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Ukraine-Krieg Thema bei Maischberger

Militärexpertin Major sicher: Der Westen kann Putins rote Linien gefahrlos überschreiten

  • Aktualisiert: 11.10.2024
  • 12:33 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Im Westen schrecken einige Staatenlenker vor einem härteren militärischen Vorgehen gegen Moskau zurück. Angst vor einer Eskalation sei aber unangebracht, sagt Sicherheitsexpertin Major.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine benötigt weitere westliche Waffen, um sich gegen Russland verteidigen zu können.

  • Ohne diese Militärhilfe hätte Kremlchef Putin freie Hand, mahnt Expertin Major bei Maischberger

  • Angst vor Putins roten Linien ist ihrer Meinung nach nicht nötig.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist unterwegs auf Europa-Tour. Nach Treffen in London und Paris wird er am Freitag (11. Oktober) auch Kanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin treffen. Das herausragende Thema bei allen Besuchen Selenskyjs werden wieder westliche Waffenlieferungen für die von Russland angegriffene Ukraine sein.

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RUSSIA-PUTIN/
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Wie wichtig weitere Unterstützung für die Ukraine ist, schilderte Sicherheitsexpertin Claudia Major am Mittwochabend in der ARD-Talksendung Maischberger. Sie berichtete von einem kürzlichen Besuch im Kriegsland. Die Menschen in der Ukraine spürten, dass es für ihr Land militärisch nicht gut laufe, sagte Major. Zudem sei der Eindruck entstanden, dass die westliche Unterstützung abnimmt.

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Ukraine könnte Krieg durch Abnutzung verlietren

Sie fügte hinzu: "Gleichzeitig gibt es die Überzeugung, dass ihnen eigentlich keine andere Wahl bleibt, als weiterzukämpfen, weil das Einstellen der Verteidigung dazu führen würde, dass sie von Russland überrannt würden. Und dieses Gefühl von Ohnmacht und gleichzeitig Entschlossenheit ist etwas, das man gerade als Besucher, der nach drei Tagen wieder ins friedliche Westeuropa zurückkehren kann, schwer erträgt."

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Major malte zugleich ein düsteres Szenario, sollte die militärische Unterstützung abnehmen. "Wenn die westliche Unterstützung so bleibt, wie sie jetzt ist, besteht das Risiko, dass die Ukraine den Krieg langfristig durch Abnutzung verliert", sagte sie voraus. Richtig sei, bei allen Waffenlieferungen die Risiken für den Westen abzuwägen. Inzwischen sei jedoch klar geworden, dass man immer wieder rote Linien übertreten konnte, die Russlands Machthaber Wladimir Putin gezogen habe, ohne dass dieser reagiere.

"Die roten Linien sind etwas, das Putin immer wieder neu definiert. Und die Frage ist, ob man letztlich durch die westliche Besonnenheit dem Frieden näherkommt, oder ob man durch dieses Zögern die russischen Eskalationen nicht erst einlädt. Man kann genauso gut sagen, dass wir Russland immer wieder signalisieren, wir würden nichts tun", so Major.

Ohne Waffenlieferungen hat Putin freie Bahn

Die etwa von AfD und BSW geteilte Forderung nach einer Einstellung von Militärhilfe an Kiew verurteilte die Sicherheitsexpertin scharf. "Wenn die Waffenlieferungen eingestellt werden, führt das nicht zum Frieden. Wir müssen auf die russischen Ziele schauen, und wenn man den offiziellen Positionen glaubt, haben sich die russischen Ziele nicht verändert." Russland wolle die Ukraine weiterhin zu einem Vasallenstaat machen. "Aber, und das ist wichtig: Nicht nur die Ukraine, sondern auch, wie wir in Westeuropa zusammenleben." Major mahnte eindringlich: Waffenlieferungen einzustellen bedeute nichts anderes, als Russland freie Bahn zu lassen.

  • Verwendete Quellen:
  • "n-tv": ""Rote Linien werden von Putin immer wieder neu definiert"
  • Nachrichtenagentur dpa
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