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Elektromobilität

Tesla-Mitarbeiter gibt Betrug bei Autopilot-Video zu

  • Aktualisiert: 20.01.2023
  • 16:51 Uhr
  • Clarissa Yigit
Hat Tesla bei der Werbung für seinen Autopilot getrickst? Auf jeden gilt es einige Fragen zu beantworten.
Hat Tesla bei der Werbung für seinen Autopilot getrickst? Auf jeden gilt es einige Fragen zu beantworten.© Allison Dinner/ZUMA Press Wire/dpa

Hat Tesla bei der Werbung für seine Elektroautos mit eingebautem Assistenzsystem geschummelt? Wie ein Mitarbeiter vor Gericht nun bestätigte, sei die Demonstrationsfahrt 2016 gestellt gewesen. Alle Daten seien im System einprogrammiert gewesen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Elektroautohersteller Tesla soll bei der Werbung für seinen Autopilot getrickst haben.

  • So sei die Fahrt anhand von 3D-Karten im System einprogrammiert gewesen.

  • Bereits im Jahr 2018 kam es beim Einsatz des Autopiloten eines Teslas zu einem tödlichen Unfall.

Elon Musk sorgt nicht nur für Aufsehen mit seinem neuen Kurznachrichtendienst Twitter, sondern auch mit seinen Elektroautos. In den Fahrzeugen seines Unternehmens Tesla sind sogenannte Autopiloten integriert, die Maßstäbe für die Unterstützung der Fahrer setzen sollen. Nun stellte sich heraus, dass bei der Werbung für einige Modelle ordentlich getrickst wurde, wie "t-online" schreibt.

Im Video: Geldstrafe für Tesla: Schummelt der E-Auto-Hersteller bei der Reichweite?

Video zum Autopilot war gestellt

In einer Demonstration im Jahr 2016 präsentierte Tesla ein Video, das die Funktionen des "Autopilot" genannten Assistenzsystem demonstrieren sollte.

So schien das Model X vollkommen selbstständig von einem Haus im kalifornischen Menlo Park zu Teslas damaligem Hauptquartier in Palo Alto zu fahren. Es lenkte und bremste angeblich selbstständig und parkte zum Schluss ein. "Die Person auf dem Fahrersitz ist nur aus rechtlichen Gründen dort. Sie unternimmt nichts. Das Auto fährt selbst", schreibt „t-online" und bezieht sich hierbei auf das Video.

Erst 2021 kam heraus, dass das Video gestellt war. Damals zitierte die "New York Times" anonyme Quellen, die die Inszenierung des Videos zugaben, berichtet "t-online" weiter. Nun hat auch ein Tesla-Mitarbeiter offiziell vor Gericht zugegeben, dass die Szenen gestellt seien.

So sei damals die Fahrt mit 3D-Karten vorbereitet worden, das Fahrzeug fuhr also eine einprogrammierte Route. Ebenso waren Ampelstopps und selbstständiges Weiterfahren gestellt und beim Einparken fuhr ein Fahrzeug in einen Zaun, als dies gefilmt werden sollte. Also alles Betrug?

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Tesla hat bereits seit längerem Ärger

Behörden werfen dem Unternehmen vor, falsche Versprechungen mit seinem Assistenzsystem zu erwecke – beispielsweise, dass das System die E-Autos autonom fahren ließe.

Auch der Name "Autopilot" sei verwirrend, da er an ein Flugzeug erinnere, das tatsächlich selbst starten und landen kann. Somit könnte bei Kund:innen der Eindruck entstehen, dass diese von ihrer Verantwortung als Fahrer:in entbunden sind und das Auto die Kontrolle übernimmt.

Tesla warnt lediglich auf seiner Webseite vor einer unsachgemäßen Nutzung des Autopiloten. Hier heißt es: "Autopilot, verbesserte Autopilot-Funktionalität und volles Potenzial für autonomes Fahren sind für einen aufmerksamen Fahrer gedacht, der die Hände am Lenkrad behält und jederzeit übernehmen kann."

In den USA ist es keine Seltenheit, dass Menschen sich auf die Funktion des Autopiloten verließen und den Verkehr nicht mehr beachteten. Es wird sogar beschrieben, dass Fahrzeugführer:innen bei Fahrten über den Highway schliefen. Hierbei kam es zu etlichen Unfällen, die teilweise tödlich endeten.

Einsatz von Autopiloten verursachte tödlichen Unfall 

Bereits im Jahr 2018 gab es einen tödlichen Unfall mit dem "Tesla Autosteer-System". Damals kam es immer wieder an der gleichen Stelle zu Konflikten mit dem Autopiloten. Der Apple-Ingenieur Walter Huang, damaliger Fahrer, meldete immer wieder an der gleichen Stelle ein Problem. Am 23. März, als Huang abermals die Problemstelle passierte, kam "das Auto erneut von seiner Fahrspur ab und prallte laut NTSB mit etwa 71 Meilen pro Stunde gegen eine Barriere", schreibt "The Washington Post". In diesem Fall sagte der Chef der Autopilot-Software, Ashok Elluswamy vor Gericht, man habe die Möglichkeiten des Systems und die Ausbaumöglichkeiten für die Zukunft darstellen wollen, wie "t-online" schreibt.

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