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Der Dresscode zu Ehren Karl Lagerfeld wird heiß diskutiert

Met Gala 2023: Hommage an Karl Lagerfeld "A Line of Beauty" sorgt für Aufregung und Diskussionen!

  • Veröffentlicht: 03.05.2023
  • 13:11 Uhr
  • Annalena Graudenz
Karl Lagerfeld – A Line of Beauty: Unter diesem Motto widmet Anna Wintour dem verstorbenen Modezar Karl Lagerfeld die MET Gala 2023.
Karl Lagerfeld – A Line of Beauty: Unter diesem Motto widmet Anna Wintour dem verstorbenen Modezar Karl Lagerfeld die MET Gala 2023. © Jonathan Short

Er gilt als einer der bedeutendsten Modedesigner der Geschichte, hat für die größten Modehäuser gearbeitet und als Person Kultstatus erreicht. Doch Karl Lagerfeld ist neben seinem Modegespür auch mit problematischen Aussagen aufgefallen. Nun wird er auf der Met Gala 2023 geehrt.

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Ist das diesjährige Motto der Met Gala ein Fail?

Sie sind legendär: Die Treppen des Metropolitan Museum of Art und mit ihnen die jährlichen Red-Carpet-Auftritte der Mega-Stars. Es ist ein Schaulaufen der Superlative, wenn sich Hollywoods Elite unter Mottos wie "Punk: Chaos to Culture" (2013) oder "Heavenly Bodies: Fashion and the Catholic Church" (2018) trifft. In diesem Jahr möchten Vorsitzende Anna Wintour und ihr Team den 2019 verstorbenen Modedesigner Karl Lagerfeld ehren. Das Motto lautet: "Karl Lagerfeld: A Line of Beauty".

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Doch nicht alle sind begeistert, denn der Hamburger Modeschöpfer hatte immer wieder auch mit rassistischen und diskriminierenden Aussagen von sich reden gemacht. Darf man also jemanden ehren, der künstlerisch Wertvolles geleistet, sich aber menschlich immer wieder daneben benommen hat?

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Was ist die Met Gala?

Die Met Gala steht für glamouröse Auftritte, spektakuläre Looks und das Aufeinandertreffen der größten Stars. An jedem ersten Montag im Mai findet seit 1995 die Spendengala des Kostüm-Instituts am New Yorker Metropolitan Museum of Art statt. Unter der Leitung von Mode-Ikone und Chefredakteurin der US-Vogue Anna Wintour steht das Event und mit ihr die Ausstellung jedes Jahr unter einem besonderen Motto, nach dem sich der Dresscode richtet.

Fashion-Designer*innen entwerfen für diesen einen Tag extravagante Roben und Kostüme, die von den Stars über die Stufen des Metropolitan Museum of Art getragen, tausendfach fotografiert und in der ganzen Welt diskutiert werden. Was genau aber nach dem roten Teppich im Inneren passiert weiß niemand so genau. Es herrscht nämlich ein striktes Handyverbot. Die Besucher:innen der Gala sehen aber in jedem Fall die Ausstellung und es soll Live-Auftritte verschiedener Musiker:innen geben. Mit großem Erfolg für das Met: Jährlich soll durch das Event eine achtstellige Spendensumme für das Kostüm-Institut zustande kommen.

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Wer war Karl Lagerfeld?

Wer TV oder einen Instagram-Account besitzt, schon einmal ein Modemagazin in der Hand hatte oder die Nachrichten verfolgt – sprich, wer nicht abgeschottet von der Außenwelt lebt – kennt den Designer mit dem ikonischen gepuderten Zopf, dem Vatermörder-Kragen, der schwarzen Sonnenbrille und der weißen Katze Choupette. An Karl Lagerfeld führt einfach kein Weg vorbei. Er war Deutschlands berühmtester Modedesigner und ein echter Tausendsassa. Denn neben Entwürfen von Kollektionen für Chloé, Fendi, Chanel und seine Eigenmarke war er auch erfolgreich als Fotograf und Produktdesigner. Vor allem seine Arbeit für Chanel war über Jahrzehnte von Erfolg gekrönt. Er schaffte es nach dem Tod von Gründerin Coco Chanel, die Marke von ihrem angestaubten Image zu befreien und auf wirtschaftlichen Erfolgskurs zu bringen.

