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Ukraine-Krieg

Putins Atombomben-Erpressung zieht bei Europäern immer weniger

  • Aktualisiert: 17.03.2023
  • 08:31 Uhr
  • Stefan Kendzia
Putin wollte es anders: Nach einem Jahr Krieg ist die EU geeinter denn je.
Putin wollte es anders: Nach einem Jahr Krieg ist die EU geeinter denn je.© AP

Über ein Jahr lang herrscht ein grausamer Krieg in der Ukraine - angezettelt durch Wladimir Putins Regime. Seitdem gab es mannigfaltige Atomdrohungen. Vor allem mit dem Ziel, unter den Europäischen Staaten Angst und Zwietracht zu säen.  

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Das Wichtigste in Kürze

  • Solidarität mit der angegriffenen Ukraine in den EU-Staaten ist inzwischen stärker als je zuvor.

  • Die Angst vor Atomdrohungen fällt in Europa signifikant.

  • 62 Prozent der Europäer halten die EU für eine "gute Sache". Der höchste Zustimmungswert seit 2007.

Auch nach über einem Jahr Krieg in der Ukraine ist die Solidarität mit dem angegriffenen Land in den EU-Staaten stärker als zuvor, laut "Welt". Einer hätte damit sicher nicht gerechnet: Präsident Putin. Im Gegenteil - hoffte er doch mehr als jeder andere mit dem Auseinanderdriften des feindlichen Westens. Die Anzahl der Verfechter eines "gerechten Friedens" für die Ukraine ist sogar drastisch gestiegen, wie eine Umfrage des Think Tanks European Council on Foreign Relations (ECFR) ergibt, die der "Welt" exklusiv vorliegen soll. 

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Geeinigtes Europa

Die EU - geeint wie selten zuvor. Auch das ist ein Ergebnis des unerbittlichen Kriegs Russlands gegen die Ukraine. "Nach einem Jahr Krieg in der Ukraine gibt es ein beachtliches Maß an Einigkeit, die es so zu Beginn des Konflikts nicht gab“, so Mark Leonard, Leiter des ECFR.  Ein starke Sache, wenn man bedenkt, dass noch wenige Monate nach der russischen Invasion die Stimmung in den meisten Ländern vor allem von Angst und Unsicherheit bestimmt wurde.

Besonders in Sachen Atomdrohung seitens Putin und seiner Schergen ist eine zunehmende Angst-Deflation zu bemerken. Laut ECFR ist die Angst vor russischen Nuklearschlägen allein in Deutschland innerhalb eines knappen Jahres von 27 Prozent auf 23 Prozent zurückgegangen. Frankreich übertrifft dieses Ergebnis mit einem Rückgang der Angst um acht Prozentpunkte von 34 Prozent auf jetzt 26 Prozent.

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Fragile Sicherheit

Der ECFR warnt ob der optimistischen Werte dennoch. Denn die Unterstützung der Europäer pro Ukraine könne zu jeder Zeit kippen. Faktoren dafür können eine mögliche Flüchtlingskrise durch Ukrainer:innen sein wie auch hohe Lebenshaltungskosten und steigende Preise. Die bisher ergriffenen Maßnahmen scheinen bei weitem nicht auszureichen, um die hohe Inflation in den Griff zu bekommen.

Unterm Strich ist dennoch positiv zu bewerten, dass es ein neues "Wir-Gefühl" in Europa zu geben scheint. Eine starke EU ist wichtig und wird auch von 62 Prozent für eine "gute Sache" bewertet. Übrigens der höchste Zustimmungswert seit 2007. In Deutschland allein sprechen sich sogar 70 Prozent pro EU aus. 

  • Verwendete Quellen:
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