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Italien

Südtirol führt DNA-Datenbank zur Identifizierung von Hundehäufchen ein

  • Veröffentlicht: 28.01.2024
  • 14:55 Uhr
  • Damian Rausch
24.01.2024, Italien, Bozen: Hundehalter:innen gehen mit ihren Tieren in den Straßen von Südtirols Hauptstadt Bozen spazieren.
24.01.2024, Italien, Bozen: Hundehalter:innen gehen mit ihren Tieren in den Straßen von Südtirols Hauptstadt Bozen spazieren.© Christoph Sator/dpa

Südtirol setzt neue Maßstäbe im Umgang mit Hundekot. Eine einzigartige DNA-Datenbank soll helfen, Straßen und Wanderwege sauber zu halten.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Hundebesitzer:innen in Südtirol müssen nun gesetzlich verpflichtet DNA-Proben ihrer Hunde abgeben, um die Verantwortlichen für nicht beseitigte Hinterlassenschaften zu identifizieren.

  • Für das Liegenlassen von Hundekot drohen Strafen zwischen 292 und 1.048 Euro.

  • Die neue Maßnahme stößt auf gemischte Reaktionen in der Bevölkerung.

In Südtirol, einer Region, die für ihre idyllische Landschaft und ihre hohen Sauberkeitsstandards bekannt ist, wird eine innovative Maßnahme zur Bekämpfung eines alltäglichen Problems eingeführt: das der Hundehaufen im öffentlichen Raum. In der deutschsprachigen italienischen Provinz läuft ein Projekt, bei dem die DNA von Hunden registriert wird, um Hundebesitzer:innen für nicht entfernte Hinterlassenschaften zur Verantwortung zu ziehen.

Bis zu 1.048 Euro Strafe drohen

Seit Anfang des Jahres sind Hundehalter:innen gesetzlich verpflichtet, DNA-Proben ihrer Vierbeiner abzugeben. Diese Proben dienen nicht nur dazu, den Verursacher von Hinterlassenschaften zu ermitteln, sondern auch zur Klärung von Beißvorwürfen oder der Beteiligung an Verkehrsunfällen. Die Strafen für das Nichtentfernen von Hundekot sind beträchtlich: Sie reichen von 292 bis 1.048 Euro.

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Gemischte Reaktionen der Bevölkerung

Die Reaktionen der Südtiroler:innen auf diese Initiative sind geteilt. Während ein Teil der Hundebesitzer:innen bereits Proben abgegeben hat, sind viele über die damit verbundenen Kosten verärgert. Besonders umstritten ist, dass Hunde von Tourist:innen von der Regelung ausgenommen sind. Hundebesitzer Vanni Campanella äußert seinen Unmut: "Drei Viertel von den Urlaubern, die nach Südtirol kommen, haben doch einen Hund dabei. Aber die bleiben völlig außen vor. Das ist nicht fair."

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Prozedere noch unklar

Bei der Umsetzung des Gesetzes gibt es noch einige offene Fragen, etwa, wer die Proben von liegengelassenem Kot nehmen soll. Franz Hintner, Präsident der Südtiroler Tierärztekammer, äußerte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur seine Bedenken: "Wir wissen zum Beispiel noch gar nicht, wer die Probe nimmt, wenn der Haufen einmal auf der Straße liegt. Das darf ja nicht jeder." Vermutlich werden vereidigte Mitarbeiter:innen der kommunalen Ordnungsämter diese Aufgabe übernehmen.

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Ein Modell für die Zukunft?

Trotz aller Kontroversen und Herausforderungen ist Kammerpräsident Hintner zuversichtlich, dass sich die Mehrheit der Hundehalter:innen an das Gesetz halten wird. Seine Begründung: "Weil wir halt doch Deutsche sind", meint der Tierarzt aus Meran. "Wir haben eben so eine Mentalität: Wenn man uns was sagt, dann wird das auch gemacht."

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  • Nachrichtenagentur dpa
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