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Votum

Werk in Grünheide: Bürger lehnen Tesla-Erweiterungspläne ab

  • Veröffentlicht: 20.02.2024
  • 23:40 Uhr
  • Lisa Apfel
Brandenburg, Grünheide: Das Werk der Tesla-Gigafactory Berlin-Brandenburg.
Brandenburg, Grünheide: Das Werk der Tesla-Gigafactory Berlin-Brandenburg. © Patrick Pleul/dpa

Pläne zur Werksgelände-Erweiterung Teslas kommen in der betroffenen Gemeinde Grünheide nicht gut an. Bei einem Votum fiel das Ergebnis eindeutig aus: Die Mehrheit der Bewohner:innen ist klar gegen die Pläne des US-Konzerns.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Tesla ist mit seinen Erweiterungsplänen für die Autofabrik bei Grünheides Bewohner:innen mehrheitlich auf Ablehnung gestoßen.

  • Nach Auszählung der Stimmen einer Befragung am Dienstagabend (20. Februar) votierten zwei Drittel gegen die Pläne des US-Konzerns.

  • Das Votum ist zwar nicht bindend, gilt aber als wegweisend.

Der US-Elektroautobauer Tesla beißt mit Plänen für eine Werkserweiterung in Grünheide wohl auf Granit bei den Anwohner:innen.

Im Video: Lieferprobleme: Tesla muss Produktion in Grünheide stoppen

Befragung: Nicht bindend, aber richtungsweisend

Eine Bürgerbefragung fiel nun eindeutig aus: 3.499 Nein-Stimmen gegen 1.882 Befürworter:innen. Das teilte die Gemeinde in Brandenburg mit. Die Wahlbeteiligung lag bei über 70 Prozent.

Die Gemeindevertreter von Grünheide müssen noch über den Bebauungsplan entscheiden. Das Votum der Bürgerbefragung ist nicht bindend - es gilt aber als wichtiger Fingerzeig.

Tesla will neben dem 300 Hektar großen bestehenden Werksgelände auf zusätzlichen rund 170 Hektar einen Güterbahnhof, Lagerhallen und einen Betriebskindergarten errichten. Dafür sollen mehr als 100 Hektar Wald gerodet werden.

Der Bürgermeister von Grünheide, Arne Christiani, gab nach der Abstimmung an, nicht enttäuscht zu sein. Das sei das Votum der Bürger. Den Bebauungsplan werde er den Gemeindevertretern in der jetzigen Form so nicht mehr vorlegen, so Christiani. Die Beratungen würden nun weitergehen. Die nächste Sitzung ist demnach für den 14. März geplant.

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Tesla-Erweiterung spaltet Gemüter

Naturschützer:innen und Bürgerinitiativen schlagen aufgrund der Pläne Alarm. Sie verweisen zum Beispiel darauf, dass Wald gerodet werden muss und ein Teil des Geländes im Wasserschutzgebiet liegt.

Tesla hingegen sieht Vorteile für die Region, wenn der Bebauungsplan schließlich durchkäme. Der US-Konzern argumentiert mit der Möglichkeit zur Entlastung des Güterverkehrs durch den Werksbahnhof. Es geht auch um mehr Liefersicherheit mit Lagerflächen. Erst kürzlich musste Tesla die Autofertigung rund zwei Wochen aussetzen, weil Teile wegen der unsicheren Lage im Roten Meer fehlten.

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Tesla will Produktion in Grünheide weiter vorantreiben

An der Befragung beteiligt hatten sich rund 5.400 Bürger:innen. Abstimmen durften alle Einwohner:innen von Grünheide über 16 Jahren, die seit mindestens drei Monaten ihren Wohnsitz in der Gemeinde haben.

Tesla will in Grünheide künftig mehr Autos bauen und dafür das Werk auf dem bestehenden Gelände vergrößern. Das Unternehmen will die Produktionskapazität vom aktuellen Etappenziel von 500.000 Autos im Jahr auf eine Million verdoppeln. Derzeit arbeiten dort rund 12.500 Beschäftigte.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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