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Verdi, Ufo und Cockpit

Tarifkonflikte: Lufthansa drohen Streik-Wochen 

  • Aktualisiert: 22.01.2024
  • 16:12 Uhr
  • Clarissa Yigit
Drei Gewerkschaften sprechen zurzeit mit der Lufthansa über bessere Arbeitsbedingungen im Flugverkehr.
Drei Gewerkschaften sprechen zurzeit mit der Lufthansa über bessere Arbeitsbedingungen im Flugverkehr.© REUTERS/Johannes Eisele

Gleich drei Gewerkschaften - Verdi, Ufo und Cockpit - verhandeln mit der Lufthansa. Dies könnte ein Zeichen für eine erhöhte Streikgefahr sein.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Lufthansa könnten demnächst etliche Flieger am Boden bleiben.

  • Grund sind Gewerkschaftsverhandlungen in gleich mehreren Bereichen.

  • Unter anderem geht es um mehr Lohn beim Boden- und Kabinenpersonal sowie um einen Tarifvertrag bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines.

Ein Streik bei der Fluggesellschaft Lufthansa könnte immer wahrscheinlicher werden, denn gleich drei Gewerkschaften verhandeln derzeit mit dem Luftfahrtunternehmen über bessere Arbeitsbedingungen im Flugverkehr. Insbesondere beklagen die Gewerkschaften bei Lufthansa eklatanten Personalmangel.

Dies habe nicht nur zur Folge, dass Maschinen sich verspäten, Gepäck liegen bleibe und immer weniger Kabinenpersonal - insbesondere auf Langstreckenflügen - die Reisenden begleite. Sondern auch, dass die Beschäftigten Mehrarbeit leisten müssten. In Folge dessen litten sie unter extremen Belastungen und unter Stress.

Hierbei verweist die Lufthansa allerdings auf ihr Vorhaben, rund 13.000 neue Mitarbeiter:innen einstellen zu wollen, so die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

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Für folgende Lufthansa-Beschäftigten wird gestreikt:

Verhandlungen um Tarifvertrag für Discover Airlines (Cockpit)

Bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines seien die Verhandlungen mit der Lufthansa für einen ersten Tarifvertrag des vor zwei Jahren gegründeten Ferienfliegers gescheitert. Daher laufe nun eine Urabstimmung über einen Pilotenstreik. Dies hat der Vorstand der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) auf Antrag der Lufthansa-Group-Tarifkommission beschlossen, so ein Sprecher am Montag (15. Januar) laut dpa. Zudem hatte die VC der Lufthansa schon seit Längerem eine Hinhaltetaktik vorgeworfen.

Noch bis Dienstag (23. Januar) sollen die gewerkschaftlich organisierten Piloten darüber entscheiden, ob sie ihre Arbeit niederlegen werden. Danach könnte ein größerer Ausstand erfolgen, der wahrscheinlich länger als fünf Stunden - wie der letzte Arbeitskampf am Samstag (23. Dezember) - andauern dürfte.

Urlaubsreisende, die ab München oder Frankfurt das Mittelmeer, die Karibik oder die USA anfliegen wollen, wären von einem Streik betroffen.

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Mehr Geld für Bodenpersonal (Verdi)

Für das Lufthansa-Bodenpersonal setzt sich am Donnerstag (18. Januar) die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) in Frankfurt für rund 25.000 Beschäftige ein.

Bei diesen Verhandlungen fordern die Arbeitnehmervertreter:innen 12,5 Prozent mehr Lohn (mindestens aber 500 Euro monatlich) bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem fordert Verdi eine zusätzliche Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro, eine neue monatliche Schichtzulage von 3,6 Prozent des Grundgehalts sowie schnellere, jährliche Stufensteigerungen, schreibt die dpa.

Begründet werden die Forderungen unter anderem mit der hohen Teuerungsrate der vergangenen Jahre, ergänzt der Bayerische Rundfunk (BR). Somit hätten die Beschäftigten weniger Geld zur Verfügung als noch vor drei Jahren.

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Mehr Lohn für Kabinenpersonal (Ufo)

Auch für das Kabinenpersonal wird derzeit verhandelt.

Zum Jahreswechsel ist bei der Lufthansa der Tarifvertrag für das Kabinenpersonal ausgelaufen. Die Gewerkschaft Unabhängige Flugbegleiter-Organisation (Ufo) fordert unter anderem eine Lohnerhöhung von 15 Prozent für ihre Mitglieder.

Laut dem BR könne es auch hier bald zu Warnstreiks kommen. So hieße es in einem internen Schreiben, "man werde nicht nachlassen, bis die Kabine die Wertschätzung erfahre, die sie verdiene".

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Wenn alle Flieger am Boden bleiben

Zurzeit ist noch unklar, ob und wann es zu Streiks bei den Beschäftigten der Lufthansa kommen wird. Insbesondere Arbeitsniederlegungen der Kabinenbesatzungen und des Bodenpersonals könnten dabei weitreichende Folgen haben.

Auch sei es durchaus möglich, dass einzelne Berufsgruppen sogar den gesamten Flugbetrieb eines Unternehmens lahmlegen könnten.

Einen ersten Vorgeschmack auf Arbeitsniederlegungen gab bereits am Samstag (13. Januar) die Lufthansa-Tochter Brussels Airlines in Belgien. Hier haben die Piloten gestreikt, sodass zahlreiche Flüge - auch nach Deutschland - gestrichen werden mussten. Hintergrund für den Ausstand waren außertarifliche Zulagen, die Brussels Airlines nicht wie gefordert an die Inflation anpassen will, so die dpa.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • BR: "Mehrere Tarifkonflikte: Streikgefahr bei Lufthansa steigt"
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