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Aus dem Gerichtssaal

Prozessauftakt in München: Mann gibt sich als Hellseher aus

  • Veröffentlicht: 23.04.2024
  • 16:59 Uhr
  • Lara Teichmanis
Jahrelang sollen die Beklagten den Aberglauben des Opfers ausgenutzt haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft zahlte die wohlhabende Frau fast 1,6 Millionen Euro an den angeblichen Hellseher.
Jahrelang sollen die Beklagten den Aberglauben des Opfers ausgenutzt haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft zahlte die wohlhabende Frau fast 1,6 Millionen Euro an den angeblichen Hellseher.© Matthias Balk/dpa

In München ist der Prozess gegen einen selbst ernannten Hellseher gestartet. Er soll eine Frau um eine Millionensumme betrogen haben.

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Vor dem Landgericht München II hat am Dienstag der Prozess gegen einen Mann begonnen, der sich als Hellseher ausgegeben hatte. Jahrelang sollen er und seine Partnerin den Aberglauben einer wohlhabenden Frau ausgenutzt und sie so um eine Millionensumme gebracht haben, insgesamt handelt es sich laut Staatsanwaltschaft um 1,6 Millionen Euro. 

Im Video: Perfide Betrugsmasche im Umlauf

Sparkasse: Perfide Betrugsmasche im Umlauf

Der Prozess wurde direkt nach Verlesung der Anklage unterbrochen, weil die Verteidigung ein Rechtsgespräch anstrebte, das in einen sogenannten Deal münden kann.

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Hellseher machte Unglücke zu Drohkulisse

Laut Staatsanwaltschaft spielte der 47-Jährige seinem mutmaßlichen Opfer vor, ein Medium zu sein, das Segen bringen und Schande von ihr und ihrer Familie fernhalten könne. Unglücke wurden demnach zu einer Art Drohkulisse. Er soll der Frau außerdem eingeredet haben, ihr Ehemann betrüge sie und habe ein Verhältnis. Um diese angebliche Untreue nachzuweisen, soll der Mann Geld verlangt haben.

Angeblich habe der Angeklagte geheimnisvolle Rituale durchgeführt, bei denen die Geschädigte beten musste. Die Ermittler:innen schließen nicht aus, dass in dem Wasser, das er ihr regelmäßig gegeben haben soll, Substanzen waren, die die Wahrnehmung der Frau beeinträchtigten.

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Jahrelanger Betrug

Angeklagt ist der 47-Jährige wegen gewerbsmäßigen Betrugs in 62 Fällen. Seine 39 Jahre alte Ehefrau ist wegen Beihilfe dazu in 18 Fällen angeklagt. Jahrelang soll das Paar die Frau ausgebeutet haben, die ersten Taten gehen laut Staatsanwaltschaft in das Jahr 2011 zurück. Angeklagt sind aber nur Vorfälle seit 2018.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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