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Kriminalität in Schweden

Vater stellt sich Jugendlichen entgegen und wird vor den Augen seines Sohnes erschossen

  • Aktualisiert: 12.04.2024
  • 05:42 Uhr
  • Rebecca Rudolph
Schwedens Regierungschef Ulf Kristersson will gegen kriminelle Banden durchgreifen.
Schwedens Regierungschef Ulf Kristersson will gegen kriminelle Banden durchgreifen.© AP

In Stockholm ist ein Mann erschossen worden, als er mit seinem zwölfjährigen Sohn unterwegs war. Laut Medien hatte er sich zuvor einer Bande von Jugendlichen entgegengestellt. "Er mochte keine Ungerechtigkeit. Es hat ihn das Leben gekostet", sagt die Schwester des Toten.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Vater ist in Schweden vor den Augen seines Sohns erschossen worden.

  • Er soll sich einer Bande von Jugendlichen entgegengestellt haben.

  • Bereits seit einigen Jahren hat Schweden mit einer massiven Zunahme der Bandenkriminalität zu kämpfen.

Am helllichten Tag ist in einem Vorort der schwedischen Hauptstadt Stockholm ein Vater vor den Augen seines Sohnes erschossen worden. Die beiden waren mehreren Medienberichten zufolge am Mittwochabend (10. April) mit ihren Fahrrädern auf dem Weg zum Schwimmbad. Der 39-Jährige soll sich einer Bande von Jugendlichen entgegengestellt haben, mutmaßlich handelten diese mit Drogen. Bei dem Wortwechsel sei dem Mann dann in den Kopf geschossen worden. Laut Polizeiangaben starb er am Donnerstag (11. April).

"Er mochte keine Ungerechtigkeit. Es hat ihn das Leben gekostet", sagte die Schwester des Getöteten der Zeitung "Expressen". Anfangs wurden keine Festnahmen in Verbindung mit dem Schusswaffenangriff vorgenommen.

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Kristersson: "Banden werden in ihrer Skrupellosigkeit nicht aufhören, bis wir sie gestoppt haben"

Am Donnerstagabend besuchten Schwedens Regierungschef Ulf Kristersson und Oppositionsführerin Magdalena Andersson den Tatort im Vorort Skärholmen südlich der Hauptstadt. In dieser Gegend hat es in den letzten Monaten mehrere Schusswaffenangriffe im Zusammenhang mit krimineller Bandengewalt gegeben.

"Die systemgefährdende Kriminalität, die unser Land derzeit erlebt, hat brutale Folgen für unsere gesamte freie und offene Gesellschaft", schrieb Kristersson bei Instagram. "Die Banden werden in ihrer Skrupellosigkeit nicht aufhören, bis wir sie gestoppt haben."

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Schweden: Massive Zunahme von Bandenkriminalität

Bereits seit einigen Jahren hat Schweden mit einer massiven Zunahme der Bandenkriminalität zu kämpfen. Die Banden kämpfen in blutigen Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft im Drogen- und Waffenhandel, was oft zu Racheakten führt. Oftmals werden Jugendliche für Gewalttaten rekrutiert, da diese strafrechtlich nicht zur Verantwortung gezogen werden können. Einige Täter sind gerade mal zwölf Jahre alt.

Laut der Polizeistatistik wurden im vergangenen Jahr 363 Angriffe mit Schusswaffen gemeldet, bei denen 53 Menschen getötet wurden. Außerdem gab es 149 Bombenanschläge.

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