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Überirdisch

Atomkraft für den Mond: Rolls-Royce entwickelt Reaktor

  • Aktualisiert: 03.04.2023
  • 19:49 Uhr
  • Stefan Kendzia
London hat angekündigt, Forschungen von Rolls-Royce zum Einsatz von Atomkraft auf dem Mond mit 2,9 Millionen Pfund zu finanzieren.
London hat angekündigt, Forschungen von Rolls-Royce zum Einsatz von Atomkraft auf dem Mond mit 2,9 Millionen Pfund zu finanzieren.© Rolls-Royce/PA Media/dpa

Eine Basis auf dem Mond zum Einsatz von Atomkraft - ein Traum von vielen Ländern. Jetzt will sich auch Großbritannien für den Aufbau eines Mikro-Atomreaktors auf unserem Erdbegleiter einsetzen. 3,3 Millionen Euro sollen demnach an den Motorenhersteller Rolls-Royce fließen, um das Projekt voranzutreiben. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • London finanziert Forschung zu einem Mikro-Reaktor für eine Mondbasis.

  • Rolls-Royce will bis 2029 einen Reaktor entwickelt haben, der dann zum Mond geschickt wird.

  • Ein erster Mini-Reaktor soll auf der Erde zum Einsatz kommen - als Reaktion auf die Energiekrise.

Nicht mehr lange soll es dauern: Laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) könnte es bereits 2029 soweit sein, dass Rolls-Royce einen Reaktor entwickelt hat, der dann zum Mond geschickt wird. Grund für dieses außergewöhnliche Projekt: "Atomkraft hat das Potenzial, die Dauer zukünftiger Mondmissionen und ihren wissenschaftlichen Wert dramatisch zu erhöhen", so ein Kommentar der Raumfahrtbehörde UK Space Agency.

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Reiseziel: Mond

Nach mehr als 50 Jahren sollen nun bald wieder Menschen auf den Mond gebracht werden. Die USA peilen eine bemannte Mondfahrt für das Jahr 2025 an und wollen zudem mittelfristig eine Mondstation errichten, für das dringend ein Energiekonzept umgesetzt werden muss. Ein Atomkraftwerk wäre durchaus die Lösung, um es Menschen zu ermöglichen, auf dem Mond zu leben und zu arbeiten.

"Ein nuklearer Mikro-Reaktor ist im Vergleich zu anderen Energiesystemen relativ klein und leicht und könnte eine kontinuierliche Stromversorgung unabhängig von Standort, verfügbarem Sonnenlicht und anderen Umgebungsbedingungen ermöglichen", so die britische Raumfahrtbehörde. Wobei entsprechende Pläne für ein autonomes Kernkraftwerk die NASA bereits Ende 2021 vorgelegt hat.

Neben den USA arbeitet Großbritannien mit dem Motorenhersteller Rolls-Royce ebenfalls mit Hochdruck an der Verwirklichung eines modularen Reaktors. Wie das Magazin "Forschung und Wissen" berichtet, soll ein geplanter Prototyp bis 2029 fertiggestellt sein. 

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Fragen, die beantwortet werden müssen

Folgende Fragen stehen laut "Heise" für Rolls-Royce besonders im Fokus: Welcher Brennstoff kann verwendet werden, wie kann die erzeugte Wärme übertragen werden und wie kann man die gewonnene Wärme in Strom verwandeln? Sollte es gelingen, diese Fragen zu beantworten und einen funktionsfähigen Reaktor auf dem Mond zu installieren, könnte das der Startpunkt sein für eine permanente Mond-Station, die völlig unabhängig mit Energie versorgt werden kann.

Nicht nur für den Mond - Rolls-Royce arbeitet bereits seit längerer Zeit an Mini-Reaktoren für den Einsatz auf der Erde. Aktuell noch in keinem Land kommerziell eingesetzt, werden erste Mini-Reaktoren als Reaktion auf die Energiekrise in Tschechien geplant. 

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