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Neuer Nahost-Plan

USA wollen offenbar Verwaltung von Gaza übernehmen

  • Veröffentlicht: 07.05.2025
  • 17:32 Uhr
  • Max Strumberger
Der Gaza-Plan des US-Präsidenten Trump (r.) sorgt weltweit für scharfe Kritik.
Der Gaza-Plan des US-Präsidenten Trump (r.) sorgt weltweit für scharfe Kritik.© REUTERS

Insider berichten, dass die USA und Israel eine Nachkriegsverwaltung für den Gazastreifen unter US-Führung erörtern. Ziel ist eine Übergangsregierung, bis das Gebiet stabilisiert ist. Die Gespräche sind noch in einem frühen Stadium und ohne festen Zeitplan.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA und Israel diskutieren offenbar eine Nachkriegsverwaltung für Gaza unter US-Führung.

  • Ziel ist eine Übergangsregierung zur Stabilisierung des Gebiets.

  • Die Gespräche sind in einem frühen Stadium und ohne festen Zeitplan.

Die USA und Israel haben nach Angaben von Insidern eine Nachkriegsverwaltung für den Gazastreifen unter US-Führung erörtert. In den Gesprächen ging es um eine Übergangsregierung für den schmalen Küstenabschnitt, bis das Gebiet entmilitarisiert und stabilisiert ist sowie eine funktionsfähige palästinensische Verwaltung steht, wie fünf mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Es werde keinen festen Zeitplan für die Dauer einer solchen Verwaltung geben, dies hänge von der Lage vor Ort ab. Die Gespräche befänden sich in einem Anfangsstadium und seien noch nicht so weit fortgeschritten, als dass bereits über Schlüsselpositionen gesprochen werde.

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Israel will Gaza besetzen - UN entsetzt

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Auch Palästinenser sollen beteiligt werden

Auch andere Länder sollten zur Teilnahme an der Übergangsregierung bewegt werden. Um welche Staaten es sich handelt und wer den aktuellen Vorschlag für eine Verwaltung des Gazastreifens unter US-Führung eingebracht hat, ließen die Insider offen. Die Verwaltung würde den Angaben nach auch Palästinenser einbeziehen. Diese dürften aber weder der im Gazastreifen herrschenden radikal-islamischen Hamas noch der Palästinensischen Autonomiebehörde angehören. Letztere kontrolliert Teile des besetzten Westjordanlands.

Das US-Außenministerium äußerte sich auf Reuters-Anfrage nicht direkt zu möglichen Gesprächen mit Israel über eine provisorische Behörde in Gaza. "Wir wollen Frieden und die sofortige Freilassung der Geiseln", sagte ein Sprecher. "Die Grundpfeiler unseres Ansatzes bleiben bestehen: Wir stehen zu Israel und für den Frieden." Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu lehnte eine Stellungnahme ab. Der Chef des Hamas-Medienbüros sprach sich gegen eine von den USA oder einer ausländischen Regierung geführte Verwaltung aus. Die Palästinenser in Gaza sollten ihre eigenen Herrscher wählen, sagte Ismail Al-Thawabta. Die Palästinensische Autonomiebehörde reagierte zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

Trump spricht von Umsiedlung

Die Idee für eine Gaza-Verwaltung unter Führung der USA ist nicht neu: US-Präsident Donald Trump hatte in der Vergangenheit mehrfach angekündigt, den Gazastreifen übernehmen und Millionen Palästinenser umsiedeln zu wollen. Ihm zufolge sollten Nachbarländer die mehr als zwei Millionen im Gazastreifen lebenden Palästinenser aufnehmen. Der Küstenstreifen habe das Potenzial, die "Riviera des Nahen Ostens" zu werden. Einen Einsatz des US-Militärs schloss Trump nicht aus. International stieß sein Vorschlag auf scharfe Kritik.

Auslöser des Krieges im Gazastreifen war der Überfall der Hamas und des mit ihr verbündeten Islamischen Dschihads am 7. Oktober 2023 auf den Süden Israels. Dabei wurden nach israelischen Angaben 1.200 Menschen getötet und 251 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Das israelische Militär reagierte mit einer großangelegten Offensive, bei der nach palästinensischen Angaben bislang mehr als 52.000 Menschen starben.

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  • 05.05.2025
  • 04:56 Uhr
  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur Reuters
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