In Charkiw und Dnipropetrowsk
Russische Drohnen und Raketen verletzten Zivilisten in der Ukraine
- Veröffentlicht: 02.06.2025
- 11:32 Uhr
- dpa
Der allnächtliche Beschuss zwischen Moskau und Kiew geht auch unmittelbar vor weiteren Verhandlungen weiter. Vor allem in der Ukraine kamen in der Nacht wieder Menschen zu Schaden.
Das Wichtigste in Kürze
Russland hat nach ukrainischen Angriffen auf seine Luftwaffenstützpunkte mit massiven Drohnen- und Raketenangriffen auf mehrere Regionen der Ukraine reagiert, dabei wurden mehrere Zivilisten verletzt.
Besonders betroffen waren die Gebiete Charkiw und Dnipropetrowsk, wo neben Verletzten auch zivile Infrastruktur beschädigt wurde.
Auch die Ukraine griff Russland mit Drohnen an, während beide Seiten sich kurz vor neuen Waffenruhe-Gesprächen in Istanbul befinden.
Russland hat auf die Zerstörung mehrerer Kampfbomber mit neuen schweren Drohnen- und Raketenangriffen in der Nacht zum Montag (2. Juni) auf die benachbarte Ukraine reagiert. In der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine wurden nach Behördenangaben sechs Zivilist:innen verletzt. Unter den Betroffenen seien auch zwei Kinder, teilte Militärgouverneur Oleh Synjehubow mit.
Demnach hat das russische Militär die Gebietshauptstadt am frühen Montagmorgen zunächst mit Drohnen attackiert. Kurz darauf wurde auch der Einschlag von zwei ballistischen Raketen registriert. Beide hätten aber keinen größeren Schaden angerichtet, schrieb Synjehubow bei Telegram.
In der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk waren einmal mehr die Städte Nikopol und Marhanez am Fluss Dnipro gegenüber dem Kernkraftwerk Saporischschja Ziel russischer Angriffe. "Drei Menschen im Alter von 68, 51 und 72 Jahren wurden verletzt", teilte Militärgouverneur Serhij Lyssak mit. Sie seien ins Krankenhaus gebracht worden. Zudem habe es Schäden in einer medizinischen Einrichtung, in einer Feuerwacht und in einem Geschäft gegeben.
Ukraine beschießt Russland ebenfalls mit Drohnen
Auch die Ukraine beschoss Russland mit Drohnen. Das russische Militär nahm für sich den Abschuss von 162 Drohnen in Anspruch. Angriffe wurden in den grenznahen Regionen Kursk, Lipezk, Belgorod, Woronesch und Orjol, aber auch in den etwas weiter entfernten Gebieten Rjasan und Tambow gemeldet. In Lipezk erlitt eine Person nach Angaben von Gouverneur Igor Artamonow leichte Verletzungen. In Kursk seien drei Einfamilienhäuser und ein Wohnblock beschädigt worden, teilte Gouverneur Alexander Chinstejn mit.
Am Vortag hatte die Ukraine in einem spektakulären Angriff fünf russische Militärflugplätze mit strategischen Kampfbombern attackiert, die teilweise Tausende Kilometer von der Grenze entfernt lagen. Bei dem Manöver nutzte der ukrainische Geheimdienst eigenen Angaben nach kleine Drohnen, die in Lkw nahe an die Flugplätze herangefahren wurden. Es war auch eine Demonstration der Stärke, kurz vor der zweiten Runde der Verhandlungen über eine Waffenruhe. Die Gespräche sollen am Montag in Istanbul beginnen.