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Typ Aubrit

Brandenburg: Forscher finden Ursache für stinkenden Meteoriten

  • Aktualisiert: 05.08.2024
  • 17:41 Uhr
  • dpa
Dieser Meteorit ist mehr als vier Milliarden Jahre alt und stank anfangs übel.
Dieser Meteorit ist mehr als vier Milliarden Jahre alt und stank anfangs übel. © Soeren Stache/dpa

Im Januar fiel ein Meteorit in Brandenburg auf die Erde. Eine Studie stellt nun Details zu den gut 200 Bruchstücken vor - und gibt eine Erklärung dafür, warum der Aubrit nach faulen Eiern roch.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Meteorit, der im Januar in Brandenburg auf die Erde fiel, stank nach faulen Eiern.

  • Forscher:innen haben in einer Studie nun die Ursache dafür bekanntgegeben. 

  • Demnach haben chemische Reaktionen den Geruch verursacht.

Der Meteorit, der im Januar in der Nähe von Berlin auf die Erde stürzte, ist etwa 4,5 Milliarden Jahre alt und gehört der seltenen Klasse der Aubriten an. Das berichtet ein internationales Forschungsteam unter Leitung deutscher Forscher:innen im Fachblatt "Meteoritics & Planetary Science". Die Gruppe hat auch eine Erklärung dafür, warum die Trümmerstücke intensiv nach faulen Eiern rochen.

Asteroid über Berlin und Brandenburg: Ein Feuerball am Himmel

Der winzige Asteroid 2024 BX1 war in der Nacht zum 21. Januar in der Nähe von Berlin verglüht und hatte dabei für ein spektakuläres Himmelsschauspiel gesorgt. Die Bruchstücke fielen im brandenburgischen Havelland zu Boden. Wissenschaftler:innen und Sammler:innen entdeckten danach zahlreiche Meteoriten. Meteoriten nennt man die Brocken eines Himmelskörpers, die auf der Erde ankommen.

Nun hat ein internationales Team unter Leitung von Forscher:innen des Instituts für Planetologie der Universität Münster Einzelheiten zu dem Meteoriten bekannt gegeben, den sie nach der Fundstelle Ribbeck tauften. Wie die Gruppe schreibt, sind 202 Bruchstücke mit einem Gesamtgewicht von 1,8 Kilogramm aufgefunden worden. Das Streufeld in der Nähe der brandenburgischen Ortschaften Ribbeck, Berge und Lietzow habe eine Größe von 1,5 mal 10 Kilometer gehabt.

Im Video: Asteroid über Berlin - erste Funde deuten auf Rarität hin

Die Suche nach Überresten des Himmelskörpers begann ungewöhnlich schnell, da die US-Raumfahrtagentur NASA den Asteroideneintritt angekündigt hatte. Ohne davon zu wissen, hätten Wissenschaftler:innen und Sammler:innen während des Suchens allerdings zunächst vor einer Herausforderung gestanden, wird Erstautor Addi Bischoff in einer Mitteilung zur Studie zitiert: "In der Regel hält man bei der Meteoritensuche nach schwarzen Steinen Ausschau. Aufgrund der Mineralogie und Zusammensetzung wiesen die Bruchstücke von Ribbeck aber keine durchgängig dunkle Schmelzkruste auf." Wahrscheinlich seien deshalb in den ersten Suchtagen zahlreiche Stücke übersehen worden, bis man diese Eigenart erkannt habe.

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Meteorit mit Sonderstellung

Die Studie bestätigt, dass Ribbeck zu der äußerst seltenen Meteoritenklasse der Aubrite gehört - zu diesem Schluss war das Museum für Naturkunde Berlin ebenfalls im Februar nach Untersuchungen von mehr als 20 Proben gekommen. Weltweit seien gerade einmal zwölf Fälle von Aubriten bekannt.

Aubrite seien reich an Magnesium und Silizium, wobei Ribbeck in seiner Klasse eine Sonderstellung einnehme: Das Gestein verfüge über einen außergewöhnlich hohen Anteil an Feldspäten - einem Mineral, das zur Gruppe der Silikate gehört. Die Forschungsgruppe nimmt an, dass der Mutterkörper von Ribbeck etwa 4,5 Milliarden Jahre alt ist und aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter stammt.

Zudem geben die Wissenschaftler:innen auch eine Erklärung dafür an, warum die Bruchstücke intensiv nach Schwefelwasserstoff rochen - ein Geruch, der dem von faulen Eiern ähnelt. Chemische Reaktionen zwischen den Mineralphasen und der Feuchtigkeit, die durch Schnee und Tauwetter entstanden waren, haben diesen Geruch verursacht und die Mineralogie des Gesteins verändert.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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