Putin-Rede in St. Petersburg: Große Ankündigung erwartet

Wladimir Putin könnte demnächst seine zweite Mobilisierungswelle verkünden. Experten erwarten den Schritt bei einer Rede in St. Petersburg.

Kündigt Wladimir Putin etwa eine zweite Mobilisierungswelle an? Nach Einschätzung des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) wird es in den kommenden Tagen so weit sein. Putin könne das Vorhaben möglicherweise bereits bei einem für den heutigen Mittwoch (18. Januar) geplanten Auftritt in St. Petersburg ankündigen, schrieb die in Washington ansässige Denkfabrik in ihrem jüngsten Bericht.

Eine weitere Option sei, dass Putin die Gelegenheit nutze, um der Ukraine den Krieg zu erklären. In Russland heißt der Angriffskrieg auf die Ukraine im offiziellen Sprachgebrauch "militärische Spezialoperation". Die öffentliche Verwendung des Begriffs "Krieg" wird strafrechtlich geahndet. Mit ihren Annahmen beruft sich die Denkfabrik ISW unter anderem auf russische Militärblogger. Allerdings warnten auch ukrainische und westliche Geheimdienste wiederholt vor möglichen Mobilisierungsvorbereitungen Putins für Mitte Januar.

Schoigu sprach von weitreichenden Veränderungen

Der Kremlchef wird am Mittwoch in St. Petersburg an Feierlichkeiten zum Bruch der Blockade der von deutschen Truppen abgeriegelten Metropole im Januar 1944 teilnehmen. Zudem will er eine Rüstungsfabrik besuchen. Wann und wo er im Anschluss seine Rede halten wird, ist bislang unklar.

Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu hatte am Dienstag (17. Januar) einen weitreichenden Umbau der russischen Armee angekündigt, um die vom Kreml geforderte Aufstockung der Truppenstärke umzusetzen. Laut Schoigu sei es nur durch strukturelle Veränderungen der Streitkräfte möglich, Russlands Sicherheit zu gewährleisten. Kurz vor Silvester hatte Putin angekündigt, die Zahl der Soldaten von 1,15 auf 1,5 Millionen zu erhöhen.

• Verwendete Quellen:
• Nachrichtenagentur dpa