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"Gesprächsbereit"

Putin: US-Journalist Gershkovich könnte im Austausch freikommen

  • Aktualisiert: 09.02.2024
  • 09:46 Uhr
  • Rebecca Rudolph
Wladimir Putin, Präsident von Russland, hat ein brisantes Interview gegeben.
Wladimir Putin, Präsident von Russland, hat ein brisantes Interview gegeben.© Sergei Guneyev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Der "Wall Street Journal"-Journalist Evan Gershkovich war Ende März 2023 während einer Reportagereise in Russland festgenommen worden. Jetzt sagte Putin in einem Interview, dass er bereit sei, den Journalisten in die USA zurückkehren zu lassen - allerdings unter Bedingungen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der rechtsextreme US-Talkmaster Tucker Carlson interviewte Anfang der Woche Kremlchef Wladimir Putin.

  • Im Gespräch sagte der Präsident, Russland sei im Fall des US-Reporters Gershkovich "gesprächsbereit".

  • Dabei betonte er, dass die USA darüber nachdenken sollten, wie sie zu einer Lösung beitragen könnten.

Russlands Präsident Wladimir Putin gibt sich im Fall des in russischer Untersuchungshaft sitzenden US-Journalisten Evan Gershkovich gesprächsbereit. "Ich schließe nicht aus, dass Herr Gershkovich in sein Heimatland zurückkehren wird", so der Kremlchef in einem zu Wochenbeginn aufgezeichneten Interview, das in der Nacht zum Freitag (9. Februar) veröffentlicht wurde. 

Es hat keinen Sinn, ihn in Russland im Gefängnis zu halten.

Wladimir Putin

Dabei betonte er, dass die USA darüber nachdenken sollten, wie sie zu einer Lösung beitragen könnten - und deutete die Möglichkeit eines Gefangenenaustauschs an. "Wir sind gesprächsbereit." Bereits jetzt gebe es einen ständigen Dialog zwischen den zuständigen Stellen in den USA und Russland.

Im Video: Gefeuerter Fox-News-Moderator Tucker Carson kündigt Interview mit Putin an

Gershkovich wurde Ende März 2023 in Russland festgenommen

Das "Wall Street Journal", für das Gershkovich vor seiner Festnahme in Russland recherchierte, reagierte mit einer Stellungnahme auf die Aussagen Putins in einem Interview des rechtsextremen US-Talkmasters Tucker Carlson. "Wir sind ermutigt, den Wunsch Russlands nach einem Deal zu sehen, der Evan nach Hause bringt", hieß es darin. Man hoffe, dass der Reporter schnell zu seiner Familie und in die Redaktion zurückkehren könne. "Evan ist Journalist und Journalismus ist kein Verbrechen."

Ende März 2023 war Gershkovich auf einer Reportagereise in Jekaterinburg am Ural festgenommen worden. Ihm wird von der russischen Staatsanwaltschaft Spionage vorgeworfen. Der US-Amerikaner mit russischen Wurzeln und die Zeitung weisen die Vorwürfe vehement zurück. Gershkovich werde zu Unrecht festgehalten, betonte auch die US-Regierung. Das Weiße Haus teilte im Dezember mit, Moskau habe ein Angebot Washingtons zur Freilassung des Journalisten abgelehnt. Ende Januar wurde seine Untersuchungshaft um weitere zwei Monate verlängert, womit er nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax vorläufig bis zum 30. März hinter Gittern bleibt.

Gershkovich wird von der russischen Staatsanwaltschaft Spionage vorgeworfen.
Gershkovich wird von der russischen Staatsanwaltschaft Spionage vorgeworfen.© Alexander Zemlianichenko/AP/dpa
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John Kirby mahnt: "Erinnern Sie sich daran, Sie hören Wladimir Putin zu"

Das Gespräch zwischen Tucker Carlson und Wladimir Putin wurde bereits am Dienstag (6. Februar) in Moskau geführt und als großes Medienereignis angekündigt. Carlson veröffentlichte das 127 Minuten lange Interview zur besten Sendezeit in den USA auf seiner Webseite und der Plattform X, vormals Twitter. Es ist das erste ausführliche Gespräch des russischen Präsidenten mit einem US-Interviewer seit Beginn seines Angriffskrieges gegen die Ukraine vor fast zwei Jahren.

John Kirby, der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, mahnte auf Nachfrage, dass nichts, was in dem Interview gesagt wurde, für bare Münze zu nehmen sei. "Erinnern Sie sich daran, Sie hören Wladimir Putin zu", sagte er in Washington.

Im Video: Putin über Kriegsziele - In diesem Fall würde er Truppen nach Polen schicken

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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