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Umfrage von "Yougov"

Urlaub: Ein Drittel der Büroangestellten für Arbeitgeber erreichbar

  • Veröffentlicht: 05.07.2023
  • 12:12 Uhr
  • Clarissa Yigit
37 Prozent der deutschen Büroarbeiter:innen sind einer aktuellen Umfrage zufolge auch im Sommerurlaub für den Job erreichbar.
37 Prozent der deutschen Büroarbeiter:innen sind einer aktuellen Umfrage zufolge auch im Sommerurlaub für den Job erreichbar.© Foto: Jussi Nukari/Lehtikuva/dpa

Laut einer Umfrage von Yougov sind rund ein Drittel der Angestellten im Büro auch im Urlaub für Arbeitgeber:in oder Kolleg:innen erreichbar.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einer Umfrage von Yougov seien 37 Prozent der Büroangestellten auch im Erholungsurlaub erreichbar.

  • Allein 80 Prozent der Befragten gaben an, dies von sich aus zu wollen.

  • Gesetzlich sei dies aber keinesfalls nötig.

Der Urlaub ist gebucht und angetreten – von Erholung allerdings keine Spur. Laut einer Umfrage von Yougov im Auftrag des Technologieunternehmens Slack seien rund 37 Prozent der Büroangestellten im Sommerurlaub für den Arbeitgeber dennoch erreichbar. Dies seien sechs Prozentpunkte mehr, als noch im Jahr 2022 bei einer vergleichbaren Umfrage, schreibt die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Urlaub ist arbeitsfrei.

Alexander Bredereck, Fachanwalt für Arbeitsrecht

Das dies allerdings nicht nötig sei, betont Alexander Bredereck, Fachanwalt für Arbeitsrecht: "Eigentlich ist die Sache von der rechtlichen Seite her sehr einfach und klar: Urlaub ist arbeitsfrei. Ich bin nicht verpflichtet, im Urlaub irgendwelche Tätigkeiten zu verrichten, eine Telefonnummer zu hinterlassen, unter der ich erreichbar bin, oder meine Mails zu checken."

Und dennoch nützten viele Betriebe diese ungeschriebenen Regeln zur Erreichbarkeit im Urlaub. "Manche Beschäftigte geben dem Druck nach, im Urlaub und in der Freizeit zu arbeiten", ergänzt Anja Piel, Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

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Details zur Umfrage über die Erreichbarkeit in Urlaub

  • 80 Prozent: eigener Antrieb (nicht die Erwartungshaltung des Arbeitgebers)
  • 76 Prozent: Erwartungshaltung des Arbeitgebers
  • 28 Prozent: seien an jedem Urlaubstag für Chef:in oder Kolleg:innen erreichbar
  • 12 Prozent: seien an mehr als sieben Tagen erreichbar
  • 73 Prozent der Erreichbaren: Checken mindestens täglich die eigenen Mails (geben an, erreichbar zu sein)
  • 16 Prozent der nicht Erreichbaren: Checken mindestens täglich die dienstlichen Mails
  • 9 Prozent: fühlen sich sofort wieder gestresst, wenn sie im Büro zurück sind
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Erreichbarkeit im Urlaub – muss das sein?

Das Gesetz sieht, so Bredereck, einen finanziellen Ausgleich oder Überstunden, für die Erreichbarkeit im Urlaub nicht vor, denn dann sei es rechtlich kein Urlaub mehr. Auch sei der Arbeitnehmer:in nicht verpflichtet zu arbeiten, wenn dieser im Urlaub telefonisch kontaktiert würden.

Um allerdings Ärger zu vermeiden, sollte der Angestellte bei Dingen, die sich leicht machen ließen, dennoch einlenken – beispielsweise bei der Weitergabe eines Passwortes.

"Menschen sind keine Maschinen, alle brauchen Ruhezeiten", kritisiert auch Anja Piel. So mache ständige Erreichbarkeit krank und würde sich in Form von Erschöpfung, Schlafstörungen oder auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen bemerkbar machen. Mitarbeiter:innen, die ihre Auszeit zur Erholung nutzen würden, seien dagegen gesünder und leistungsfähiger.

"Das flexible Arbeiten darf nicht dazu führen, dass Angestellte permanent erreichbar sind und gar nicht mehr abschalten können", fügt Nina Koch von Slack, dem Auftraggeber der Umfrage, abschließend hinzu.

Die Umfrage vom 19. Juni bis 26. Juni basiert auf Online-Interviews von 2.035 Menschen, die in einem Büro arbeiten. 

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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