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Ehemalige Drogeriekette

Schlecker-Familie soll Millionen-Darlehen zurückzahlen - samt Zinsen 

  • Aktualisiert: 29.05.2024
  • 16:56 Uhr
  • Clarissa Yigit
Zwölf Jahre nach der Pleite der Drogeriemarktkette Schlecker müssen die Verantwortlichen nun ein damaliges Darlehen in Millionenhöhe zurückzahlen. 
Zwölf Jahre nach der Pleite der Drogeriemarktkette Schlecker müssen die Verantwortlichen nun ein damaliges Darlehen in Millionenhöhe zurückzahlen. © Sergey Kohl - stock.adobe.com

Vor über zwölf Jahren meldete die Drogeriemarktkette Schlecker Insolvenz an. Nun holt ein Skandal um eine Leiharbeitsfirma den Konzern erneut ein.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jahr 2011 hat die Drogeriekette Schlecker offenbar ein unrechtmäßiges Darlehen erhalten.

  • Dieses müsse nun zurückgezahlt werden, urteilte das Landgericht Zwickau.

  • Demnach müssen die Ehefrau von Firmengründer Anton Schlecker sowie die beiden Kinder rund 1,85 Millionen Euro begleichen, die in die Insolvenzmasse mit einfließen werden.

Schlecker war einer der berühmtesten Drogeriemärkte in Deutschland - bis das Unternehmen vor über zwölf Jahren Insolvenz anmeldete. Nun müssen die Verantwortlichen der Drogeriemarktkette ein Darlehen von 1,35 Millionen Euro zurückzahlen, berichtet die Deutsch-Presse-Agentur (dpa).

So habe das Zwickauer Unternehmen Meniar (Menschen in Arbeit) im Jahr 2011 dieses unrechtmäßig an Schlecker ausgezahlt, wie das Landgericht Zwickau am Montag (27. Mai) mitteilte. Die Personalservice-Firma soll demnach der Drogeriekette Leiharbeiter:innen gestellt und kurz vor dem Insolvenzverfahren Schlecker die besagte Millionensumme ausbezahlt haben. Offenbar führte der ehemalige Geschäftsführer als Strohmann treuhänderisch für die Schlecker-Familie die Leiharbeitsfirma.

Meike (l.) und Lars (2. v.r) Schlecker, die Kinder von Anton Schlecker (2. v.l), sowie seine Frau Christina (r.) sollen ein unrechtmäßig erhaltenes Darlehen aus dem Jahr 2011 zurückzahlen. (Archivbild)
Meike (l.) und Lars (2. v.r) Schlecker, die Kinder von Anton Schlecker (2. v.l), sowie seine Frau Christina (r.) sollen ein unrechtmäßig erhaltenes Darlehen aus dem Jahr 2011 zurückzahlen. (Archivbild)© Foto: Thomas Warnack/dpa

Nun sollen sowohl die Ehefrau als auch die Kinder des Drogeriemarktketten-Gründers Anton Schlecker das Darlehen samt Zinsen zurückzahlen. Dieses belaufe sich, so die "Tagesschau", auf rund 500.000 Euro. Somit betrage der Gesamtkredit rund 1,85 Millionen Euro. Das Geld fließe in die Insolvenzmasse ein.

Bislang ist das Urteil allerdings noch nicht rechtskräftig.

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Das Schlecker-Imperium

Die Drogeriekette Schlecker wurde im Jahr 1975 gegründet. Hauptsitz war in Ehingen (Baden-Württemberg). In den Hochzeiten des Unternehmens hatte der Konzern mehr als 50.000 Mitarbeiter:innen und europaweit circa 14.000 Filialen. Anton Schlecker zählte zu den reichsten Menschen Deutschlands. Obwohl die Drogeriemarktkette in die Zahlungsunfähigkeit rutschte, gelang es dem Firmengründer dennoch, Millionensummen beiseite zu schaffen.

Die Drogeriemarktkette Schlecker meldete im Jahr 2012 Insolvenz an und somit verloren rund 25.000 Beschäftigte, überwiegend Frauen, ihre Arbeit.

Nicht nur Firmengründer Anton Schlecker, sondern auch seine Kinder Lars und Meike mussten sich schließlich in einem Bankrott-Prozess verantworten. Wegen Untreue, Insolvenzverschleppung, Bankrott und Beihilfe zum Bankrott ihres Vaters wurden die beiden Sprösslinge zu zwei Jahren und sieben Monaten Haft verurteilt. Anton Schlecker selbst erhielt eine Bewährungsstrafe.

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Leiharbeitsfirma ebenfalls insolvent

Im Jahr 2008 wurde die Personalservice-Firma Meniar (Menschen in Arbeit) in Zwickau gegründet, um ehemalige Schlecker-Mitarbeiter:innen nach deren Entlassung wieder einzustellen. Dann allerdings mit deutlich weniger Lohn und beschäftigt als Leiharbeiter:innen.

Im Jahr 2011 wurde dieser "Drehtüreffekt" allerdings per Gesetz gegen den Missbrauch von Leiharbeit abgeschafft. Das Gesetz ist auch unter dem Namen "Lex Schlecker" bekannt.

:newstime

Wegen der Pleite der Drogeriekette Schlecker meldete Meniar im Jahr 2013 dann ebenfalls Insolvenz an, da dem Unternehmen die Geschäftsgrundlage fehlte.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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