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Ungewöhnliche Kampagne in Schwaben

Reutlingen: Plakate mit Anti-Werbung sind voller Erfolg

  • Aktualisiert: 20.06.2024
  • 12:11 Uhr
  • Stefan Kendzia
Anti-Reutlingen-Plakate: Die Stadt lüftet das Geheimnis.
Anti-Reutlingen-Plakate: Die Stadt lüftet das Geheimnis.© Bernd Weißbrod/dpa

Ganz Reutlingen war zugepflastert mit Plakaten - allerdings mit wenig charmanten Aussagen über die Stadt auf der Schwäbischen Alb. Der Grund dahinter überrascht.

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Inhalt

  • Reutlingen geht einen anderen Werbe-Weg
  • Warum wird die Stadt auf Plakaten verunglimpft?
  • Nach der Auflösung geht's weiter

Reutlingen macht sich überregional einen Namen. Und zwar mit einer ungewöhnlichen Werbekampagne. Diese stellt nicht die Vorzüge der Stadt in den Vordergrund, sondern macht sich über sie sogar lustig. Zunächst.

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Reutlingen geht einen anderen Werbe-Weg

"Leben, wo keiner Urlaub macht. Reutlingen kannst du nicht mögen". Nur einer von mehreren Sprüchen über die schwäbische Stadt, die für Furore sorgen. Denn will man nicht nur das Schönste und Beste über den eigenen Ort kommunizieren? Reutlingen geht einen anderen Weg. Und beweist damit nicht nur Humor, sondern den richtigen Riecher. 

Zur Kampagne sei man aufgrund von Erzählungen von Einwohner:innen inspiriert worden. Daraus sei deutlich geworden, dass Reutlingen oftmals eine Liebe auf den zweiten Blick sei, die sich hinter Vorurteilen und manchmal sogar unter einer Hass-Liebe zur eigenen Stadt verberge. "Genau aus diesem Grund haben wir uns für diesen provokanten Auftakt entschlossen", erzählt Stadtmarketing-Geschäftsführerin Anna Bierig laut Deutscher Presse-Agentur (dpa).

Warum wird die Stadt auf Plakaten verunglimpft?

Bürger:innen und Besucher:innen von Reutlingen fragen sich seit Tagen, warum ihre Stadt auf Plakaten derart verunglimpft werde. Nun endlich kommt die Auflösung: Es handelte sich bei der Schmähkampagne laut "Reutlinger Generalanzeiger" eigentlich um eine Liebeserklärung. Denn der Satz "Reutlingen kann man nicht mögen" wurde nach einer Woche endlich ergänzt mit "Nur lieben."

"Diese Werbetaktik, beziehungsweise -technik, nennt sich Teaser-Kampagne", sagt Jörg Tropp, Marketing-Professor der Pforzheimer Hochschule. "Teaser-Kampagnen werden häufig genutzt, Aufmerksamkeitslevel erst mal zu erzeugen und dann in einem zweiten Schritt aufzulösen, was sich dahinter eigentlich verbirgt."

Die mutige Kampagne einer Tübinger Agentur wird wohl in die Annalen der Stadt eingehen - denn sie scheint von Erfolg gekrönt zu sein. Eine Reichweite von 7,5 Millionen Views soll es bisher gegeben haben - kein Ende in Sicht. Zusätzlich soll es jede Menge Aufmerksamkeit in regionalen und überregionalen Medien gegeben haben.

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Nach der Auflösung geht's weiter

Mit dieser Auflösung ist aber das Ende der Kampagne nicht eingeläutet. Jetzt geht es weiter: Die Bürger:innen sind nun aufgerufen, beim Stadtfest in einem Fotozelt auf dem Marktplatz ihre Sympathie für die Achalmstadt kundzutun. Das alles werde dann in Form eines Liebesbriefes ins Internet gestellt. Zusätzlich bekennen Lokalgrößen auf einem speziell für die Aktion erstellten Internetportal ihre Liebe zur Stadt und berichten von ihren Vorteilen. 

Wie kann es anders sein: Es gibt nicht nur positive Stimmen zur Aktion. Die Kampagne sei eine gigantische Steuerverschwendung. Fest steht aber: Die Anti-Reutlingen-Slogans haben für viel Gesprächsstoff gesorgt und Reutlingen weit über seine Grenzen hinaus bekannter und vielleicht sogar attraktiver für einen Besuch gemacht.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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