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Gegen illegale Migrant:innen

Österreich will EU-Außengrenzen mit "physischen Barrieren" sichern

  • Veröffentlicht: 09.02.2023
  • 14:22 Uhr
  • Lena Glöckner

Vor dem EU-Sondergipfel hat der österreichische Bundeskanzler eine stärkere Abschottung der EU gegen Migranten gefordert. Physische Infrastruktur und Barrieren seien notwendig, so Karl Nehammer.

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Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer hat drastische Maßnahmen der EU-Staaten gegen die wachsende Zahl ankommender Migranten und Flüchtlinge gefordert. "Wir müssen in der ganzen Europäischen Union die Asylbremse anziehen", sagte der konservative Politiker am Donnerstag (9. Februar) vor dem Beginn des EU-Sondergipfels in Brüssel.

Gegenüber der "Bild"-Zeitung sagte der ÖVP-Politiker: "Es kann nicht sein, dass Migranten, die sichere Drittstaaten durchqueren, ungehindert EU-Außengrenzen überschreiten. Physische Infrastruktur und Barrieren sind notwendig, um diese Außengrenzen zu schützen."

Auch Italien und Niederlande fordern härtere Linie

Er verwies auf stark steigende Zahlen und forderte etwa für Länder wie Bulgarien an der EU-Außengrenze mehr finanzielle Hilfen. Ähnlich deutlich äußerte sich der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte. Beide forderten ein Maßnahmen-Set, das die EU-Staaten möglichst noch am Donnerstag beschließen sollten. Auch Italien dringt auf eine härtere Linie.

Kanzler Olaf Scholz (SPD) sagte dagegen vor dem Gipfel, er hoffe, dass bis Ende des Jahres eine gemeinsame Linie in der EU stehe. Es sei nicht sinnvoll, sich jetzt mit Beschlüssen von Treffen zu Treffen zu hangeln.

Auf nationaler Ebene hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) für den 16. Februar zu einem Gipfel zur Lage der Flüchtlinge in Deutschland eingeladen. Teilnehmen sollen daran Vertreter:innen der Bundesländer, Gemeinden und Kommunen sowie Verbänden. Vor allem Gemeinden und Landkreise klagen zunehmend darüber, mit der Versorgung der ankommenden Menschen überlastet zu sein.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur Reuters
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