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"Ende des derzeitigen Regimes"

Putsch in Gabun: Militär reißt nach umstrittener Wahl Macht an sich

  • Veröffentlicht: 30.08.2023
  • 10:16 Uhr
  • Anne Funk
Die Videoaufnahme zeigt den Sprecher der meuternden Soldaten, der im staatlichen Fernsehen verkündet, dass sie die Macht übernommen haben.
Die Videoaufnahme zeigt den Sprecher der meuternden Soldaten, der im staatlichen Fernsehen verkündet, dass sie die Macht übernommen haben. © Uncredited/GABON 24/AP/dpa

Die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl seien gefälscht, erklärten am Morgen Offiziere im Staatsfernsehen. Auch Schüsse sollen in der Hauptstadt Libreville zu hören gewesen sein.

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Kaum einen Monat ist es her, dass im Niger der demokratisch gewählte Präsident Mohamed Bazoum durch die Präsidentengarde abgesetzt wurde, auch in der Sahelzone, in Mali und Burkina Faso hatte bereits das Militär die Macht übernommen. Nun hat auch im zentralafrikanischen Küstenstaat Gabun das Militär eigenen Angaben zufolge die Macht an sich gerissen.

Eine Gruppe Offiziere sagte am Mittwochmorgen (30. August) im Staatsfernsehen, dass die Wahlergebnisse der Präsidentschaftswahl, die einen Tag zuvor stattgefunden hatte und die Präsident Ali Bongo Ondimba im Amt bestätigten, gefälscht seien. Ab sofort seien staatliche Institutionen aufgelöst, die Wahlergebnisse annulliert und die Grenzen des Landes geschlossen, erklärte die Gruppe, die sich als Ausschuss für Übergang und Wiederherstellung von Institutionen (CTRi) bezeichnet. Man habe beschlossen, "den Frieden zu verteidigen, indem wir dem derzeitigen Regime ein Ende setzen", so einer der Offiziere laut der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ).

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Massive Kritik an Wahl

Bongo war wenige Stunden zuvor mit 64,27 Prozent der Stimmen zum Sieger erklärt worden. Sein größter Herausforderer, Albert Ondo Ossa, hatte demnach 30,77 Prozent der Stimmen erhalten. Somit würde Bongo, dessen Familie seit mehr als 50 Jahren regiert, seine dritte Amtszeit antreten. 2009 hatte Ali Bongo das Amt von seinem Vater Omar Bongo übernommen, der von 1967 bis zu seinem Tod regiert hatte. Die Bevölkerung Gabuns, etwa 2,3 Millionen Menschen, lebt trotz Öl-Reichtums großteils in Armut.

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Für die Abstimmung vom 26. August gab es viel Kritik: Die Regierung hatte am Wochenende während der Auszählung den Internetzugang gesperrt, eine Ausgangssperre von 19:00 bis 6:00 Uhr verhängt und mehreren französischen Rundfunksendern die Ausstrahlung verboten. Zudem war die Wahl durch das Fehlen internationaler Beobachter:innen geprägt. Anfragen ausländischer Journalist:innen auf Akkreditierung wurden systematisch abgelehnt. In vielen Wahlstationen habe es keine Wahlzettel gegeben, auf denen der Name des Oppositionskandidaten Albert Ondo Ossa gestanden habe, teilte er selbst laut der FAZ mit.

Wo sich der 64-jährige Bongo Ondimba aktuell aufhält, sei am Mittwochmorgen noch unklar gewesen. Nachrichtenagenturen sollen berichtet haben, dass während der Fernsehansprache des Militärs Schüsse in der Hauptstadt Libreville zu hören gewesen seien.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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