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Krankenhäuser in Not

Umfrage: Mehr als die Hälfte aller Krankenhäuser macht Verluste

  • Veröffentlicht: 18.07.2023
  • 14:04 Uhr
  • Teresa Gunsch

Viele Krankenhäuser in Deutschland sind in Not: Rote Zahlen und Personalmangel prägen den Alltag. Daran dürfte sich laut einer neuen Umfrage unter Klinikmanager:innen ungeachtet der geplanten Krankenhausreform in den nächsten Jahren auch nicht viel ändern.

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Finanzielle Situation vieler Krankenhäuser prekär

Die finanzielle Situation vieler deutscher Krankenhäuser ist einer neuen Klinikumfrage zufolge prekär. Nach der am Dienstag (18. Juli) veröffentlichten Umfrage der Münchner Unternehmensberatung Roland Berger in den Chefetagen der 600 größten Kliniken schreibt über die Hälfte der Häuser rote Zahlen. Besonders schwierig ist demnach die Lage der öffentlichen Krankenhäuser: Fast zwei Drittel - 63 Prozent - sind in der Verlustzone.

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Schließungen von Krankenhäusern erwartet

Darüber hinaus erwarten die von Roland Berger befragten Geschäftsführer und ärztlichen Direktoren für die nächsten Jahre eine Welle von Schließungen. 51 Prozent rechnen damit, dass von den derzeit gut 1900 Krankenhäusern höchstens 1.250 übrig sein werden. Das wäre gut ein Drittel weniger als heute. Als Hauptursache nannten die Krankenhausmanager:innen die Zunahme ambulanter anstelle der bisher üblichen - und finanziell einträglicheren - stationären Behandlungen. Von der geplanten Krankenhausreform der Bundesregierung erwarten nur wenige eine Verbesserung ihrer finanziellen Lage.

Als ein Hauptproblem sehen viele Klinikverantwortliche laut Umfrage den Fachkräftemangel. Tendenziell könnte die erwartete Schließungswelle laut Roland Berger zu einer leichten Entspannung der Personalsituation führen, weil dann Personal freigesetzt werden würde.

Fusionen und Digitalisierung als Lösungsansätze

Angesichts der sich beschleunigenden Konsolidierung auf dem Krankenhausmarkt geht die Unternehmensberatung davon aus, dass in den nächsten Jahren auch mehr Krankenhäuser fusionieren werden. "Wir empfehlen Krankenhausbetreibern, mit anderen Leistungsträgern zu kooperieren, um Synergien zu heben und profitabler zu wirtschaften", sagte Janes Grotelüschen, einer der Autoren. Dazu gehört demnach auch der Ausbau der ambulanten Versorgung.

Abgesehen davon wird die Digitalisierung laut Umfrage im Krankenhausalltag eine zunehmend wichtige Rolle spielen: Die befragten Klinik-Führungskräfte messen dem Ausbau der Telemedizin mehrheitlich die größte Bedeutung zu, gefolgt von der künstlichen Intelligenz. Letztere könnte demnach dem ärztlichen Personal sowohl bei der Bilderkennung als auch bei medizinischen Entscheidungen nützen.

  • Quelle:
    Nachrichtenagentur dpa
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