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Milliarden Menschen ohne Zugang zu Trinkwasser

Unesco: Wasserknappheit kann weltweit Konflikte entfachen

  • Aktualisiert: 22.03.2024
  • 11:01 Uhr
  • Rebecca Rudolph
Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist in vielen Gegenden der Welt keine Selbstverständlichkeit.
Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist in vielen Gegenden der Welt keine Selbstverständlichkeit.© Mahesh Kumar A./AP/dpa

Mehr als zwei Milliarden Menschen leben ohne sicheren Zugang zu Trinkwasser. Laut Unesco können Streitigkeiten über den Zugang zu Wasser und fruchtbarem Land Konflikte auslösen. Die Organisation ruft deshalb zu schnellem Handeln auf.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Unesco hat ihren jährlichen Wasserbericht veröffentlicht.

  • Demnach leidet derzeit etwa die Hälfte der Weltbevölkerung zumindest saisonal unter schwerer Wasserknappheit.

  • Eigentlich war das Ziel, weltweite Missstände bis 2030 zu beseitigen - der Bericht zeigt nun Zweifel und warnt vor weltweiten Konflikten.

Nach Ansicht der UN-Kulturorganisation Unesco kann die zunehmende Wasserknappheit Konflikte auf der ganzen Welt entfachen. "Wenn wir den Frieden bewahren wollen, müssen wir nicht nur schnell handeln, um die Wasserressourcen zu schützen, sondern auch, um die regionale und globale Zusammenarbeit in diesem Bereich zu stärken", sagte die Generaldirektorin der Unesco, Audrey Azoulay, am Freitag (22. März) anlässlich der Veröffentlichung des jährlichen Wasserberichts der Organisation.

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Mehr als zwei Milliarden Menschen ohne Zugang zu Trinkwasser

Derzeit leidet demnach etwa die Hälfte der Weltbevölkerung zumindest saisonal unter schwerer Wasserknappheit. Laut dem Bericht leben mehr als zwei Milliarden Menschen ohne Zugang zu sicherem Trinkwasser und 3,5 Milliarden Menschen können keine sauberen Sanitäreinrichtungen benutzen. Einem UN-Ziel zufolge sollen diese Missstände bis 2030 beseitigt werden. Allerdings deutet vieles darauf hin, dass dieses Ziel voraussichtlich nicht erreicht werden kann.

Den Angaben zufolge steigt der weltweite Süßwasserverbrauch jährlich um ein Prozent. Als Gründe hierfür wurden unter anderem Veränderungen in der Ernährung genannt. Obwohl knapp 70 Prozent des aus dem natürlichen Kreislauf entnommenen Süßwassers für die Landwirtschaft verwendet werden, tragen vor allem die Industrie (20 Prozent) und die Haushalte (10 Prozent) maßgeblich zum Anstieg des Wasserbedarfs bei.

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Wasserknappheit kann Frieden weltweit bedrohen

Nach Ansicht der Unesco hat diese Wasserknappheit das Potenzial, Konflikte anzufachen. Beispielsweise haben die Entwässerungsmaßnahmen in den Sumpfgebieten der Sahelzone in Afrika, zum Teil durch unzureichend durchdachte Wassererschließungsprojekte, zu Konflikten über den Zugang zu Wasser und fruchtbarem Land geführt. Angesichts dessen empfiehlt die Unesco verstärkte Zusammenarbeit bei der grenzüberschreitenden Wassernutzung.

Der Weltwasserbericht der Vereinten Nationen wird jährlich von der Unseco und ihrem World Water Assessment Programme für UN-Water erstellt.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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