihren Verbündeten gesehen.

Yoon drohte nach dem Raketentest am Donnerstag, Nordkorea werde "für seine rücksichtslosen Provokationen einen Preis bezahlen". Bei einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats in Seoul habe Yoon betont, dass die Sicherheitszusammenarbeit mit den USA und Japan weiter verstärkt werden müsse, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap.

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich seit vergangenem Jahr wieder erheblich verschärft. Nordkorea erhöhte den Umfang und das Tempo seiner Raketentests. Die USA und Südkorea nahmen ihre gemeinsamen Militärübungen wieder in vollem Umfang auf.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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