Neben seinem Talent für die kreativen Künste machte Lagerfeld auch mit verschiedenen Spleens auf sich aufmerksam. Bis zu seinem Tod hielt er sein Geburtsjahr geheim, machte sich in der Öffentlichkeit jünger als er war. Laut Geburtsanzeige seiner Eltern soll der Hamburger im September 1933 das Licht der Welt erblickt haben. Auch seine Birma-Katze Choupette kam immer wieder in die Schlagzeilen, sie war Lagerfelds ein und alles und erbte einen erheblichen Teil seines Vermögens. Kein Joke.

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Warum ist Karl Lagerfeld problematisch?

Doch leider hat der Modezar immer wieder auch Kommentare in Interviews losgelassen, die einen – milde gesagt – schlucken lassen. So ist es kein Wunder, dass die Verkündung des diesjährigen Mottos für heiße Diskussionen sorgte. Denn auch wenn das kreative Ausnahmetalent für seinen Stil, seine Ästhetik und sein modisches Lebenswerk gefeiert wird, darf man seine Aussagen zu bestimmten Themen nicht vergessen.

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Body Shaming

Heidi Klum, die momentan in der 18. Staffel von "Germany´s Next Topmodel" zu sehen ist, war Karl Lagerfeld in einem Interview mit GQ Deutschland "zu schwer" und hätte "zu große Brüste", um als Laufstegmodel zu arbeiten und auch Sängerin Adele kritisierte er für ihr Gewicht, sie sei "ein bisschen zu dick". Die Debatte um zu dünne Models fand er hingegen absurd, da nach seiner Meinung niemand runde Frauen sehen wolle.

#MeToo Bewegung

Auch hier äußerte sich der Designer mit einer seiner wohl am schärfsten kritisierten Aussagen. Auf die Stellungnahme eines Models, dass ihr während eines Shootings ein Kreativdirektor einfach die Hose runterzog, kommentierte Lagerfeld in einem Interview mit Numéro: "Wenn du nicht willst, dass man dir die Hose runterzieht, dann werde kein Model. Trete in ein Kloster ein, dort gibt es immer einen Platz für dich" und toppte seine eigene Aussage sogar noch mit dem Spruch: "Was mich bei all dem am meisten schockiert, sind die Starlets, die 20 Jahre gebraucht haben, um sich zu erinnern. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass es keine Zeugen gibt. Ich habe irgendwo gelesen, dass man jetzt ein Model fragen muss, ob es einverstanden ist, zu posen. Das ist einfach zu viel, von jetzt an kann man als Designer nichts mehr tun."

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Homosexualität

Obwohl Karl Lagerfeld selbst homosexuell war, äußerte er sich kritisch gegen die Ehe für alle und das Recht auf gemeinsame Kinder von homosexuellen Paaren. "Ich glaube auch mehr an die Beziehung zwischen Mutter und Kind als zwischen Vater und Kind", erklärte er dem Vice Magazin.

Muslimische Geflüchtete

International erntete der Modemogul berechtigte Kritik, als er 2017 die Flüchtlingspolitik von Angela Merkel in einer französischen Talkshow kommentierte: "Man kann nicht Millionen von Juden töten und danach Millionen ihrer schlimmsten Feinde aufnehmen, selbst wenn Jahrzehnte [zwischen den beiden Ereignissen] liegen."

Kritik an der Met Gala

Mit der Bekanntgabe des diesjährigen Mottos erntete die Met Gala allerdings nicht zum ersten Mal Kritik. Das Fehlen von BIPOC-Designern ist vor allem in den vergangenen Jahren immer lauter beanstandet worden und auch die Zuschauer vor den Bildschirmen werden immer kritischer gegenüber den Darbietungen von Reichtum und Ruhm. Lucianne Tonti, eine Forscherin für regenerative Mode, hat ein klares Statement dazu: "Die Ehrung eines weißen, männlichen Designers, der schamlos grausam, rassistisch und fett feindlich war und oft frauenfeindliche Tendenzen an den Tag legte, passt nicht zu den Werten der heutigen Zeit". Und fährt fort: "Es ist an der Zeit, dass die Mode aufhört, so zu tun, als sei es glamourös, gemein zu sein. Es ist nicht schick, grausam zu sein, egal wie talentiert man ist." Dem können wir uns nur anschließen. Karl Lagerfeld war zweifelsohne ein Genie in seinem kreativen Schaffen, für seine Sprüche und Einstellungen darf – und muss – man ihn jedoch kritisieren.

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