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Umfrage ein Jahr vor der Landtagswahl

AfD in Sachsen-Anhalt deutlich vor CDU - Haseloff beliebtester Politiker

  • Aktualisiert: 04.09.2025
  • 12:58 Uhr
  • dpa
Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) bleibt trotz angekündigtem Rückzug der beliebteste Politiker in Sachsen-Anhalt.
Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) bleibt trotz angekündigtem Rückzug der beliebteste Politiker in Sachsen-Anhalt.© Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

In Sachsen-Anhalt liegt die AfD in einer aktuellen Umfrage ein Jahr vor der Landtagswahl klar vorn - sogar deutlich vor der CDU. Doch die Mehrheit der Menschen wünscht sich weiterhin eine CDU-geführte Landesregierung.

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Inhalt

  • AfD im Osten laut Umfragen nahezu flächendeckend vorn
  • Fast die Hälfte kennt Sven Schulze nicht

Ein Jahr vor der Landtagswahl kommt die AfD in Sachsen-Anhalt in einer neuen Umfrage auf 39 Prozent. In der Sonntagsfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag von "Magdeburger Volksstimme", "Mitteldeutsche Zeitung" und Mitteldeutschem Rundfunk wird die Partei damit klar stärkste Kraft - weit vor der CDU mit 27 Prozent.

Drittstärkste Kraft ist demnach aktuell die Linke mit 13 Prozent. Wäre am Sonntag Landtagswahl, würde die SPD mit sieben Prozent ihr Rekordtief bei der vergangenen Landtagswahl noch unterbieten. Das BSW käme auf sechs Prozent. Nicht im Landtag vertreten wären die Grünen (drei Prozent) und die FDP.

Damit würden sich die Kräfteverhältnisse im Landtag deutlich ändern: Für eine Regierungsbildung ohne die AfD wäre die CDU auf ein Brombeer-Bündnis mit SPD und BSW angewiesen und müsste auch mit der Linken kooperieren. Bei der Landtagswahl im Juni 2021 erreichte die CDU als stärkste Kraft 37,1 Prozent, die AfD erhielt 20,8 Prozent.

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AfD im Osten laut Umfragen nahezu flächendeckend vorn

Mit dem Umfrageergebnis baut die AfD ihren Vorsprung im Osten Deutschlands weiter aus: In Mecklenburg-Vorpommern, wo ebenfalls im nächsten Jahr gewählt wird, sah eine Umfrage die AfD bereits im April als stärkste Kraft vor der SPD. In Sachsen und Thüringen, wo erst 2029 wieder gewählt wird, sahen Umfragen die AfD im Sommer zuletzt mit 35 Prozent deutlich vor der CDU als zweitstärkste Kraft. In Brandenburg lag die AfD laut einer Juni-Umfrage mit 32 Prozent vor der SPD. 

In Sachsen-Anhalt würde dennoch weiterhin eine Mehrheit der Befragten eine CDU-geführte Landesregierung bevorzugen. Rund 47 Prozent sprachen sich dafür aus – 37 Prozent für eine AfD-geführte Regierung. Mit einem Zustimmungswert von 59 Prozent bleibt Reiner Haseloff zudem beliebtester Politiker im Land. Es ist die erste Wahlumfrage, seit der 71-jährige CDU-Politiker und dienstälteste Ministerpräsident seinen Rückzug für das kommende Jahr angekündigt hat.

Das Stimmungsbild im Land ist indes trübe: 20 Prozent der Befragten blicken demnach zuversichtlich in die Zukunft, 71 Prozent zeigen sich beunruhigt. Größte Sorge der Sachsen-Anhalter ist demnach das Thema Zuwanderung, gefolgt von den Themen Bildung, Wirtschaft und Arbeitslosigkeit.

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Fast die Hälfte kennt Sven Schulze nicht

Anfang August schlug Haseloff den CDU-Landeschef und Wirtschaftsminister Sven Schulze (46) als Spitzenkandidaten vor. Final wird bei der CDU über die Spitzenkandidatur bei der Listenaufstellung am 1. November entschieden.

Auch in den News:

Knapp der Hälfte der Befragten ist Schulze nicht bekannt (44 Prozent). Ähnlich sieht es bei den Spitzenkandidaten der anderen Parteien aus: Trotz seiner Arbeit als Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt kennen mehr als die Hälfte der Befragten SPD-Spitzenkandidat Armin Willingmann nicht. AfD-Spitzenkandidat Ulrich Siegmund ist ebenfalls mehr als der Hälfte der Befragten kein Begriff. 

Die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt ist für den 6. September 2026 angesetzt. Aktuell regiert ein Bündnis aus CDU, SPD und FDP. 

Noch im Juni war die CDU in einer repräsentativen Insa-Wahlumfrage für Sachsen-Anhalt auf 34 Prozent gekommen. Damit wäre sie weiterhin stärkste Kraft. Dahinter folgte die AfD mit 30 Prozent. Die Linke kam auf elf Prozent. Es folgten das BSW mit acht Prozent und die SPD mit sieben Prozent. Der Umfrage zufolge blieben die Grünen und die FDP unter der Fünf-Prozent-Hürde.

Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.

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