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Matcha: Ist das grüne Tee-Pulver wirklich ein Superfood?

  • Aktualisiert: 15.05.2024
  • 05:12 Uhr
  • Gina-Marie Skowronek

Egal ob im Café oder zu Hause: Matcha ist ein Hingucker. Mittlerweile gibt es zahlreiche Lebensmittel und Kosmetik-Produkte mit dem Supertee als Spezialzutat. Aber wie ist der Hype entstanden und ist das grüne Pulver wirklich so gesund, wie behauptet?

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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Matcha handelt es sich um einen japanischen Grüntee, der aus den Blättern der Pflanze Camellia sinensis gewonnen wird. Vor der Zubereitung wird der Tee in ein grünes Tee-Pulver gemahlen.

  • Matcha-Tee kommt aus China, wurde aber von Zen-Mönchen mit der dazugehörigen Teezeremonie in Japan etabliert. 

  • Matcha gilt als Superfood, da der Konsum das Herzkreislauf-System beruhigt, den Körper vor freien Radikalen schützt. Für viele gilt der Tee aufgrund des Koffeingehalts als Alternative zu Kaffee.

  • Für die meisten dieser Effekte gibt es kaum wissenschaftliche Belege. Wir erklären, was Matcha wirklich kann.

Inhalt

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Was ist Matcha?

Bei Matcha handelt es sich um einen japanischen Grüntee, der aus den Blättern der Pflanze Camellia sinensis (Sorte Tencha) gewonnen wird. Vor der Zubereitung wird dieser in ein grünes Tee-Pulver gemahlen. Daher stammt auch der japanische Name, der übersetzt "gemahlener Tee" bedeutet. 

Bei uns ist Matcha, genauso wie Mate oder Guayusa, aufgrund des Koffeingehalts vor allem als Alternative zu Kaffee beliebt. Außerdem ist er in vielen Cafés zubereitet, als Matcha Latte zu bestellen. So findet er und weitere bunte Varianten des Latte-Klassikers als Foto-Highlight seinen Weg schließlich auf die Sozialen Medien.

Laut einigen Menschen hat Matcha einen Geschmack nach Gras. Das liegt vermutlich an dem Geruch des Pulvers. Doch eigentlich präsentiert sich die Matcha-Geschmacksnote als herb, aber nicht bitter, cremig und intensiv. Manchmal zeigt sich das Aroma des Pulvers auch als fruchtig oder nussig. Den komplexen Geschmack entdeckst du besonders gut, wenn du den Tee lang auf der Zunge lässt, ähnlich wie ein guter Wein.

Anbau und Ernte: Vom Tee-Strauch zum grünen Pulver

Ursprünglich stammt der Tee nicht aus Japan, sondern wurde bereits im 12. Jahrhundert von dem Zen-Mönch Myoan Eisai aus China importiert. Dort war die Tee-Pflanze bereits zu Heilzwecken verbreitet. Heute kommt Matcha fast ausschließlich aus Japan. Der erste Tee wurde in der Uji-Region bei Kyoto angebaut. Immer noch ist die Region bekannt für besonders hochwertigen Matcha. Weitere wichtige Anbauregionen sind die ländliche Stadt Nishio, inmitten der Hauptinsel Honshu oder Kagoshima.

Die Tee-Pflanzen werden in nur wenigen Teegärten angebaut. Vier Wochen vor der Ernte - meist im Frühling - werden die Sträucher mit Bambusmatten oder lichtundurchlässigen Netzen abgedeckt. Diese lassen nur noch 90 Prozent des Lichts an die Pflanzen. Dieser Schritt ist wichtig, damit sich die Blätter mit Nährstoffen anreichern und die typisch grüne Farbe sowie den charakteristischen Geschmack erhalten. Außerdem wird die Reifezeit und die Qualität erhöht.

Bei der Ernte werden nur die jungen zarten Blattspitzen per Hand gepflückt, schonend gedämpft und getrocknet, um schließlich zu einem feinen Pulver gemahlen zu werden. Dieser Prozess ist extrem zeitaufwendig, sodass 30 Gramm des Tee-Pulvers circa eine Stunde benötigen.

Diese aufwendige Art der Herstellung machen den Tee nicht nur zu einem Superfood, sondern auch zu einem der teuersten Tees Japans.

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Bildergalerie: So wird Matcha hergestellt

Vom Teefeld zum Matcha-Pulver

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Bei Matcha handelt es sich um die Tee-Sorte Tencha, die auf Plantagen in Japan angebaut wird. Kurz vor der Ernte werden die Tee-Pflanzen abgedeckt, um ihre maximale Farbe und Nährstoffdichte zu erreichen.
© SeanPavonePhoto- stock.adobe.com

Bei Matcha handelt es sich um die Tee-Sorte Tencha, die auf Plantagen in Japan angebaut wird. Kurz vor der Ernte werden die Tee-Pflanzen abgedeckt, um ihre maximale Farbe und Nährstoffdichte zu erreichen.

