Leak mit möglichen Folgen
"Trottel" und "Drecksack": Russische Oligarchen beim Lästern über Putin aufgenommen
- Veröffentlicht: 27.04.2023
- 15:32 Uhr
- Stefan Kendzia
Das wird dem Kreml-Despoten Putin sicher nicht gefallen: Laut "Frankfurter Rundschau" ist in Russland ein mutmaßliches Gespräch zwischen einem Milliardär und einem Geschäftsmann geleakt worden, in dem der russische Präsident wohl lauthals kritisiert und mit deutlichen Ausdrücken bedacht werde.
Das Wichtigste in Kürze
Eine geleakte Audioaufnahme soll zwei russische Oligarchen beim Lästern über Putin enttarnt haben.
Einer der Gesprächspartner nennt den Kremlchef offenbar einen "Trottel".
Sollte sich der Leak als echt herausstellen, könnte es für die Beteiligten gefährlich werden.
Auch wenn die Echtheit der veröffentlichten Audioaufnahme noch nicht bestätigt sein soll, steckt sie wohl voller brisanter Inhalte: Einer der beiden Gesprächsteilnehmer nennt den Kremlchef offenbar einen "Trottel". Sollte sich die Aufzeichnung als echt herausstellen, könnten die Lästerer mit empfindlichen Reaktionen aus dem Kreml rechnen.
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Fake und dummer Witz
Ein Dialog mit wahrlich explosivem Inhalt: Zu hören sein sollen der Milliardär Trosenko und der Unternehmer Matuschewski, wie sich die "Frankfurter Rundschau" auf die Aussagen von Journalisten des russischen Nachrichtensenders "Current Time TV" und des US-Senders "Radio Liberty" beruft.
Der rund 40-minütige Dialog, um den es geht, soll bereits Anfang des Jahres 2023 stattgefunden haben. Beide sehnen sich nach der guten alten Zeit: "Wir müssen uns nicht daran erinnern, wie es in Russland war. Das ist vorbei und wird nie wieder da sein. Das gibt es nicht mehr und wird es auch nie wieder geben“.
Putin - ein Trottel
"Leider ist Russland, das wir so aufrichtig lieben, in die Fänge einiger Drecksäcke geraten, die sich zu einigen seltsamen Kompositionen aus dem 19. Jahrhundert bekennen. Das kann nicht gut ausgehen, es wird in der Hölle enden... Die Menschen werden sich auf den Straßen von Moskau gegenseitig umbringen", warnt "Roma" in der Audioaufnahme seinen Gesprächspartner "Kolja" - so sollen sich die beiden vertraulich nennen.
Selbst die Neujahrsrede des Diktators kommt zur Sprache: "Dieser Trottel steht nicht wie üblich vor einem Weihnachtsbaum, sondern mit dem Militär im Hintergrund. Wie kann ein Land sich so entwickeln, in dem die einzige Ideologie darin besteht, Geld zu verdienen und eine Gruppe von Menschen an der Macht zu halten?", soll Roma angeblich fragen. Kolja daraufhin: "Es gibt kein Konzept für das, was als Nächstes kommt. Sie werden sterben irgendwann und nichts hinterlassen. Es wird einfach eine verbrannte Wüste sein".
Die beiden Oligarchen - Trotsenko gilt als einer der reichsten Männer Russlands - weisen die Berichte selbstverständlich als "Fake" und "dummen Witz" und als das Ergebnis von künstlicher Intelligenz zurück. Nachvollziehbar.
- Verwendete Quellen:
- Frankfurter Rundschau: ""In den Fängen von Drecksäcken" - so denkt Russlands Elite über Putin"