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Kurzzeitiger Kursanstieg

Bitcoin: Falschmeldung auf gehacktem X-Konto der US-Börsenaufsicht

  • Veröffentlicht: 10.01.2024
  • 10:56 Uhr
  • Clarissa Yigit
Eine gefälschte Mitteilung der US-Börsenaufsicht sorgt für Aufruhr.
Eine gefälschte Mitteilung der US-Börsenaufsicht sorgt für Aufruhr.© Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa-Zentralbild/dpa

Eine Meldung auf dem Kurznachrichtendienst X, die angeblich von der US-Börsenaufsicht SEC abgesetzt wurde, ließ den Kurs der ältesten und bekanntesten Digitalwährung kurzzeitig in die Höhe schnellen – bis sich herausstellte, dass die Meldung gefälscht war.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Anleger:innen hatten bereits auf die Nachricht der US-Börsenaufsicht SEC gewartet. 

  • Am Dienstagabend (9. Januar) gab die SEC dann auf X bekannt, dass es zu einer Zulassung börsengehandelter Bitcoin-Fonds (ETF) kommen werde.

  • Allerdings war das X-Konto der US-Börsenaufsicht gekapert worden und die Nachricht stellte sich als falsch heraus.

Die US-Börsenaufsicht United States Securities and Exchange Commission (SEC) gab am Dienstagabend (9. Januar) eine Mitteilung auf ihrem SEC-Account bei X (ehemals Twitter) zur Zulassung börsengehandelter Bitcoin-Fonds (ETF) heraus. Diese sorgte für kurzzeitige Höhenflüge in der Kryptobranche.

Allerdings stellte sich bald heraus, dass die Nachricht ein Fake war, denn der offizielle Account der US-Börsenaufsicht SEC bei X war gehackt worden.

Zuletzt hatte der Bitcoin-Kurs bereits deutlich von einer möglichen positiven Entscheidung profitiert und hatte allein seit Mitte Oktober in der Spitze 76 Prozent gewonnen, schreibt die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

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Höhenflug wird zur Talfahrt

Nachdem die von der Kryptobranche sehnlichst erwartete Ankündigung endlich auf X zu lesen war und es schien, als ob der Weg für eine Notierung frei sei, mündetet die Euphorie schnell in große Enttäuschung. So teilte Gary Gensler, Chef der Behörde, mit, dass diese Ankündigung falsch gewesen sei, denn der SEC-Account bei X sei gehackt worden.

Bereits mehrere Anbieter hatten die Zulassung solcher Fonds beantragt. Die Frist zur Entscheidung über zumindest einen der Anträge läuft in dieser Woche ab, erklärt die dpa. Spekulationen zufolge wolle die SEC dies als Anlass für eine grundsätzliche Entscheidung über gleich mehrere Anträge nehmen.

Mit solch einer Zulassung hätten Vermögensverwalter, Pensionskassen oder Privatanleger in den USA die Möglichkeit, über ihr reguläres Aktiendepot in die Währung zu investieren, ergänzt der "Spiegel". Somit müssten sich die Anleger:innen nicht erst selbst an einer Kryptobörse registrieren oder ein sogenanntes Kryptowallet einrichten.

Als mögliches Motiv hinter dem Hack werde eine gezielte Kursmanipulation vermutet, um schnellstmöglich Gewinn zu erzielen. So schnellte der Kurs der ältesten und bekanntesten Digitalwährung auf der Handelsplattform Coinbase anfangs rasch nach oben, rutschte dann aber wieder knapp über der Marke von 47.900 Dollar hinab – zeitweise sogar an die Marke von 46.000 Dollar.

Um Werbung für betrügerische Krypto-Angebote zu machen, wurde bereits vor wenigen Tagen auch der X-Account der IT-Sicherheitsfirma Mandiant gekapert.

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Keine Zweifaktor-Authentifizierung

Dem Kurznachrichtendienst X zufolge konnte das SEC-Profil von Hackern unter Kontrolle gebracht werden, weil sich jemand Zugriff auf die damit verknüpfte Telefonnummer verschafft habe. Zudem sei zum Zeitpunkt des Hacks der SEC-Account nicht durch eine sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung – bei der sich Nutzer:innen bei der Anmeldung doppelt identifizieren müssen – geschützt gewesen. Diese hätte es dem Angreifer:in erschwert, diesen zu kapern.

Zudem habe es auch schon vor der Übernahme und Umbenennung von Twitter in X durch Elon Musk Sicherheitsprobleme gegeben, ergänzt der "Spiegel".

:newstime

Marktexperte Timo Emden von Emden Research hingegen hält es für möglich, dass es nun zu einer Verschiebung der Entscheidung der SEC über die Zulassung kommen könnte, schreibt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). Allerdings müsse sich die SEC bis Mittwoch (10. Januar) entscheiden.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • FAZ: "Bitcoin fällt nach Genehmigungs-Verwirrung tiefer"
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