Japanischer Matcha wird per Hand geerntet
© mex99- stock.adobe.com

Japanischer Matcha wird per Hand geerntet

Nach der Ernte werden die feinen Blätter gedämpft und getrocknet. Anschließend werden sie mit einer Stein- oder Granitmühle zu einem feinen Pulver gemahlen.
© imago images/AFLO

Nach der Ernte werden die feinen Blätter gedämpft und getrocknet. Anschließend werden sie mit einer Stein- oder Granitmühle zu einem feinen Pulver gemahlen.

 Dieser Prozess beansprucht sehr viel Zeit und bedingt den teils hohen Preis.
© Africa Studio - stock.adobe.com

 Dieser Prozess beansprucht sehr viel Zeit und bedingt den teils hohen Preis.

Das fertige Pulver kannst du nun im Laden kaufen und in der traditionellen Teezeremonie zu Hause anrühren. Hierfür brauchst du die passenden Utensilien Besen, Schale und Löffel.
© Drobot Dean - stock.adobe.com

Das fertige Pulver kannst du nun im Laden kaufen und in der traditionellen Teezeremonie zu Hause anrühren. Hierfür brauchst du die passenden Utensilien Besen, Schale und Löffel.

Ist der Tee angerührt, kannst du ihn mit (Pflanzen-) Milch zu einem leckeren Matcha Latte verwandeln oder andere Rezepte verfeinern.
© Sergey Bogomyako - stock.adobe.com

Ist der Tee angerührt, kannst du ihn mit (Pflanzen-) Milch zu einem leckeren Matcha Latte verwandeln oder andere Rezepte verfeinern.

Die Unterschiede zwischen Matcha und grünem Tee

🌿 Herstellung: Matcha wird gemahlen und nicht in ganzen Stücken verarbeitet und verkauft.

🫖 Zubereitung: Matcha wird komplett im Wasser aufgelöst und grüner Tee wird mit Wasser aufgegossen.

🇯🇵 Ursprung: Es werden beide Tees traditionell von der gleichen Tee-Sorte gewonnen. Matcha kommt ausschließlich aus Japan, während grüner Tee auch in anderen asiatischen Ländern angebaut wird.

🍵 Inhaltsstoffe:  Es sind ähnliche Inhaltsstoffe und Nährstoffen enthalten, aber Matcha hat eine höhere Konzentration.

😋 Geschmack: Matcha hat einen intensiveren Geschmack.

🟢 Farbe: Matcha ist grellgrün

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Matcha-Pulver kaufen: Darauf musst du achten

Matcha-Tee-Pulver bekommst du mittlerweile in vielen gut sortierten Supermärkten, Bioläden, Reformhäusern, Teeläden oder Online-Shops. Bedenke hier, Matcha ist ein ganz besonderer Tee und hat seinen Preis. Im Durchschnitt zahlst du für hochwertigen Matcha zwischen zehn und zwanzig Euro je 30 Gramm. Neben dem grünen Pulver findest du bereits verarbeitete Matcha-Produkte.

Um den besten Geschmack zu bekommen, solltest du auf die Qualität achten. Leider ist der Tee kein lebensmittelrechtlich geschütztes Produkt. Trotzdem sind die meisten Matcha-Tees bereits in hochwertiger Bio-Qualität erhältlich. Achte auch auf die Zutatenliste der Packung, denn bei manchen Tees handelt es sich oft nicht um reines Matcha-Pulver, sondern ist mit anderen Tees gestreckt.

Schau dir außerdem die Herkunft des Tees an, denn guter Matcha kommt aus Japan! Ein weiterer Tipp: In manchen Teeläden kannst du eine Tasse Matcha probieren, daran riechen oder dir das Pulver zeigen lassen. Wenn das Pulver bräunlich oder gelblich aussieht, sehr bitter schmeckt oder nicht nach Gras riecht, lass lieber die Finger davon. Ein hochwertiges Pulver hat die typisch leuchtend grüne Farbe, schmeckt angenehm und riecht frisch-grasig. Nur dann kannst du dir einer guten Qualität und Frische des Pulvers sicher sein.

Nach dem Kauf von Matcha-Pulver solltest du es spätestens nach drei bis vier Wochen verbrauchen und nicht allzu lange aufheben. Wenn du es eine Zeit lang aufbewahren willst, achte darauf, dass du es an einem trockenen und dunkelnden Ort lagerst. Am besten brühst du nur so viel Tee auf, wie du direkt trinken willst. Grundsätzlich gilt je frischer, desto besser.

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So bereitest du Matcha-Tee perfekt zu

Eine weitere Besonderheit neben der aufwendigen Herstellung des Matchas ist die spezielle Tee-Zeremonie. Diese  wurde traditionell nur von der königlichen und geistlichen Klasse durchgeführt. Seit der Edo-Periode (1603-1867) wird sie für jeden unabhängig vom gesellschaftlichen Status zubereitet.

