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Warnung vor Rentenloch

Arbeitgeberpräsident fordert Reformen bei Rente und Arbeitszeit

  • Aktualisiert: 02.01.2024
  • 09:16 Uhr
  • Olivia Kowalak
Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat Reformen bei Rente und Arbeitszeiten gefordert.
Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat Reformen bei Rente und Arbeitszeiten gefordert. © Sven Hoppe/dpa

Der Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger stellt klare Forderungen an die Politik. Er wünscht sich Reformen bei Renten und Arbeitszeiten. Außerdem schlägt er Alarm: Ein Loch in der Rentenkasse ist mit dem Renteneintritt der Boomer mehr als wahrscheinlich.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der BDA-Präsident Rainer Dulger schlägt für die Wohlstanderhaltung in Deutschland konkrete Lösungen vor.

  • Er fordert von der Politik mehr Arbeit mit flexibleren Arbeitszeiten und Reformen bei Renten.

  • Dulger warnt außerdem vor einem drohenden Loch in den Rentenkassen und lehnt die Vier-Tage-Woche entschieden ab. 

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Was tun gegen schwindenden Wohlstand in Deutschland? Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) hat darauf eine klare Antwort. Wie der Arbeitsgeberpräsident Rainer Dulger der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, seien Reformen bei Renten und Arbeitszeiten nötig. Dulger plädiert dabei für flexiblere Arbeitszeiten und lehnt eine Vier-Tage-Woche ab. Zudem warnte er vor einem Loch in der Rentenkasse, wie die dpa am 1. Januar berichtet.

Dulger warnt: Boomer gehen und hinterlassen Rentenloch

Den Renteneintritt der Generation der Babyboomer sieht Dulger als äußerst kritisch: "Wenn jetzt die Babyboomer in Rente gehen, dann wechseln ungefähr vier Millionen Menschen ihren Status vom Beitragszahler zum Leistungsempfänger", erklärte er. Es bestehe dadurch die Gefahr eines Lochs in der Rentenkasse: "Und dafür braucht man nicht studiert haben, um zu verstehen, dass, wenn man von mehr als 45 Millionen Erwerbstätigen in wenigen Jahren auf 40 Millionen oder gar auf 39 Millionen runterfährt, nicht nur in der Rentenkasse ein Loch entsteht", mahnte Dulger.

Es stellt sich also für den Arbeitgeberpräsidenten die Frage: Kann man unter diesen Umständen das Rentenniveau noch halten? Sollte dies der Fall sein, werde ein Großteil des Bundeshaushalts noch mehr in Soziales fließen. "Das macht mir große Sorge". Dulger wünscht sich an dieser Stelle eine ehrliche Debatte über die Anpassung des Renteneintrittsalters an die durchschnittliche Lebenserwartung: "Das ist übrigens in vielen anderen Ländern längst üblich", so seine Argumentation.

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Modernisierung der Arbeitszeiten: Mehr Flexibilität im digitalen Zeitalter

Dulger sprach sich außerdem für einen moderneren Umgang mit Arbeitszeiten aus. Die Flexibilisierung der Arbeit sei hier wichtig. Das Arbeitsgesetz beschränke sich "auf die tägliche Arbeitszeit", so der BDA-Chef. "Wir leben aber mittlerweile im digitalen Zeitalter und verfügen über ein modernes und flexibles europäisches Arbeitszeitgesetz", ergänzte Dulger. Die Arbeitgeber wünschten sich von der Bundesregierung die Umsetzung dieses Gesetzes auch in Deutschland mit einem zeitgemäßen Fokus auf die Wochenarbeitszeit. "Damit schafft man den passenden Zeitrahmen zur tatsächlichen Arbeitsflexibilisierung", fügte er hinzu. Arbeitszeitmodelle sollten zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber ausgehandelt werden. Dazu brauche es allerdings mehr Vertrauen vom Staat.

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Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände äußerte sich weiterhin kritisch zu Modellen wie die von den Gewerkschaften geforderte Vier-Tage-Woche: "Eine Vier-Tage-Woche und dann noch bei vollem Lohnausgleich ist genau das Gegenteil von dem, was wir brauchen in einer Zeit des massiven Fachkräftemangels". Wir alle spürten, dass wir die Aufgaben nicht mehr bewältigt bekämen, so der BDA-Präsident. Weniger Arbeit würde in diesem Fall zum falschen Ergebnis führen: "Wenn wir unseren Wohlstand in diesem Land erhalten wollen, müssten wir alle mehr arbeiten, aber auf jeden Fall nicht weniger".

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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