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"Mehr und nicht weniger arbeiten"

Top-Ökonom warnt vor Vier-Tage-Woche: Rente würde schrumpfen

  • Veröffentlicht: 05.07.2023
  • 15:29 Uhr
  • Lena Glöckner
Eine Vier-Tage-Woche würde Renter ärmer machen, warnt Stefan Schneider.
Eine Vier-Tage-Woche würde Renter ärmer machen, warnt Stefan Schneider.© Jan Woitas/dpa

Der Chefökonom der Deutschen Bank warnt vor der Einführung einer Vier-Tage-Woche. Laut ihm seien längere Arbeitszeiten erforderlich, um Deutschlands Wohlstand zu sichern.

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Längere Arbeitszeiten sind für Arbeitnehmer notwendig, um den Wohlstand in Deutschland zu sichern, sagt Stefan Schneider, Chefökonom der Deutschen Bank. In einem Interview mit der Zeitung "Bild" warnte er vor einer Einführung der Vier-Tage-Woche. "Um den Wohlstand einigermaßen zu sichern, werden wir alle über das ganze Leben gesehen mehr und nicht weniger arbeiten müssen", so Schneider. 

Im Video: Zukunftspotential? IG Metall fordert Vier-Tage-Woche

Dies könne bedeuten, dass man entweder später in Rente gehe, längere Wochenarbeitszeiten akzeptiere oder weniger Urlaub habe. Schneider betonte, dass dies "einfache Mathematik" sei und dass daran nicht gerüttelt werden könne. Deshalb sei eine 4-Tage-Woche definitiv der falsche Ansatz. "Wenn weniger gearbeitet wird, nimmt der Staat weniger Steuern ein und die Sozialkassen weniger Beiträge", so Schneider. "Der Wohlstand würde insgesamt sinken."

Deutsche Wirtschaft wächst weniger stark

Der Ökonom begründete seine Aussage mit dem voraussichtlich schwachen mittelfristigen Wachstum. Er erwartet, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden Jahren durchschnittlich nur um 0,5 Prozent statt um ein Prozent wachsen wird. Dies begrenze auch die finanziellen Spielräume des Staates, so Schneider gegenüber der "Bild". Gleichzeitig stünden zahlreiche zusätzliche Herausforderungen wie die Klimawende und die Energiewende an.

Schneider hob hervor, dass all dies enorme Investitionen erfordere. Der Staat müsse daher Prioritäten setzen und entscheiden, wie das Geld verteilt werden solle. "Es müssen Leistungen gekürzt werden, weil sie nicht mehr finanzierbar sind", erklärte Schneider und forderte: "Der Staat muss jetzt klar sagen, wo er sparen will."

  • Verwendete Quellen:
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urn:newsml:dpa.com:20090101:240516-99-49555
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