Anzeige
Stundenlange Fahndung

Potsdam: Wachmann in Asylunterkunft getötet, Tatverdächtiger gefasst

  • Veröffentlicht: 30.05.2024
  • 22:52 Uhr
  • Michael Reimers
30. Mai 2024, Brandenburg, Potsdam: Bei einer gewaltsamen Auseinandersetzung auf dem Gelände einer Flüchtlingsunterkunft ist ein Wachmann tödlich verletzt worden.
30. Mai 2024, Brandenburg, Potsdam: Bei einer gewaltsamen Auseinandersetzung auf dem Gelände einer Flüchtlingsunterkunft ist ein Wachmann tödlich verletzt worden. © Christian Pörschmann/TNN/dpa

Mit einem Großaufgebot suchte die Polizei nach dem Täter, der am Donnerstag einen Wachmann in einer Asylunterkunft in Potsdam getötet haben soll. Stunden später erfolgte der Zugriff in Berlin.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf dem Gelände einer Flüchtlingsunterkunft in Potsdam ist ein Wachmann bei einer gewaltsamen Auseinandersetzung getötet worden.

  • Die Polizei fasste den gesuchten Tatverdächtigen Stunden später im Umfeld des Bahnhofs Zoo in Berlin.

  • Die Ermittlungsbehörden hielten sich am Donnerstag (30. Mai) mit Angaben zum Verdächtigen noch bedeckt.

Ein Mitarbeiter des Wachschutzes einer Flüchtlingsunterkunft ist am Donnerstagmorgen (30. Mai) bei einer gewaltsamen Auseinandersetzung getötet worden. Die Polizei fasste den gesuchten Tatverdächtigen Stunden später im Bereich des Bahnhofs Zoo in Berlin. Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert reagierte bestürzt auf die Gewalttat, die in einer Notunterkunft in der Nähe des Schlossparks Sanssouci geschah.

Die Ermittlungsbehörden hielten sich mit Angaben zum Verdächtigen und den Umständen des Gewaltverbrechens zunächst bedeckt. Bei dem getöteten Mitarbeiter des Wachschutzes soll es sich der Polizei zufolge um einen 33-Jährigen mit syrischer Staatsangehörigkeit handeln.

Fahndung in Potsdam und Berlin

Nach der Tat rückte ein Großaufgebot der Polizei am Morgen in den Stadtteil im Potsdamer Westen aus. Die Gegend um die Flüchtlingsunterkunft, in der rund 30 Menschen wohnen, wurde abgesperrt. Dann fahndete auch die Berliner Polizei nach dem Verdächtigen, den die Behörden namentlich bereits kannten, wie sie vor der Festnahme noch mitteilten.

Ein in zivil eingesetzter Beamter habe den Tatverdächtigen am Alexanderplatz schließlich erkannt, schrieb die Polizei dann später auf der Plattform X. Alarmierte Kräfte der Bundespolizei konnten ihn schließlich am Zoologischen Garten festnehmen.

Anzeige
Anzeige

Haftbefehl wegen Totschlags erlassen

Die Staatsanwaltschaft beantragte den Erlass eines Haftbefehles wegen Totschlags. Am Freitag soll der Verdächtige vor einen Ermittlungsrichter kommen. Die Mordkommission wollte den Mann zunächst vernehmen.

Auf dem Gelände der Gemeinschaftsunterkunft für Asylsuchende in der Geschwister-Scholl-Straße war es kurz nach 4 Uhr morgens zu der Gewalttat gekommen. Der 33-Jahre alte Mitarbeiter des Wachschutzes war mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden und dort gestorben. In dem Gebäude im Westen der Landeshauptstadt wurde früher ein Hotel mit dem Namen "Schlossgarten" betrieben. Die Polizei suchte auch im benachbarten Park Sanssouci nach dem Täter.

Potsdamer OB schockiert

Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) reagierte schockiert und sagte: "Heute ist ein trauriger Tag für unsere Stadt. Ein Mensch, der im Auftrag unserer Stadt Schutzsuchende beschützt hat, ist Opfer eines Gewaltverbrechens geworden." Eine Notfall-Seelsorge kümmere sich um die Bewohner:innen der Unterkunft und um die Kollegen des getöteten Wachmanns, teilte die Stadt mit.

Potsdam hat das Gebäude seit 2022 für die Unterbringung von Geflüchteten gemietet. In dem ehemaligen Hotel seien derzeit überwiegend Familien in 17 Zimmern untergebracht, hieß es. Die Notunterkunft werde von der Stadt betrieben, auch der Wachschutz sei von der Stadt beauftragt. In der Gemeinschaftsunterkunft in Potsdam-West war es Ende Februar bereits zu einem Brand gekommen. Wie die Polizei mitteilte, wurde das Gebäude damals evakuiert.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
Mehr News und Videos
Kundgebung in Hamburg
News

Nach Assad-Sturz: Mehr Interesse von Syrern an Rückkehrberatung

  • 14.12.2024
  • 09:14 Uhr