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US-Wahlkampf

Trump nennt Harris "geistig behindert": Scharfe Kritik aus den eigenen Reihen

  • Aktualisiert: 01.10.2024
  • 16:50 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Die beiden US-Präsidentschaftsbewerber:innen Donald Trump und Kamala Harris bei ihrem TV-Duell
Die beiden US-Präsidentschaftsbewerber:innen Donald Trump und Kamala Harris bei ihrem TV-Duell© Brian Snyder/REUTERS

Rund einen Monat vor der US-Präsidentschaftswahl wird der Wahlkampf immer härter - und schmutziger. Doch Trumps derbe Wortwahl verstört auch republikanische Parteifreunde.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump macht Kamala Harris für die illegale Migration in die USA verantwortlich.

  • Bei Wahlkampfveranstaltungen beschimpfte der Republikaner seine demokratische Konkurrentin jetzt als "geistig behindert".

  • Mehrere republikanische Politiker distanzierten sich umgehend von Trumps Wortwahl.

US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat seine Konkurrentin Kamala Harris erneut auf üble Art und Weise persönlich beleidigt. Auf einer Kundgebung in Erie im US-Bundesstaat Pennsylvania am Sonntag (29. September) sagte der Republikaner laut CNN: "Joe Biden ist geistig behindert. Es ist traurig, aber ich glaube, die lügende Kamala Harris, sie wurde so geboren." Der frühere Präsident wiederholte damit seine Diffamierungen gegen die amtierende Vizepräsidentin vom Vortag in der Kleinstadt Prairie du Chien in Wisconsin. Auch in seiner dortigen Wahlkampfrede hatte er Harris als "geistig beeinträchtigt" und "geistig behindert" beschimpft.

Trump beleidigt Harris bei Auftritten

Der Grund für Trumps Beschimpfungen war das Thema Migration. Er machte Harris für illegale Einwanderung unter der Regierung von Biden verantwortlich. In Erie sagte Trump dazu: "Wenn man darüber nachdenkt, hätte nur eine geistig behinderte Person zulassen können, dass dies unserem Land passiert."

Die derben Ausfälle gegenüber der demokratischen Herausforderin gingen jedoch auch einigen republikanischen Parteifreunden Trumps zu weit. Senator Lindsey Graham, der als wichtiger Unterstützer Trumps gilt, sagte in der CNN-Sendung "State of the Union", er glaube nicht, dass Harris geistig behindert sei, sie sei aber eine "verrückte Liberale".

Im Video: Harris attackiert Trump als "größten Versager"

Graham forderte Trump zudem auf, sich im Wahlkampf auf die Dinge zu konzentrieren, bei denen die Menschen dem republikanischen Kandidaten vertrauten. Dies seien die Wirtschaft, die Sicherung der Grenzen, die Bekämpfung der Inflation und die Außenpolitik, so der Republikaner aus South Carolina. Weiter distanzierte er sich von Trump, indem er sagte, Harris selbst sei nicht verrückt. Ihre Partei und ihre Politik seien aber völlig verrückt.

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Republikaner distanzieren sich von Trump

Auch der republikanische Abgeordnete Tom Emmer ermahnte Trump bei ABC, bei den Sachthemen zu bleiben. Auf die Frage, ob er Harris für geistig behindert halte, antwortete Emmer lediglich: "Ich denke, Kamala Harris ist die falsche Wahl für Amerika."

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Sehr ablehnend äußerte sich ebenfalls der dezidierte Trump-Kritiker Larry Hogan zu dessen verbalen Entgleisungen. Trumps Kommentare seien "nicht nur für die Vizepräsidentin, sondern auch für Menschen, die tatsächlich geistig behindert sind, eine Beleidigung", betonte der Ex-Gouverneur von Maryland beim US-Sender CBS. Er fügte hinzu: "Ich sage seit Jahren, dass wir auf Trumps spaltende Rhetorik verzichten können."

Auslöser für Trumps jüngste Schimpftiraden war ein Besuch von Harris an der US-mexikanischen Grenze am Freitag. Dabei skizzierte Harris ihre Pläne, "unser kaputtes Einwanderungssystem" zu reparieren. Die Demokratin forderte eine Verschärfung des Asylrechts und machte die Bekämpfung von Fentanyl zur "oberste Priorität". Ein Großteil der Opioid-Droge gelangt über die Südgrenze in die USA.

  • Verwendete Quellen:
  • CNN: "Trump repeats insults about Harris’ mental state as some GOP allies urge him to stick to issues"
  • Nachrichtenagentur Reuters
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