Für die Zubereitung brauchst du das typische Matcha-Zubehör, bestehend aus Bambus-Besen (Chasen), Bambus-Löffel (Chashak) und einer Teeschale (Chawan).

Die traditionelle Teezeremonie Usucha läuft folgendermaßen ab:

  1. Das Matcha-Pulver sieben, um Klümpchen zu vermeiden.
  2. Einen Löffel Matcha-Pulver in die Schale geben. Dafür nutzt du den Bambus-Löffel, der 1 Gramm entspricht.
  3. Mit 70-100 Milliliter 80 Grad heißem Wasser aufgießen.
  4. Maximal zwei Minuten im Z-Form mit dem angefeuchteten Besen locker aus dem Handgelenk cremig aufschlagen.
  5. Anschließend mit dem Besen an Rand der Schale entlang, um den Schaum zu erhöhen. Je höher und fester der Schaum, desto gelungener der Tee. Fertig!  

Kochen, backen, Cocktails: Das kannst du mit Matcha alles machen

Matcha eignet sich perfekt als Zutat zum Kochen oder Backen. Hierfür einfach ein paar wenige Teelöffel hinzufügen. Visuell und geschmacklich gilt das Pulver als wahres Highlight nicht nur der japanischen Küche. Folgendes kannst du mit Matcha aufwerten:

🍦 Eis bzw. Mochi

🍹 Limonaden, Cocktails & Smoothies

🥗 Saucen, Dressings und Toppings

🍰 Gebäck, Kuchen & Kekse

🥣 Frühstück-Bowls, Müslis & Desserts

🍫 Schokolade & Bonbons

🍜 Asiatische Gerichte & Suppen

So wird Matcha in Japan zubereitet 

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Wie gesund ist Matcha-Tee?

Das Matcha gewisse heilende oder gesunde Eigenschaften hat, galt schon vor vielen Jahrhunderten in der Chinesischen Medizin als gesichert. Dort wurde der Tee von Mönchen als lebensverlängerndes Elixier bezeichnet und half ihnen bei der Meditation.

Was ist in Matcha enthalten und wie wirkt es?

Wichtig allgemein zu sagen ist, dass es bisher kaum belastbaren Studienergebnisse gibt, die Matcha als Wundermittel belegen. Lediglich die enthaltenden Stoffe sind laut einer Studie bei der Prävention von gewissen Krebserkrankungen hilfreich. Dennoch können die enthaltenen Substanzen eine Behandlung von ausgebildeten Mediziner:innen nicht ersetzen, sodass man die Wirkung nicht verallgemeinern kann. 

Auch das Deutsche Krebsforschungszentrum hat grünen Tee bzw. Matcha näher beleuchtet. Hierbei soll der reichlich vorhandene grüne Blattfarbstoff Chlorophyll und das Pflanzenhormon EGCG den Aufbau neuer Zellen unterstützen, die Abwehrkräfte stärken und Entzündungen sowie Gifte aus dem Körper entfernen. Somit schützt der Tee die Zellen vor oxidativem Stress, aber nicht vor Krebs

Auch in der Kosmetikindustrie wird aufgrund der enthalten Antioxidantien gern auf Matcha zurückgegriffen. Der Inhaltsstoff soll hier vorwiegend gegen Hautalterung helfen. Diese Wirkung und weitere positive Effekte auf essenzielle Körperfunktionen wird durch eine Studie von 2022 bestätigt. Sogar zum Abnehmen können dir Mineralstoffe, Vitamine und Ballaststoffe im Grün-Tee helfen.

Das enthaltene Koffein putscht nicht so stark auf, wie bei Kaffee. Im Gegenteil Matcha soll sogar eine beruhigende aber dennoch langanhaltend belebende Wirkung haben, sodass die enthaltenen Stoffe positiv auf den gesamten Kreislauf wirken. Das belegt auch die Ohsaki-Studie, bei der über 40.000 Japaner:innen zwischen 40 und 79 elf Jahre lang bezüglich ihres Grüntee-Konsums beobachtet wurden.

Die Aminosäure L-Theanin regt die Ausschüttung von Serotonin an. Somit hilft es, Stress abzubauen, Angstzustände zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Kurz: Matcha kann durchaus glücklich machen. 

Warum du generell mehr Tee trinken solltest, findest du hier.

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Matcha: Was ist beim Verzehr zu beachten?

Gut zu wissen ist, man sollte täglich nicht mehr als zwei Tassen Matcha zu sich nehmen. Grund dafür ist, dass das gesamte Blatt im Wasser gelöst wird.  Dadurch können gegebenenfalls auch Schadstoffe, wie Aluminium oder Pestizide mitgetrunken werden können. Dieser Aspekt und der hohe Gehalt an Koffein ist der Grund dafür, dass bei Kindern, Schwangeren & Stillenden Vorsicht beim Verzehr geboten ist. Matcha-Genuss in Maßen wird empfohlen.

Häufige Fragen zu Matcha

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