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EU im "Indirekten Krieg mit Russland"

Ungarn will enges Verhältnis zu Russland beibehalten

  • Aktualisiert: 19.02.2023
  • 11:04 Uhr
  • Nelly Grassinger

In seiner Rede zur Lage der Nation kritisiert Ungarns Ministerpräsident die Waffenlieferungen vieler EU-Staaten an die Ukraine. Orban selbst sieht Russland nicht als Bedrohung.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Viktor Orban will die wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland aufrechterhalten.

  • Er spricht von einem "indirekten Krieg" der EU mit Russland.

  • Ungarn sei wegen seiner Russland-Politik innerhalb der westlichen Allianzen isoliert.

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban sieht die Haltung der EU gegenüber dem russischen Krieg in der Ukraine kritisch. Das EU-Mitglied will die wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland aufrechterhalten. "Wir schlagen dies auch unseren Verbündeten vor", sagte der nationalkonservative Politiker in seiner jährlichen Rede zur Lage der Nation am 18. Februar.

EU-Mitglied Ungarn gegen Sanktionen

Die EU-Sanktionen gegen Russland trage Ungarn nur widerwillig mit. Denn Orban pflegt seit Jahren ein enges Verhältnis zu Moskau. Europa befinde sich laut dem Regierungschef "bereits in einem indirekten Krieg mit Russland" und dürfe nicht weiter "in einen Krieg abdriften". Stattdessen wolle der Ministerpräsident, dass Ungarn sich "aus dem Krieg raushalte".

"Das wird als NATO- und EU-Mitglied nicht einfach sein, denn dort sind alle anderen für den Krieg", so Orban. "Menschenleben können nur durch einen Waffenstillstand gerettet werden", betonte er. 

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Urban spricht von "Friedens- und Kriegslagern"

Der Ministerpräsident sehe Ungarn wegen seiner Russland-Politik innerhalb der westlichen Allianzen als isoliert. Ungarn und der Vatikan seien nur noch zu zweit im "Friedenslager". Dafür sei seiner Ansicht nach Deutschland verantwortlich. Mit dem Haltungswechsel der Bundesregierung, beispielsweise Panzer in die Ukraine zu liefern, hätten auch andere Länder dem äußeren Druck nachgegeben und seien ins "Kriegslager" gewechselt, an dessen Spitze nun Berlin stünde.

"Anfangs lieferten die Deutschen keine Waffen, nur Helme", führte Orban in seiner Rede weiter aus. Nun würden aber deutsche Leopard-Panzer "durch ukrainisches Gebiet nach Osten, an die russische Grenze" rollen. Mit einer Anspielung auf den Angriffskrieg Hitler-Deutschlands gegen die damalige Sowjetunion fügte er hinzu: "Vielleicht sind sogar noch die alten Landkarten da".

Ungarns Verhältnis zu Russland

Der autoritär regierenden Orban pflegt seit seinem Amtsantritt 2010 ein freundschaftliches Verhältnis zum russischen Machthaber Wladimir Putin. Auch nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor fast genau einem Jahr kühlte das Verhältnis zwischen Budapest und Moskau nicht wirklich ab. So traf der ungarische Außenminister Peter Szijjarto weiterhin seinen russischen Amtskollegen Sergej Lawrow.

Das EU- und Nato-Mitglied Ungarn fährt in Bezug auf den russischen Angriffskrieg in der benachbarten Ukraine eine eigene Strategie. Orban verurteilte die russische Aggression, ohne den russischen Präsidenten Wladimir Putin namentlich zu kritisieren.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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