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Auch in Europa

Rasanter Anstieg der Infektionen mit Dengue-Fieber

  • Aktualisiert: 27.05.2024
  • 10:14 Uhr
  • Clarissa Yigit
Die Asiatische Tigermücke ist mitverantwortlich für den weltweiten Anstieg der Infektionszahlen mit Dengue-Fieber. (Sympolbild)
Die Asiatische Tigermücke ist mitverantwortlich für den weltweiten Anstieg der Infektionszahlen mit Dengue-Fieber. (Sympolbild)© saccobent - stock.adobe.com

Das Dengue-Fieber, das ursprünglich in Tropen und Subtropen von Mücken übertragen wird, bereitet sich auch in Europa aus.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Dengue-Fieber wird von Mücken übertragen, die überwiegend in Tropen und Subtropen beheimatet sind.

  • Dort breitet sich die Krankheit rasant aus.

  • Aber auch immer mehr Reisende aus Europa schleppen eine Infektion ein.

Das Dengue-Fieber, das sich vor allem in den Tropen und Subtropen rasant ausbreitete, hält auch Einzug in Deutschland. Allein in den ersten 17 Wochen des Jahres sind 737 Erkrankungen bei Heimkehrer:innen aus Endemieregionen registriert worden, berichtet das Robert-Koch-Institut (RKI). Dies sind 324 Prozent mehr als noch vor einem Jahr im Vergleichszeitraum. Zudem wurde auch ein Todesfall im Zusammenhang mit dem Dengue-Fieber gemeldet.

Verbreitet wird das Fieber vor allem über die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) sowie über die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti). Wie das RKI schreibt, sei in Deutschland zu beachten, dass insbesondere eine auffallend hohe reise-assoziierte Denguefieber-Fallzahl gemeldet wurde, bei der Reisende Endemiegebiete besuchten, in denen die Fallzahlen bereits erhöht seien.

Im Video: Mücken-Saison fängt früher an - Gesundheitsfolgen drohen

Weltweiter Anstieg des Dengue-Fiebers

Insgesamt wird weltweit eine Ausbreitung des Denguefiebers registriert. So wurden in Brasilien seit Jahresbeginn 5,1 Millionen bestätigte und wahrscheinliche Infektionen mit dem Dengue-Virus festgestellt, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag (21. März) mit. Zudem wurden bisher 2.827 Todesfälle aufgrund einer Dengue-Infektion bestätigt. Bei 2.712 Fällen besteht der Verdacht einer Infektion, so das Gesundheitsministerium.

Grund für den enormen Anstieg könnten unter anderem die heftigen Regenfälle und hohen Temperaturen der vorangegangenen Monate in der Region sein, schreibt die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Diese Bedingungen sind gute Voraussetzungen für die Entwicklung der Gelbfiebermücke (Aedes aegypti), die dort für die Übertragung hauptsächlich verantwortlich ist.

Peru hat Ende Februar für drei Monate den Gesundheitsnotstand verhängt, da seit Jahresbeginn knapp 31.400 Verdachtsfälle registriert wurden - davon waren knapp 18.000 bestätigte Fälle.

"Das Zusammentreffen der Überträgermücke, ausreichender Virusträger in der Bevölkerung und geeigneter klimatischer Bedingungen schafft ein ideales Umfeld für die Verbreitung von Denguef-Feber", zitiert die "HNA" (Hessische/Niedersächsische Allgemeine) Marcel Conrad, Analyst des europäischen Krisenfrühwarndienstes A3M. So sei die Situation in Südeuropa durchaus besorgniserregend.

Bereits Ende Dezember 2023 warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer Verbreitung bestimmter Stechmücken in Europa und damit einem Anstieg der Dengue-Fälle. Italien meldete im vergangenen Jahr 82 lokal übertragene Infektionen, Frankreich 43 und Spanien 3. Weltweit hat sich die Zahl der gemeldeten Fälle vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2019 verzehnfacht.

Im Video: Ausgangssperre in Frankreich - ist Tigermücke auch eine Gefahr für Deutschland?

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Dengue-Fieber

Das Dengue-Fieber ist eine akut fieberhafte Erkrankung.

Der Großteil der Infektionen verläuft in der Regel asymptomatisch. Aber auch seltene, schwere Verläufe und Todesfälle sind möglich, berichtet das RKI. Symptome einer Dengue-Infektion sind unter anderem plötzliches Fieber, Schüttelfrost, starke Kopf-, Glieder-, Gelenk- und Bauchschmerzen, Hautausschlag oder geschwollene Lymphknoten.

:newstime

Reisenden, die beabsichtigen, sich in Dengue-Virus-Endemiegebieten aufzuhalten, werde daher empfohlen, sich Tag und Nacht vor Mückenstichen zu schützen.

Reiserückkehrer:innen im Sommer und Frühherbst werde - auch bei Symptomfreiheit bis 14 Tage nach der Reise - ein Mückenschutz empfohlen, um autochthone Übertragungen (also Infektionen außerhalb einer für die Übertragung typischen Region) zu verhindern.

In Europa kam es immer wieder in beliebten Urlaubsländern wie Kroatien, Portugal, Spanien, Frankreich und Italien zu Dengue-Ausbrüchen, so die "HNA".

  • Verwendete Quellen:
  • HNA: "Dengue-Fieber breitet sich rasant aus: Viele Urlaubsländer betroffen – Italien mit den meisten Fällen Europas"
  • Nachrichtenagentur dpa
  • RKI: "Epidemiologisches Bulletin"
  • RKI: " Starker Anstieg der Denguefieber-Meldefallzahlen in den ersten Monaten 2024"
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