Ukrainische Gegenoffensive
Schmutzwäsche, Talismane, Leichen: Was russische Soldaten in Schützengräben zurücklassen
- Veröffentlicht: 13.07.2023
- 15:52 Uhr
- Stefan Kendzia
Der Krieg in der Ukraine ist grausam. Nach über einem Jahr erobern sich die Ukrainer seit ihrer gestarteten Gegenoffensive Stück für Stück ihr Land zurück. Darunter auch Schützengräben, die von den Russen fluchtartig verlassen werden - teilweise mit erschreckenden Hinterlassenschaften.
Die Gegenoffensive der Ukraine läuft, wie gut oder schlecht sie vorangeht, lässt sich nicht wirklich sagen - Indizien dafür, dass es Fortschritte geben könnte, gibt es aber wohl. Fest steht, dass die Ukraine bei ihren Landgewinnen auch Schützengräben einnimmt, die vom russischen Feind angelegt wurden. Und nicht nur das: In diesen Gräben werden laut "New York Times" (NYT) neben schmutzigen Socken oder Kuriositäten auch Grausames wie bereits verrottete menschliche Körper gefunden.
Im Video: Im Schützengraben - :newstime-Reporter begleitet Spezialeinheit in der Ukraine
Im Schützengraben: Reporter begleitet eine Spezialeinheit in der Ukraine
Die Schützengräben verraten viel über denjenigen, der sie verlassen hat
Die Einnahme von Schützengräben wie in der Region Saporischschja verrät auch viel über den Feind. Denn die russischen Soldaten hinterlassen auf ihrer Flucht nicht nur militärische Gerätschaften und Alltagsgegenstände. Sondern auch traurige Zeichen von Angst und Hoffnung - wie verlorene Talismane.
Selbst verrottete Leichen ukrainischer wie auch russischer Soldaten sollen gefunden worden sein. Die Russen sollen ihre Feinde angeblich nicht beerdigt, sondern achtlos liegen gelassen haben. "Sie waren nur noch Skelette", soll ein Soldat der ukrainischen Armee gesagt haben. "Es ist wirklich nicht schön". Ein namentlich nicht genannter Gefreiter berichtet der NYT über die Einnahme von Schützengräben: "Es ist unser Land, aber es ist nicht sehr angenehm, hier zu sein", sagte der Ukrainer. "Es fühlt sich nicht wie zu Hause an."
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Derzeit gleicht der Kampf in der Ukraine einem Stellungskrieg und fordert entsetzlich viele Tote. Mal gewinnen die Angegriffenen ein paar Meter zurück, mal die Angreifer. Auf beiden Seite aber gibt es jeden Tag Opfer. "Wir drängen sie zurück, sie drängen uns zurück, wir drängen sie wieder zurück, sie drängen uns wieder zurück. Und so weiter", sagt ein ukrainischer Kämpfer dem Reporter der NYT. "Sie hatten eine Menge Zeit, sich einzugraben" - denn die Gegenoffensive habe in der Tat sehr spät begonnen. Diese späte "Antwort" ermöglichte es den Russen erst, effektive Verteidigungslinien in die Erde zu graben.
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