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Krankenkassen

GesundheitsID: Diese Vorteile hat die neue digitale Identität

  • Veröffentlicht: 01.01.2024
  • 11:00 Uhr
  • Sven Hasselberg
Online-Service: Die digitale GesundheitsID hilft dir, dich im Netz klar zu identifizieren. 
Online-Service: Die digitale GesundheitsID hilft dir, dich im Netz klar zu identifizieren. © picture alliance / Wolfgang Maria Weber

Deine Krankenkasse muss dir ab Januar 2024 eine digitale GesundheitsID anbieten. Künftig sollst du sie anstelle der Versichertenkarte nutzen können. Die digitale Identität hat viele Vorteile. Welche, das erfährst du hier.

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GesundheitsID: Das Wichtigste in Kürze

  • Ab dem 1. Januar 2024 sind Krankenkassen verpflichtet, ihren Mitgliedern die digitale GesundheitsID anzubieten.  

  • Für Patient:innen ist die Nutzung allerdings freiwillig.

  •  Verbraucher:innen können mithilfe der GesundheitsID unter anderem per Smartphone ihre Identität für verschiedene Online-Gesundheitsservices nachweisen.

  • Nach und nach soll die GesundheitsID verschiedene Services anbieten wie zum Beispiel das Speichern und Weiterleiten der elektronischen Patientenakte.

Online Arztbesuch: Lohnt sich das?

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Was ist die GesundheitsID und wofür brauchst du sie?

Verbraucher:innen bekommen ihre GesundheitsID von ihrer Krankenkasse. Sie ist ein gesicherter Account, in dem persönliche Daten hinterlegt und mit gesundheitlichen Daten, die eingespeist werden, verknüpft sind. Als Schlüssel dient ein sechsstelliger Code oder ein Passwort. Die Zugangsdaten erhältst du von deiner Krankenkasse. Wie das funktioniert, erfährst Du weiter unten.

Die GesundheitsID hilft Ärzt:innen oder Apotheker:innen, Physiotherapeut:innen und vielen anderen medizinischen Spezialist:innen sicherzustellen, dass es sich auch um die legitimierte Person handelt, ohne dass Patient:innen immer in der Praxis oder Apotheke vorstellig sein müssen.

In Zukunft kommen immer mehr Services hinzu. Je nach Krankenkasse kannst du deine GesundheitsID auf nur auf einem Endgerät oder auf mehreren zuhause benutzen – also zum Beispiel auf dem Handy und dem Tablet.

Dazu ist eine 2-Faktor-Authentifizierung (2FA) nötig. Du weist dich mit deinem Smartphone und einem Code aus. Bei einem Arztbesuch brauchst du aber vorerst weiterhin deine Versichertenkarte. Das soll sich erst 2026 ändern.

Die GesundheitsID wird eingeführt, um nicht nur Praxen den Arbeitsaufwand zu erleichtern, sondern auch um Patient:innen ein digitales Angebot zu unterbreiten, das die theoretisch weltweit nutzen können. Auch die Vernetzung und der Informationsaustausch unter verschiedenen Ärzt:innen wird erleichtert, da die GesundheitsID die elektronische Patientenakte beinhalten kann.

Ab 2026 ist es dann möglich, dass sich Patient:innen auch bei einem physischen Arztbesuch in der Praxis mit der digitalen GesundheitsID ausweisen. Erst dann können sie auf die Versichertenkarte ganz verzichten.

Das kannst du mit der GesundheitsID machen

🗂 Elektronische Patientenakte: Sie beinhaltet beispielsweise sämtliche Diagnosen, Operationen, verschriebenen Medikamente oder erhaltenen Impfungen und ist in Verbindung mit der GesundheitsID gespeichert. Dies ermöglicht es Ärzt:innen im Notfall schneller zu handeln. Niemand muss allerdings die elektronische Patientenakte nutzen. Man muss dies nur aktiv seiner Krankenkasse mitteilen.

💊 E-Rezept: Das E-Rezept kann schon in der Praxis ausgestellt werden, musste aber bisher kompliziert auf die Versichertenkarte gespeichert werden und in der Apotheke mit einem Lesegerät von der Karte geladen werden. Mit der GesundheitsID kann das E-Rezept in der Praxis digital ausgestellt und in der Apotheke digital eingefordert werden. 

🤝 Identifikation in der Praxis: Ab 2026 soll dies beim Praxisbesuch möglich sein. Auf die Versichertenkarte kann verzichtet werden. Dies hilft auch bei Überweisungen zu Fachärzt:innen oder Physiotherapeut:innen.

