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Vor allem Mädchen und Frauen betroffen

Untersuchung: Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen deutlich gestiegen

  • Veröffentlicht: 04.05.2023
  • 14:25 Uhr
  • Clarissa Yigit

Wie eine Untersuchung zeigt, ist die Zahl der essgestörten Kinder und Jugendlichen gestiegen. Insbesondere Mädchen und Frauen seien betroffen. Gerade in der Corona-Pandemie zeichnete sich eine Zunahme an Essstörungen ab.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der Jugendlichen mit Essstörungen ist bundesweit gestiegen.

  • Insbesondere junge Mädchen und Frauen seien von dem Krankheitsbild betroffen.

  • Laut Hochrechnungen könnten somit rund 50.000 Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren an einer Essstörung erkrankt sein. 

Laut einer neuen Untersuchung ist die Zahl der Jugendlichen mit Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie bundesweit gestiegen.

Unter Magersucht leiden Menschen, die bis zu einem lebensbedrohlichen Untergewicht hungern. Bei der Bulimie oder Ess-Brech-Sucht erleiden Betroffene zunächst Essatacken und erbrechen danach oder missbrauchen Abführmittel, um nicht zuzunehmen. Unkontrollierbaren Essattacken, die Übergewicht oder Adipositas, also Fettleibigkeit, auslösen können, erleiden Menschen, die unter der Binge-Eating-Störung erkrankt sind.

Bulimie und Magersucht seien schwere psychische Erkrankungen, warnt daher die "Kaufmännische Krankenkasse" (KKH). Angststörungen, Depressionen oder Sucht können die Folge sein.

Essstörungen weibliches Phänomen

Insbesondere in der Corona-Pandemie nahmen diese Krankheitsbilder zu. Gerade bei den zwölf bis 17-jährigen Mädchen und Frauen kam es in den Jahren 2020 und 2021 zu einem massiven Anstieg um über 30 Prozent, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) unter Berufung auf eine Studie der "Kaufmännischen Krankenkasse" ( KKH) schreibt. Dabei sei nicht nur die Pandemie Treiber gewesen, sondern auch sogenannte "Fake-Ideale" als auch die massenweise Verbreitung von Fotos "vermeintlich makelloser Menschen auf Social-Media-Plattformen".

Oftmals beginne die Krankheit in der Pubertät. Da Mädchen auch immer früher in diese Phase kämen, würde es auch immer eher zu Essstörungen kommen.

Wie Hochrechnungen belegen, dürften somit bundesweit rund 50.000 Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren – meist Mädchen und junge Frauen – von einer Essstörung geplagt sein. Auch sei die Dunkelziffer hoch, da die Daten nur diagnostizierte Fälle abbilden würden.

78 Menschen seien alleine im Jahr 2017 an Essstörungen gestorben, so das Statistische Bundesamt – ein Drittel mehr als im Jahr zuvor.

In der Gruppe der 18- bis 24-jährigen Männer allerdings sei der Anstieg im Jahr 2021 mit 18,7 Prozent bei den Essstörungen höher als bei den Frauen (plus 12,4 Prozent) gewesen.

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Menschen mit Essstörungen im Alter von 12 bis 17 Jahren

  • 2021: 17,6 von 1.000 Menschen mit Essstörungen
  • 2020: 13,4 von 1.000 Menschen mit Essstörungen
  • 2019: 12,9 von 1.000 Menschen mit Essstörungen
  • 2011: 11 von 1.000 Menschen mit Essstörungen

Gründe für Essstörungen

Traumatische Erlebnisse wie Missbrauch über familiäre Konflikte bis hin zu Leistungsdruck und Mobbing können Gründe für Essstörungen sein, erklärt KKH-Psychologin Franziska Klemm.

Aber auch Social-Media-Plattformen, die ein "unrealistisches und gefährliches Körperideal" darstellen, würden eine Rolle spielen – dies wurde insbesondere während der Pandemie deutlich. "In den Lockdownphasen fehlte ihnen vor allem der Realitätsbezug und somit auch der Vergleich, wie Freunde und Mitschüler im echten Leben ohne Filter aussehen", so Klemm.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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