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Elena Kolbasnikowa

Putin-Propagandistin in Deutschland vor Gericht

  • Aktualisiert: 09.03.2023
  • 09:20 Uhr
  • Lena Glöckner
 Elena Kolbasnikova organisierte im Mai 2022 den prorussischen Autokorso.
Elena Kolbasnikova organisierte im Mai 2022 den prorussischen Autokorso. © IMAGO/Panama Pictures

Eine Putin-Anhängerin kommt demnächst offenbar wegen russischer Kriegspropaganda in Deutschland vor Gericht. Elena Kolbasnikowa wird vorgeworfen, den Angriffskrieg gebilligt zu haben.

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Im Mai 2022 organisierte Elena Kolbasnikowa eine prorussische Demonstration in Köln. Dort soll sie den russischen Angriffskrieg gebilligt haben - wofür sie sich nun vor Gericht verantworten muss. Das bestätigten Staatsanwaltschaft und Amtsgericht Köln offenbar dem Nachrichtenportal "t-online". Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft habe Kolbasnikowa sich bei der Veranstaltung mit folgenden Aussagen strafbar gemacht: "Russland ist kein Aggressor. Russland hilft zurzeit, Krieg in der Ukraine zu beenden."

Im Video: "Dann bricht die Front zusammen" - Prigoschin droht Putin mit Wagner-Rückzug.

Kolbasnikowa habe "in einer Weise, die den öffentlichen Frieden stören kann, bei einer Versammlung ein Verbrechen gebilligt", zitiert das Portal die Rechtsbehörde. Weil das Führen eines Angriffskriegs laut Völkerstrafgesetzbuch ein Verbrechen ist, riskieren Personen, die sich zustimmend äußern, bis zu drei Jahre Haft. In Kolbasnikowas Fall ist eine Geldstrafe aber realistischer.

Putin-Anhängerin droht zweiter Prozess

Zudem organisierte Kolbasnikowa im Juni eine Veranstaltung in Düsseldorf, bei der der Veranstaltungsort mit Fahnen des tschetschenischen Präsidenten und Putins Vertrauten Ramsan Kadyrow geschmückt war. Der Tschetschenen-Chef Kadyrow ist am russischen Angriffskrieg beteiligt und gilt als Putins "Bluthund". Kolbasnikowa veranstaltete die Kundgebung gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten, Max Schlund. Bekannt wurde sie mitunter durch die Behauptung, wegen "Russophobie" in Deutschland aus ihrem Job als Krankenschwester entlassen worden zu sein.

Im Netz inszeniert Kolbasnikowa sich als Opfer. In ihrem Telegram-Kanal "Brücke zu Russland" behauptet sie, ihr "Einsatz für den Frieden und die Wahrheit" würde kriminalisiert werden. Laut "Kölner Stadt-Anzeiger" könne der Putin-Anhängerin wegen ihres Engagements für den Kreml bald ein zweiter Prozess drohen. Offenbar habe sie vor wenigen Wochen einen Rekrutierungsaufruf für die Söldner-Gruppe Wagner geteilt.

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