🖥 Videosprechstunde: In Zukunft könnten so auch Videosprechstunden abgehalten werden. Indem sich Patient:innen und Ärzt:innen eindeutig identifizieren, sind so Kontrollgespräche oder Erstgespräche einfacher und sicherer möglich. 

📨 Postfach: Bereits jetzt bieten viele Kassen ihren Patienten ein gesichertes Postfach online an. Oft haben Patient:innen Rückfragen an die Krankenkassen oder wollen sich über die Zahlung möglicher Leistungen informieren. Dazu müssen sensible persönliche oder medizinische Daten abgefragt werden. Per E-Mail ist das nicht sicher genug, und die Krankenkassen dürfen auch nicht per Mail antworten. Die sicheren Postfächer können künftig an die GesundheitsID gekoppelt undd somit auch über deren Zugang geöffnet werden.

📱 Apps auf Rezept: Verschiedene Patient:innengruppen, wie zum Beispiel Diabetiker:innen, nutzen schon heute Gesundheits-Apps, die ihnen den Alltag erleichtern. Auch diese Apps sollen in Zukunft auf die Identifikation mithilfe der GesundheitsID zurückgreifen können. So wird der sichere Gebrauch noch einfacher zu handhaben. Solche Apps gibt es auch für Menschen mit Tinnitus oder psychischen Erkrankungen.

Elektronische Patientenakte: Ein Neurologe liest auf seinem Bildschirm eine elektronische Patientenakte aus. Diese beinhaltet die Krankengeschichte der Patient:innen samt der Medikamentation. 
Elektronische Patientenakte: Ein Neurologe liest auf seinem Bildschirm eine elektronische Patientenakte aus. Diese beinhaltet die Krankengeschichte der Patient:innen samt der Medikamentation. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/ Jens Kalaene
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Digitale GesundheitsID: die Vorteile

Medizinische Spezialist:innen haben schnellen und einfachen Zugriff auf alle Patient:innen-Infos. Außerdem ermöglicht die GesundheitsID eine gute ortsungebundene Behandlung und Kartenlesegeräte sind nicht mehr nötig.

Mit der GesundheitsID entfallen aufwendige Anmeldeprozesse bei Notfällen oder Überweisungen. Da die elektronische Patientenakte gespeichert ist, müssen keine endlosen Formulare mehr ausgefüllt werden. Das verhindert auch unnötige Doppelbehandlungen. Die Patientinnen müssen ab 2026 keine Versichertenkarte mehr mitnehmen.

Gesichert ist das gesamte System auf jeden Fall durch eine 2-Faktor-Authentifizierung. Der eine Faktor ist der "Besitz". Also, dass du über dein Handy verfügst. Und der zweite Faktor ist das "Wissen". Du hast das Wissen um deinen Code oder das Passwort

So erstellst du eine GesundheitsID

Um die GesundheitsID einzurichten, muss sich jeder an seine Krankenkasse wenden. Damit diese das erste Mal die Identität des Mitgliedes feststellen kann, müssen sich Antragssteller:innen ausweisen. Die Art kann von Krankenkasse zu Krankenkasse variieren. Bei einigen können sich Mitglieder per Personalausweis und der damit verbundenen PIN ausweisen. Diese haben alle erhalten, die seit 2017 einen neuen Ausweis bekommen haben.

Die zweite Möglichkeit der Erstidentifizierung läuft über die Versichertenkarte. Das ist allerdings etwas komplizierter. Denn hierzu benötigst du ebenfalls noch einen PIN. Diesen muss dir die Krankenkasse aber erst einmal zukommen lassen.

Bei anderen Krankenkassen kann auch eine persönliche Identifizierung vor Ort in einem Büro der Krankenkasse möglich sein. Wieder andere nutzen das Postident-Verfahren, bei dem du in eine Postfiliale gehen musst. Willst du wissen, wie deine Kasse das handhabt, findest du sicher gute Anleitungen in deren App oder auf deren Homepage. 

Im Moment musst du alle sechs Monaten erneut in einer Autorisierung bestätigen, dass du auch du bist. Es soll in Zukunft aber möglich sein, dass du wählen kannst, dies nicht immer wiederholen zu müssen.

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Häufige Fragen zur GesundheitsID

  • Bundesministerium des Inneren und für Heimat/Personalausweisportal
  • Gematik
  • Bundesministerium für Gesundheit
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