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Bekanntgabe der Kassenfinanzen

Zusatzbeiträge vieler Krankenkassen 2023 gestiegen

  • Aktualisiert: 14.03.2023
  • 12:10 Uhr
  • Nelly Grassinger

Für viele Versicherte wurde es zum Jahreswechsel teurer. Die Zusatzbeiträge der meisten gesetzlichen Krankenkassen sind gestiegen. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Mitglieder der meisten gesetzlichen Krankenkassen müssen seit Januar 2023 höhere Beiträge schultern.

  • Der offiziell erwartete durchschnittliche Zusatzbeitragssatz wurde angehoben.

  • Die Ausgaben der Kassen gingen in die Höhe, wie das Ministerium mitteilte.

Für die Mitglieder der meisten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland sind zum Jahreswechsel die Beiträge gestiegen. Zum 1. Januar 2023 erhöhten 66 Krankenkassen ihre Beitragssätze, wie das Bundesgesundheitsministerium am Freitag, den 10. März, bei der Bekanntgabe der Kassenfinanzen für das vergangene Jahr in Berlin mitteilte. Bei 25 Kassen blieb der Zusatzbeitragssatz demnach unverändert, vier senkten ihn. 

Die Zusatzbeiträge kommen zu dem allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent vom Einkommen hinzu, den sich Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen teilen. Den Zusatzbeitragssatz kann jede Kasse selbst festlegen. Im Herbst hatte die Ampel-Koalition ein Finanzpaket mit verschiedenen Maßnahmen beschlossen, das ein für 2023 erwartetes Minus von 17 Milliarden Euro auffangen soll. Der offiziell erwartete durchschnittliche Zusatzbeitragssatz war 2023 von 1,3 auf 1,6 Prozent angehoben worden.

Höhere Ausgaben für Krankenkassen

Die Ausgaben der Kassen gingen um 4,4 Prozent in die Höhe, wie das Ministerium mitteilte. Dabei gab es auch einen Zuwachs an Versicherten von 0,5 Prozentpunkten. Die Ausgaben für Leistungen wie Klinik-, und Arztbehandlungen und Arzneimittel stiegen demnach um 4,3 Prozent, die Verwaltungskosten der Kassen um 7,2 Prozent, vor allem wegen teils hoher Altersrückstellungen. 

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News

Lauterbach lehnt ab

Ökonom fordert: Kassenpatienten sollen bis zu 2.000 Euro Selbstbeteiligung zahlen

Den Krankenkassen droht ein Rekorddefizit. Der Ökonom Raffelhüschen wirbt deshalb für eine höhere Selbstbeteiligung. Gesundheitsminister Lauterbach will davon nichts hören.

  • 22.02.2023
  • 17:14 Uhr

Von ihren Finanzreserven von 10,4 Milliarden Euro zum Jahresende sollen die Kassen laut Gesetz rund 2,5 Milliarden Euro zur Beitragsdämpfung einsetzen. Dazu kommen rund 4,7 Milliarden Euro aus der 12 Milliarden Euro umfassenden Reserve des Gesundheitsfonds, der Geldsammel- und -verteilstelle der Krankenversicherung.

Lauterbach: Finanzen zielgenau stabilisiert

Für 2022 weisen die 96 Krankenkassen einen Überschuss von rund 451 Millionen Euro aus - bei Einnahmen von 289,3 und Ausgaben von 288,9 Milliarden Euro, wie das Ministerium mitteilte. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte laut einer Mitteilung, der "moderate Überschuss" der Kassen zeige, dass die Finanzen zielgenau stabilisiert worden seien. Er verwies auf einen ergänzenden Bundeszuschuss von 14 Milliarden Euro im Jahr 2022. Beitragszahler:innen seien zudem vor hohen Steigerungen zum Jahreswechsel geschützt worden.

Aufwendungen für Corona-Testungen und -Impfungen sowie Ausgleichszahlungen für Krankenhäuser seien laut Ministerium vom Bund erstattet worden - insgesamt seien rund 21,4 Milliarden Euro aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds zur Verfügung gestellt und vom Bund refinanziert worden.

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BKK fordern Reformen statt höhere Beiträge

Die Betriebskrankenkassen (BKK) in Bayern haben währenddessen eine Geldverschwendung im Gesundheitssystem beklagt und vor weiteren Beitragserhöhungen gewarnt. Statt die Beitragszahler:innen mit zunehmenden Sozialabgaben zu belasten, sollte die Politik die "Über- und Fehlversorgung" anpacken, forderte der BKK-Landesverband in München.

In der Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) würden ständig Löcher gestopft, sagte BKK-Landeschef Daniel Sutor. "Aktuell denkt der Bundesgesundheitsminister wieder laut über Beitragserhöhungen nach und geht dabei die eigentlichen und massiven Strukturprobleme der GKV nicht an", kritisierte er. "Wichtig ist es, endlich Strukturreformen - insbesondere auf der Ausgabenseite - anzupacken und somit für mehr Effizienz und Qualität in der Versorgung zu sorgen."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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