Haftbefehl erlassen
Zehntausende Euros ergaunert: Leipziger Ermittler nehmen WhatsApp-Betrüger fest
- Veröffentlicht: 29.02.2024
- 10:54 Uhr
- Clarissa Yigit
Ein Schlag gegen Cyberkriminelle gelang Ermittler:innen. Sie konnten vier Personen festnehmen, die mindestens 33.000 Euro über den Messengerdienst WhatsApp und per SMS erbeutet haben sollen.
Das Wichtigste in Kürze
Vier Cyberkriminelle wurden in Bremen gefasst.
Diese sollen über den Messengerdienst WhatsApp wie auch mit Phishing-Nachrichten per SMS ahnungslose Bürger:innen um ihr Geld gebracht haben.
Demnach erbeuteten die Täter:innen mindestens 33.000 Euro von ihren Opfern.
Dass Kriminelle über SMS oder den Messengerdienst WhatsApp versuchen, von ahnungslosen Nutzer:innen an Geld zu gelangen, ist nichts Neues. Oftmals geben sich die Betrüger:innen dabei als Familienmitglieder aus, um Beute zu machen.
Nun ist es Leipziger Ermittler:innen gelungen, vier mutmaßliche Schwindler:innen festzunehmen.
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Die Masche der Hochstapler
Diese sollen über SMS und den Kurznachrichtendienst WhatsApp mindestens 33.000 Euro erbeutet haben, berichtet der MDR und beruft sich auf Angaben der Staatsanwaltschaft. Bei ihren betrügerischen Handlungen sollen sich die vier als Angehörige der Opfer ausgegeben haben, um an Geldüberweisungen zu kommen.
Bei den Beschuldigten handele es sich um drei Niederländer im Alter von 22, 24 und 30 Jahren sowie eine 19-jährige Deutsche, die in Bremen "auf frischer Tag" ertappt wurden. Zuvor sollen die Beschuldigten aus dem Ausland agiert haben. Später seien sie im Raum Leverkusen und in Bremen geortet worden.
Gegen alle sei Haftbefehl erlassen worden. Vorgeworfen wird den vier gewerbsmäßiger Betrug, ergänzt der "Tagesspiegel".
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So tappten die Betrüger in die Falle
Auf die Spur seien die Ermittler:innen den Betrüger:innen gekommen, nachdem am 17. Januar Unbekannte eine Frau in Leipzig um einen vierstelligen Betrag gebracht hatten, berichtet der "Tagesspiegel" und beruft sich auf Angaben der Polizei und Staatsanwaltschaft vom Mittwoch (28. Februar).
In diesem Fall hatten sich die Verbrecher:innen als Tochter des Opfers ausgegeben und die Bezahlung mehrerer offener Rechnungen verlangt.
Zehntausende solcher SMS, bei denen sich die Täter:innen als Kind des Empfängers ausgeben hatten, seien zudem verschickt worden. Wie oft es bei diesen Fällen zu einer echten Kontaktaufnahme, Geldforderungen und täuschungsbedingten Überweisungen gekommen ist, sei noch Gegenstand der Ermittlungen. Es stellte sich zudem heraus, dass die mutmaßlichen Verdächtigen auch via Phishinglinks agiert haben sollen.
Hierbei werde den Beschuldigten vorgeworfen, mehrere tausend SMS mit einem Phishing-Link an Bürger:innen der Bundesrepublik geschickt zu haben. Die versendeten Nachrichten hätten vorgetäuscht, dass die Legitimation der Betroffenen für eine Sicherheits-App im Online-Banking ablaufe. Nachdem der in der Nachricht enthaltene falsche Link angeklickt worden sei, hätten sich telefonisch vermeintliche Bankmitarbeiter:innen bei den Opfern gemeldet und diese zur Freigabe von Überweisungen überredet.
Zudem konnten die Beamt:innen im Zuge der gleichzeitig durchgeführten Durchsuchungsmaßnahmen am Tatort umfangreiche technische Beweismittel sicherstellen, berichten die Staatsanwaltschaft Leipzig und die dortige Polizeidirektion in einer gemeinsamen Medieninformation. Die Staatsanwaltschaft Leipzig ist als Schwerpunktstaatsanwaltschaft für die Verfolgung von Straftaten von besonderer Bedeutung im Bereich der Cyberkriminalität zuständig.
Letztendlich wurden die vier Verbrecher:innen am 6. Februar festgenommen. Am Tag der Festnahme hätten sie zudem innerhalb von drei Stunden rund 2.300 SMS mit Phishing-Links verschickt, schreibt der MDR.
- Verwendete Quellen:
- Tagesspiegel: "Leipziger Ermittler fassen mutmaßliche Whatsapp-Betrüger"